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Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Titel: Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer
Autoren: G. Arentzen
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bitch
    I
    New York
    Der Film, aufgenommen in Rumänien, flimmert über die Leinwand im Besprechungsraum. Er zeigt mein Vordringen in die Burg, meinen Kampf gegen die Wesen, das Gespräch mit Bender und Xania sowie meine waghalsige Flucht.
    Er zeigt nicht meine Enttäuschung.
    »Ich denke, diese Bilder beweisen eines – Commander Stewart hat unsere Erwartungen in einem Maße erfüllt, wie es nicht vielen Agenten gelungen wäre«, erklärt Baptiste. Er schenkt Blackstone einen mahnenden Blick.
    Der Adlige presst die Lippen aufeinander und nickt.
    »Wir haben versagt!«, erkläre ich ohne Umschweife. »Bender ist noch immer dort draußen, wir haben kaum Informationen über seine Ziele und die neu belebte A.T.A.U. Oder künftige Ziele. Nicht einmal diese Xania konnte ich ausschalten.«
    »Das war nicht Ihre Schuld. Wir werden eng mit Polizei und Nachrichtendiensten weltweit zusammenarbeiten, um nähere Informationen zu erhalten.« Baptiste lächelt schmal. »Sie haben hervorragende Arbeit geleistet; ebenso Ihre Partnerin.« Er nickt Jane zu.
    Die Besprechung ist beendet, der Fall ruht. Zumindest so lange, bis wir eine neue Spur haben. Die Jagd auf Bender und seine Leute ist noch lange nicht vorbei. Er führt lediglich mit einem Punkt Vorsprung, hat das erste Inning für sich entscheiden können.
    Während wir den Raum verlassen, gibt mir Singh ein Zeichen. Ich soll ihm folgen.
    Jane geht bereits in unser Büro, ich hingegen betrete das Labor des Wissenschaftlers. Sofort kommt er mit Nadeln und Spritzen.
    »Das macht Ihnen Spaß, oder?«, frage ich düster.
    »Natürlich«, singt er, »ich steche gerne hübsche Frauen mit spitzen Nadeln. Nur darum bin ich Wissenschaftler geworden.«
    Er nimmt mir Blut ab, verabreicht mir Vitamine und fragt, ob ich Verletzungen davongetragen hätte. Etwas, das ich verneinen kann.
    »Die Virenlast ist noch etwas gestiegen«, erklärt er schließlich. »Die Medikamente sind wirkungslos.«
    »Fuck …«
    Er geht zu einem Schrank und nimmt ein paar weiße, neutrale Packungen hervor. »Experimentell«, erklärt er dabei. »Probieren Sie die und kommen Sie in einer Woche wieder her. Die gute Nachricht ist, dass das Virus nicht mutiert. Bislang nicht. Im Falle eines Falles könnten Sie gewandelt werden. Aber daran sollten Sie nur denken, wenn die Erkrankung ausbricht …«
    »Schon gut …«
    Ich nehme die Pillen entgegen und betrachte sie. »Kein Beipackzettel?«
    »Jeden Tag eine, bei Nebenwirkungen kommen Sie zu mir. Viel Glück, Commander.« Er lächelt, aber dieses Lächeln erreicht nicht einmal im Ansatz seine Augen.
    Niedergeschlagen gehe ich in mein Büro, sinke auf meinen Stuhl und starre zum Fenster hinaus. Kolumbien wird mich töten; lange nach meiner Flucht. Einem Damoklesschwert gleich hängt die Infektion über mir. Mene mene tekel u-parsin .
    II
    »Alles wird seinen Weg gehen!«, wispert Chantalle, während ich in ihren Armen liege. Wir sind nackt, der Mond scheint durch das Fenster ihres Schlafzimmers. Sie hält mich wie eine Geliebte, aber auch wie eine Mutter ihr verletztes Kind hält. Sie ist all das und noch sehr viel mehr. Unbeschreiblich, unvergleichlich und süchtig machend.
    »Und wenn nicht? Was, wenn das Virus mutiert und du mich verstößt, so wie mich jeder andere verstößt, der mit meiner Andersartigkeit nicht klarkommt?« Meine Stimme ist schwach, müde und traurig.
    »Das wird niemals geschehen. Wir gehören zusammen, sind verbunden. Meine Liebe zu dir könnte nur erlöschen, wenn sie verraten wird. Wenn du dich von mir abwendest, mir nach dem Leben trachtest. Nichts sonst kann das Band zerstören. Vampirmagie auf höchstem Niveau verbindet uns.«
    Ich greife nach ihrer Hand und führe sie zu meinen Lippen. Ihr kühler Körper gibt mir Kraft, ihre Augen blicken liebevoll. Ich möchte die Sekunden einfangen, doch schon am nächsten Morgen wird das Leben seinen Weg gehen, werde ich die Büros der Paraforce aufsuchen und mich den Herausforderungen stellen, die dieser neue Job mit sich bringt.
    Aller Anfang ist schwer … nicht nur jener von Paraforce, sondern auch jener in mein neues Leben, in meine neue Existenz. Keiner sagt, dass Laura 2.0 perfekt ist. Im Gegenteil …
     
    Ende dieses Romans

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