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Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Titel: Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer
Autoren: G. Arentzen
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doch unbedarft. Ich kenne sie zwar nur flüchtig, aber eines weiß ich: sie ist eine Liebe.«
    Abermals seufze ich. »Diese Telefonate sind lästig. Ich hätte dich vor unserem Abflug besuchen sollen.«
    »Was hat dich aufgehalten? Mein Haus steht dir jederzeit offen. Auch wenn unser Band die Distanz übersteht, hätte ich dich doch gerne häufiger in meiner Nähe. Wir leben in der gleichen Stadt und haben uns doch nicht voneinander verabschiedet.«
    »Ja …« Ein Lächeln huscht über mein Gesicht; unwillkürlich. »Ich komme zu dir, sobald diese Mission hinter uns liegt. Versprochen …«
    »Ich warte ungeduldig …« Sie haucht einen Kuss in den Hörer, dann legt sie auf. Ich bleibe zurück, mit klopfendem Herzen und dem Wissen, dass meine Gefühle fremdgesteuert sind; mehr oder weniger. Durch Magie, aber wohl auch durch die Einsamkeit, in die mich meine Infektion schleuderte.
    Nur Sekunden später keimt eine neue Sorge in mir auf. Was, wenn das Virus mutierte, nun auch Vampiren gefährlich ist und sich Chantalle ebenso von mir zurückzieht wie jeder andere?
    Tränen laufen über meine Wangen. Ich hasse die kolumbianischen Wärter, und während ich mein Gesicht in das Kissen drücke, graut vor dem Fenster der Morgen.

     
     

Kapitel 9
    Von Angesicht zu … Angesicht?
    I
    Rumänien
    Das Quartier des MI6 in Rumänien liegt in Bukarest, in einer kleinen Seitenstraße und getarnt durch eine Handelsvertretung der General Exports – eine Firma, die nicht existiert.
    Im Inneren des alt-ehrwürdigen Gebäudes, das selbst während Ceauşescu nicht enttarnt wurde, herrscht ein ebenso alt-ehrwürdiger Stil vor. Zumindest so lange, wie man nicht das im Tiefgeschoss, hinter einer Geheimtür gelegene OC 1 betritt. Dort laufen die nachrichtendienstlichen Fäden Osteuropas zusammen und von dort aus werden sämtliche europäischen Aktionen geplant, überwacht und gestartet, die östlich von Österreich stattfinden.
    Es ist nicht mein erster Besuch im Secret Intelligence Service Operations Center for Eastern Europe , wie die Einrichtung heißt. Das letzte Mal startete ich von hier aus nach Bulgarien, um einem Waffenschieber auf die Spur zu kommen, der seine Waren an Mitglieder des islamischen Terrors verkaufte.
    Nun plane ich hier meinen Einsatz gegen Daniel Bender.
    Während im Hauptraum unzählige Monitore an den Wänden hängen, Gespräche geführt werden und Operator hinter ihren Konsolen sitzen, um ihren Job zu tun, hocken Jane und ich in einem der kleinen Kuben, abgetrennt vom Rest durch schallisoliertes Plexiglas.
    Uns stehen zwei Monitore zur Verfügung, die Luft ist frisch, temperiert und mit feinem Zitronenduft angereichert.
    Eine Datenverbindung dient als Nabelschnur zwischen uns und Paraforce, eine weitere verbindet mich mit Jane sowie der geballten Rechnerpower des OC.
    Auf dem Schreibtisch, neben Janes Notebook, den Bildschirmen und zwei Telefonen sowie einem Faxgerät stehen Bilder, die das OC während des Kalten Krieges zeigen. Damals arbeitete man mit gänzlich anderen Methoden und erfüllte doch seine Aufgaben. Sogar eine Enigma hatten sie hier; ob sie jemals zur Dekodierung eingesetzt wurde, vermag ich jedoch nicht zu sagen. Möglicherweise war es schon damals ein Museumsstück.
    »Die Burg, die dem A.T.A.U. als Hauptsitz dient, befindet sich nördlich von Ploieşti, in einem Ausläufer der Karpaten. Es wird nicht allzu schwer, sie zu erreichen. Der Rest muss sich finden.«
    »Agent Stewart?« Ein junger, drahtiger Mann schaut in unseren Kubus. Er trägt eine graue Uniform ohne Hoheitszeichen. An seinem Gürtel ist eine P99 befestigt, in der Hand hält er ein Schnellfeuergewehr. »Wir sind bereit.«
    »Commander!«, korrigiere ich ihn. Es ist ein Rang innerhalb des MI6, aber auch innerhalb der Paraforce und verbunden mit militärischen Rechten, sollte dies nötig sein.
    »Entschuldigen Sie, Ma'am.« Er nickt als Zeichen, dass er verstanden hat. »Zur Sicherheit – wir begleiten Sie bis zum Eingang der Burg, aber nicht darüber hinaus?«
    »So ist es. Sobald ich mich im Inneren befinde, kehren Sie um. Ein Helikopter soll sich bereithalten, falls meine Rückkehr etwas übereilt erfolgen muss.« Es ist die sanfte Umschreibung für eine Flucht.
    Er grinst und geht wieder.
    Ich selbst überprüfe den Sitz meiner nachtschwarzen Kleidung. Sie stammt, genau wie unsere technischen Spielzeuge , von Haiku Technology. Sie ist dünn, flexibel und überaus sicher. Eine Kugel kann den Stoff nicht durchschlagen, ein Schwert
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