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Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Titel: Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer
Autoren: G. Arentzen
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Nebeneffekt dessen, was mir Chantalle geschenkt hat.
    Fast schon glaube ich, dass es keinen bestimmten Grund für mein Erwachen gibt, als ich ein leises Geräusch aus der Halle höre. Schritte, die sich auf die Treppe zubewegen.
    Meine Sinne sind sehr viel besser als vor meiner Begegnung mit Chantalle. Ich höre deutlich, dass es nicht Jane ist, die durch das Haus schleicht. Abgesehen davon, dass sie nicht schleichen würde, selbst wenn sie sich etwas aus der Küche geholt hätte.
    Einbrecher!
    Mit einer fließenden Bewegung lasse ich mich aus dem Bett gleiten, greife nach meinem Bademantel, der neben den Hausschuhen auf dem Boden liegt, und nehme schließlich die Pistole zur Hand.
    Dann verlasse ich das Zimmer. Auf meine Datenbrille verzichte ich, meine Augen durchschneiden die Finsternis wie ein warmes Messer die Butter.
    Mit nackten Füßen husche ich über den Flur und gehe neben der Treppe in die Hocke. Drei Männer bewegen sich durch die Halle, ausgerüstet mit Nachtsichtgeräten, Pistolen und Sprechfunk.
    »Guten Abend!«
    Meine Stimme schallt durch das Haus.
    Sofort rucken die Köpfe herum, in meine Richtung. Die Einbrecher sehen mich und eröffnen das Feuer. Hätte ich mich neben der Treppe befunden, wäre dies mein Ende gewesen; kurz und schmerzhaft.
    Doch gleich nach meinem Ruf hatte ich mich nach vorne geworfen, die Stufen hinab.
    In die Schüsse bellt meine Glock und zwei der drei Männer stürzen tödlich getroffen zu Boden.
    Erst jetzt realisiert der dritte, noch lebende Einbrecher, dass seine Chancen binnen weniger Sekunden massiv gesunken sind. Er wendet sich der breiten, offen stehenden Eingangstür zu und will die Flucht ergreifen.
    Noch vor der Schwelle bin ich bei ihm und reiße ihn zu Boden, während aus dem ersten Stock hektische Schritte erklingen.
    Jane kommt.
    »Lass mich!«, ruft der Einbrecher, während ich ihn hart auf die Steinplatten presse. »Bitte, es tut mir leid!«
    Wütend drehe ich ihn um, hebe seinen Kopf ein paar Zentimeter in die Höhe und donnere ihn anschließend auf den Boden. Er schreit, kurz kämpft er gegen Ohnmacht und Übelkeit an.
    »Was soll die Scheiße?«, frage ich verärgert.
    »Wir wollten nur ein paar Wertsachen«, wimmert er. »Es tut mir leid. Holen Sie die …«
    Wieder donnere ich seinen Kopf auf den Boden, während Jane erschrocken kreischt.
    »Ich frage noch einmal – was soll diese Scheiße? Lüg mich nicht an!«
    Diesmal braucht er länger, um sich von dem Hieb zu erholen. Er würgt, kann den Mageninhalt jedoch bei sich behalten.
    »Wir … sollten ein rotes Buch holen. Als … der Magier … hörte, dass Sie hier …« Ihm fällt es schwer, mir Antworten zu geben. Sein Blick wird trübe, seine Pupillen groß und starr. Scheiße, zu viel Kraft .
    Ich stecke die Waffe ein, schiebe seine Pistole zur Seite und taste ihn ab. Im Schaft seines linken Stiefels steckt ein Messer. Dieses ziehe ich hervor, drehe die Hand des Mannes hart herum, sodass die Innenfläche nach oben weist, und ramme die Klinge in sein Gelenk.
    Er brüllt auf, hat aber nicht die Kraft, sich mir zu entziehen.
    Rot und warm sprudelt sein Blut aus der Wunde.
    Ich wollte kontrolliert an seine Bluterinnerungen gelangen. Doch kaum sehe ich seinen Lebenssaft, als meine Beherrschung schwindet.
    Rasch presse ich meine Lippen auf die Wunde und trinke, was mir in den Mund fließt. Pure Kraft durchströmt mich, jegliche Müdigkeit weicht aus meinem Körper.
    Der Mann will sich mir entziehen, auch wenn sein Bewusstsein schwindet. Er zieht seinen Arm ein Stück zurück, lässt es aber, als ich ihm einen letzten, heftigen Schlag verpasse. Er wird ohnmächtig, lebt aber noch, wie das sprudelnde Blut beweist.
    Sekunden verstreichen, dehnen sich zu einer, dann zu zwei Minuten.
    Plötzlich umfängt mich ein grelles, rotes Licht. Es hüllt mich ein, explodiert – und in ihm liegen die Antworten auf alle Fragen, die ich an den Einbrecher gehabt hätte. Der Grund seines Besuchs, die Burg der A.T.A.U. und auch, dass mein Verdacht richtig war – es ging bei dem Überfall auf das Kloster um uralte Dokumente, welche die Mönche verwahrten.
    Selbst private Informationen fließen in mein Bewusstsein. Der Name seiner Tochter, die PIN seiner Bankkarte und andere, unwichtige Details.
    Plötzlich aber reißt die Verbindung ab. Ein letztes Mal laufen Beben durch seinen Leib, sein Bein zuckt – dann liegt er ruhig.
    Ich lasse von ihm ab, wische mir über den Mund und verschmiere damit doch nur das Blut, das mir über
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