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Nur aus Leidenschaft

Nur aus Leidenschaft

Titel: Nur aus Leidenschaft
Autoren: Peggy Moreland
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um sich die Nase zu putzen. „Drüber", murmelte sie niedergeschlagen und drückte sich das Tuch an die Nase. „Eher tausend."
    „Kannst du das bezahlen?"
    Sie nickte unter Tränen. Dann holte sie tief Luft und hob das Kinn. Carol knüllte das Taschentuch auf dem Schoß zusammen.
    „Ich muss meine Ersparnisse angreifen, aber es wird schon ge hen."
    Pete schüttelte den Kopf. „Du hättest es leichter, wenn du für deinen Reitunterricht vernünftige Preise berechnen würdest."
    „Wie ich mein Unternehmen führe, ist nicht deine Angelegenheit", gab sie kratzbürstig zurück.
    Angesichts ihrer Uneinsichtigkeit war Pete mit seiner Geduld am Ende, und seine eigenen Kränkungen brachen sich Bahn. „Mag sein, aber einen Sohn zu haben, war es sehr wohl", stieß er wütend hervor und legte mit Wucht den Gang ein.
    Mit quietschenden Reifen schoss der Wagen vom Parkplatz der Werkstatt, und Pete nahm die Kurve so schnell, dass der Pick-up auf zwei Rädern fuhr.
    Carol griff Halt suchend nach dem Armaturenbrett und warf Pete einen empörten Blick zu.
    „Halt auf der Stelle an!" befahl sie.
    „Warum?" fragte er herausfordernd und gab noch mehr Gas. „Willst du aussteigen und zu Fuß nach Hause laufen?"
    „Nein, aber ich möchte sicherlich nicht in Einzelteilen ankommen. Stop jetzt!"
    Pete biss die Zähne aufeinander und bog in den Parkplatz vor einem leer stehenden Gebäude ein. Er trat so scharf in die Bremse, dass der Sitzgurt bei dem Stoß Carol ins Fleisch schnitt. Dann nahm er den Gang heraus, stellte den Motor ab und drehte sich so, dass er ihr ins Gesicht sehen konnte.
    „Okay", knurrte er. „Ich habe angehalten. Was weiter?"
    „Das will ich dir sagen." Carol schäumte vor Wut. „Wir werden das ein für alle Mal klarstellen, und zwar hier und jetzt." Sie stieß mit dem Finger auf den Sitz, ihre Augen schössen Blitze. Sie löste ihren Gurt. „Ja, ich habe dir nichts von dem Baby gesagt", begann sie, und jedes Wort schnitt ihr ins Herz. „Das war egoistisch und Unrecht von mir, und ich habe mich dafür entschuldigt. Mehr als einmal." Sie kämpfte mit den Tränen.
    „Doch was wäre gewesen, wenn ich es dir gesagt hätte?" fuhr sie mit erneuter Angriffslust fort. „Wie hättest du reagiert? Wärst du vor Freude in die Luft gesprungen und im nächsten Moment so schnell wie möglich davongerannt? Oder hättest du mir die Ehe angeboten, wie Clayton es bei Rena getan hat, um dich danach ebenfalls aus dem Staub zu machen, so wie er?"
    Sie lehnte sich an die Tür und kreuzte die Arme vor der Brust, den Blick fest auf ihn geheftet. „Welche Alternative hättest du gewählt, Pete? Sag es?" drängte sie ihn zornig.
    „Weglaufen oder eine Muss-Ehe? Ich habe mich oft gefragt, wie du dich verhalten hättest, falls ich dir von dem Baby erzählt hätte. Und ich muss sagen, ich würde es jetzt wirklich gern wissen."
    Pete starrte sie an. Eine nie gekannte Wut brachte sein Blut zum Kochen. „Du denkst offenbar nur das Schlechteste von mir", stieß er hervor.
    Sie lachte bitter. „Ehrlich gesagt", gab sie hochmütig zurück, „denke ich überhaupt nicht mehr an dich."
    Seine Hand schoss so unvermittelt vor, dass Carol keine Zeit zum Ausweichen blieb. Er packte sie vorn an der Bluse und riss Carol über die Gangschaltung zu sich herüber, bis ihre Nase wenige Zentimeter von seiner entfernt war. „Du hast nur zwei Alternativen in Betracht gezogen, Carol", sagte Pete mit tödlicher Ruhe. „Du hast keine Minute daran gedacht, dass ich dich vielleicht hätte heiraten wollen und es nicht als eine Muss-Ehe aufgefasst hätte, dass ich mich angestrengt hätte, um ein guter Ehe mann und Vater zu werden."
    Carol schluckte und versuchte, das wilde Klopfen ihres Herzens zu beschwichtigen, die unsinnige Hoffnung abzuwehren, die sich in ihr regte. „Da hast du Recht, Pete", antwortete sie mit zitternder Stimme. „Daran habe ich nicht gedacht. Also hattest du drei Alternativen.
    Welche hättest du gewählt?"

13. KAPITEL
    Carol lag im Bett, die Decke bis ans Kinn hochgezogen, und starrte ins Leere. Sie hob einen Zipfel, um sich die Augen zu trocknen, und drückte die Decke wieder an die Brust.
    Drei Alternativen hatte Pete. Da war es doch nicht so schwie rig, sich für eine zu entscheiden und es ihr mitzuteilen, damit sie endlich ihren Seelenfrieden hatte.
    Aber hatte er das etwa getan?
    Ein Kloß saß ihr in der Kehle, doch sie schluckte ihn herunter. Seit sie sich niedergeschlagen ins Bett geflüchtet hatte, kämpfte sie gegen
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