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Nur aus Leidenschaft

Nur aus Leidenschaft

Titel: Nur aus Leidenschaft
Autoren: Peggy Moreland
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besorgt. Er wusste, dass eine Serie von Fehlschlägen das Selbstwertgefühl eines Cowboys stark angreifen konnte.
    „Doch, ein paar schon, aber leider nicht schnell genug. Yuma dagegen ist echt gut", fügte er rasch hinzu, und Pete konnte sich das stolze Lächeln seines Freundes direkt vorstellen.
    Troy war ein guter Kumpel, der eine bessere Leistung stets neidlos anerkannte. Und die Glückwünsche, die er dem Sieger aussprach, kamen immer von Herzen. Troy war ein Cowboy durch und durch, der den Ehrenkodex hochhielt. Damit diente er den Jüngeren, die sich zum ersten Mal als Profis in der Arena versuchten, als leuchtendes Vorbild.
    „Das Blatt wird sich bestimmt bald wenden", tröstete Pete ihn. „Du kannst etwas, eines Tages wirst du gewinnen."
    „Ja", erwiderte Troy und lachte trocken. „Das hast du letztes Mal auch schon gesagt."
    „Weil es stimmt", bekräftigte Pete. „Lass dich nur nicht ent mutigen. Du schaffst es."
    „Und wie steht's bei dir?" fragte Troy. „Wie kommst du mit Carol aus?"
    Stirnrunzelnd starrte Pete zu der Frau hinunter, von der die Rede war. Sie ging unbeirrt ihrer Arbeit nach. „Wir kommen uns kaum in die Quere", antwortete er leichthin.
    „Aber bei unserem letzten Telefonat klang es, als wenn ihr ..."
    „Hör mal, Troy", unterbrach Pete, ehe die Sache ihm zu unangenehm werden würde, „ich muss aufhören. Ich will in die Stadt und Hafer kaufen, bevor das Futtermittelgeschäft schließt.
    Pass gut auf dich auf, okay?"
    „Ja, und du auch", sagte Troy.
    Dann war die Leitung still.
    Erleichtert legte Pete den Hörer auf und stellte das Telefon zurück auf seinen Platz. Er drehte sich wieder dem Fenster zu, verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete, wie Carol in den Stall ging. Als sie dann darin verschwand, empfand er fast ein Verlustgefühl.
    Langsam rieb er mit der Flasche über seinen Brustkorb und über sein Herz.
    „Ja, ich werde auf mich aufpassen", sagte er leise vor sich hin. „Und deshalb muss ich so schnell wie möglich weg von hier."
    Die Fahrt zum Futtermittelgeschäft war keine direkte Ausrede gewesen. Pete musste tatsächlich für Clayton Hafer besorgen. Doch so dringlich, wie er es Troy gegenüber dargestellt hatte, war die Sache nun auch wieder nicht. Die Hafervorräte im Stall würden noch für ein paar Tage ausreichen, vielleicht auch für eine Woche, wenn er sie ein wenig streckte.
    Dennoch stieg er in seinen Pick-up und machte sich auf zum Highway. Er brauchte Abstand zu Carol, und sei es nur für die ein, zwei Stunden einer Hin-und Rückfahrt.
    Er machte das Autoradio an, und Countrymusic erfüllte die Fahrerkabine. Ein alter Song von George Strait erklang, und Pete musste lächeln: „Alle meine Mädels sind aus Texas".
    Pete spitzte die Lippen und begann, die Melodie mitzupfeifen.
    Da erblickte er etwas entfernt einen Pick-up, der am Straßenrand parkte. Die Warnblinkanlage war eingeschaltet und die Motorhaube geöffnet. Der heitere Song erstarb ihm auf den Lippen, als er Carols Wagen erkannte.
    „Oh nein", murmelte er und nahm den Fuß vom Gas. Fast war er versucht, einfach vorbeizufahren, aber dann steuerte er doch nach rechts, hielt hinter ihr und stellte den Motor aus.
    Er stemmte die Schulter gegen die Tür, sie ging auf, und er sprang auf die Straße. Beim Geräusch der zuklappenden Tür kam Carols Kopf unter der Haube hervor und verschwand im nächs ten Augenblick wieder.
    Pete runzelte die Stirn. Offensichtlich lag ihr ebenso wenig an einer Begegnung wie ihm.
    Aber da sie offenbar nicht weiterkam, schlenderte er zur Front des Pick-ups.
    „Wo liegt das Problem?" fragte er, als er neben ihr anlangte.
    Den Kopf immer noch unter der Motorhaube, murmelte sie kaum verständlich: „Ich glaube, die Be nzinleitung ist verstopft."
    Er schubste sie mit der Hüfte an, damit sie ihm Platz machte, und beugte sich über den Motor. Dann fingerte er in dem Gewirr von Drähten und Schläuchen. „Wie hat sich das geäußert?"
    Wütend, dass sie seine Hilfe beanspruchen musste, kreuzte Carol die Arme vor der Brust.
    Aber seine überhebliche Art ärgerte sie noch mehr. „Der Motor hat gestottert. Sobald ich über fünfzig fahre, wird er langsamer. Wenn ich den Fuß vom Gas nehme, stirbt er völlig ab."
    „Ja, das hört sich ganz nach 'ner verstopften Benzinleitung an", bestätigte Pete und kam unter der Motorhaube hervor. Er stützte die Arme auf die Karosserie und überlegte. Dann wandte er den Kopf und sah Carol über die Schulter an. „Das können
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