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Ninja-Rache

Ninja-Rache

Titel: Ninja-Rache
Autoren: Jason Dark
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Wachtposten verlassen und die elektronische Überwachung weggelassen hatte. Dabei waren Energiezentralen Schwachstellen innerhalb eines abgestimmten Systems. Ich fand eine Metalltreppe, die mich auf die Galerie brachte. Wie weit Suko mittlerweile gekommen war, konnte ich nicht sehen. Er bewegte sich im Halbdunkel, weit entfernt auf der gegenüberliegenden Seite der Halle.
    Und der Tengu?
    Ich lief an der Wand entlang. Unter und vor mir war alles leer. Nur über meinem Kopf befand sich unter der Decke eine stählerne Konstruktion, ähnlich wie bei einem Theater. Da liefen blanke Schienen entlang, die zum Transport von Scheinwerfern oder irgendwelchen Maschinen dienten.
    Suko sah ich schließlich auf der gegenüberliegenden Seite. Auch er hatte mich gesehen und winkte kurz.
    Keine Gefahr also.
    Hatte der Tengu die Halle bereits verlassen? War sein Auftrag bereits erfüllt?
    Nein, so war es nicht, denn plötzlich sah ich ihn. Unter der Decke, direkt auf oder in der Konstruktion sah ich die Bewegung. Gleitend und schnell glitt etwas Dunkles durch die entsprechenden Lücken. Ein Klumpen mit langen Armen, der sich plötzlich löste und wie ein geschleuderter Ball durch die Luft wirbelte.
    »Suko!« schrie ich.
    Mein Freund war gewarnt worden, aber nicht ihn wollte der Tengu angreifen, sondern mich.
    Und er fiel mit einer erschreckenden Zielsicherheit auf die Galerie zu. Ich hatte meine Waffe hervorgerissen und schoß.
    Zwei Silberkugeln feuerte ich ab. Eine fehlte, die andere erwischte den pelzigen Körper noch im Fall.
    Dann krachte er auf.
    Er berührte noch das Geländer. Meine Hoffnung, daß der Aufprall ihn in die Tiefe schleudern würde, erfüllte sich nicht, denn er landete leider auf meiner Seite.
    Das Metall unter meinen Füßen zitterte stark. Der Tengu war mit seiner gesamten Wucht niedergefallen. Von der gegenüberliegenden Seite hörte ich Suko rufen. Er wollte mir zu Hilfe eilen. Bis zu seinem Eintreffen würde Zeit vergehen, und die wiederum konnte der Tengu nutzen.
    In seinem Fell schimmerte es naß. Wasser war es bestimmt nicht, sondern Blut der Opfer.
    Jetzt wollte er mich.
    Auf der Galerie konnte ich ihm nicht ausweichen, sie war einfach zu schmal. Wenn er angriff, würde er mich immer erwischen, das stand fest. Vielleicht hätte ich ihn mit einem Schwert geschafft. Man konnte ihm den Kopf abschlagen, man mußte dann noch seinen Torso zerstören, nur so konnte man auf Nummer Sicher gehen.
    Er knurrte mich an.
    Ich wußte, daß Tengus auch andere Formen annehmen konnten und nicht nur diese affenartigen Körper. Gefährlich waren sie dabei immer. Sie würden ein Opfer zerreißen, und ich bekam schon weiche Knie, als ich mit gezogener Beretta vor ihm stand.
    Er lebte, er besaß ein magisches Zentrum. Vielleicht das eine noch erhaltene Auge.
    Der dritte Schuß peitschte.
    Trotz meiner Nervosität hatte ich noch die Nerven aufgebracht, genau zu zielen. Die geweihte Silberkugel klatschte geradewegs in das Auge hinein.
    Es war ein Schlag wie mit der Faust. Etwas spritzte aus der Höhle nach außen. Der Tengu röhrte furchtbar auf, er drehte sich auf der Stelle. Wahrscheinlich hatte ich ihn blind geschossen, aber war er damit auch erledigt?
    Nein, er sprang in die Höhe, wuchtete sich dabei nicht auf mich zu, sondern streckte seine Arme vor, um den Geländerlauf umklammern zu können. Eisern hielt er fest.
    Ich wollte auf ihn zulaufen, als ich das reißende Geräusch hörte. Einen Moment später bewegte sich das Geländer. Der Tengu zerrte es nach außen, riß sogar eine Lücke, und ich sprang zurück, um aus der unmittelbaren Reichweite zu gelangen. Zusammen mit dem Geländer kippte der Tengu in die Tiefe. Er heulte dabei auf, und ich sah Suko, wie er herangehetzt kam. Er schoß nicht, er hielt seine Dämonenpeitsche fest.
    Ich fuhr herum. »Ich habe ihn blind geschossen.«
    »Okay, und jetzt?«
    »Der wird fallen.«
    »Ich versuche es noch einmal.«
    Bevor ich mich versah, war Suko schon an mir vorbeigehuscht. Die Gehfläche war nicht aus der Verankerung gerissen worden, nur das Geländer bog sich nach außen, woran sich der Tengu mit einer Klaue festhielt. Wenn Suko ihn treffen wollte, mußte er sich beim Schlagen vorbeugen. Er holte aus und drosch zu.
    Ich sah, wie die drei Riemen den pelzigen Körper erwischten und hörte auch das harte Klatschen.
    Ein jaulender Schrei drang aus dem Maul der Bestie. Es sah so aus, als wollte sie sich abstoßen, was sie auch tat, denn plötzlich segelte der Klumpen durch die
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