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Ninja-Rache

Ninja-Rache

Titel: Ninja-Rache
Autoren: Jason Dark
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hatte, wie er gekommen war. Nicht seine Art, in diesem Fall blieb ihm nichts anderes übrig.
    Yakup hatte nur das Nötigste aus dem Kloster geholt, dabei zählten natürlich seine Waffen mehr als alles andere. Der Kampf war mit Alis Tod nicht beendet, es hatte nur eine andere, noch härtere Phase begonnen.
    Das lag lange zurück. Fast zwei Jahre war es her. Shimada und seine Vasallen existierten noch immer. Einmal hatte er mit großer Macht versucht, die ehemaligen Insassen des Klosters gegen seine Feinde zu schicken, was ihm nicht gelungen war, denn Amaterasu/Shao — Sonnengöttin und Mensch zugleich — hatte seinen Aktivitäten einen Riegel vorgeschoben. [1] . Er war auch schon ausgebrochen und hatte in London seinen Freund John Sinclair angerufen, um ihn vor Shimada und seinen Schergen zu warnen, die einen Angriff versucht hatten. Doch er hatte John nicht verraten, wo er zu finden war.
    Yakup war allein geblieben. Das Kloster sah er noch als eine Erinnerung an. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, nach Asien zu gehen, sich im Hochland von Tibet in einem der Klöster zu verbergen, doch der Gedanke daran wollte ihm nicht so recht gefallen. Es wäre seiner Ansicht nach einer Flucht gleichgekommen, und fliehen vor seinen Feinden wollte er auf keinen Fall.
    So entschloß er sich zu bleiben und sich dort ein Haus zu bauen, wo auch Alis Grab lag.
    Yakup lebte in der Einsamkeit des kalifornischen Hochlandes. Weitab von den Farmen, Plantagen, den Touristenrouten, den Wochenendhäusern der Städter.
    Es hatte ihn keiner besucht, es war nie ein Mensch vorbeigekommen. Die hohen Bäume der Tannen und Fichten boten Sichtschutz. Wasser besaß er immer, und seine Hütte duckte sich gegen den Hang. Yakup gehörte zu den Menschen, die sich autark ernähren konnten. Was er zum Leben benötigte, das baute er selbst an. Da er Geld besaß, konnte er sich den Rest kaufen.
    Da wanderte er dann tagelang zu Fuß in den nächsten Ort, erreichte ihn in der Mittagszeit, wenn kaum jemand auf den Straßen war, kaufte das Nötigste ein, und verschwand ebenso lautlos, wie er gekommen war. Man erinnerte sich kaum an ihn, obwohl er eigentlich hätte auffallen müssen. Hochgewachsen, sehr muskulös und durchtrainiert. Seine Haare hatte er dunkler getönt. Sie wuchsen so kurz wie ein Pelz auf seinem Kopf.
    Yakup war kein Ostasiate, sondern Türke. Einer der wenigen Menschen außerhalb des Reiches der aufgehenden Sonne, die sich hervorragend mit den Ritualen und Gebräuchen dieses Landes auskannten. Er wußte natürlich, daß er nicht immer an diesem Platz wohnen bleiben konnte.
    Wichtig waren auch die Waffen, die sich in seinem Besitz befanden. Nicht nur das Schwert der Sonnengöttin, das einen bestimmten Namen besaß. Kusanngi-no-tsuguri — das Schwert, welches Gras bezähmt. Er besaß auch noch die Krone der Ninja und die heilenden Handschuhe, die ihm ein alter Mönch überlassen hatte und deretwegen es zwischen ihm und Shimada zu einem mörderischen Kampf gekommen war. Es waren mächtige Waffen, nur konnte er sie nicht einsetzen, wenn keine Gegner da waren.
    Daß sie schliefen, daran glaubte er nicht. Irgend etwas würde geschehen, und Yakup war stets wachsam. Wenn die Feinde erschienen, wollte er ihnen entgegentreten und sie so empfangen, wie sie es verdienten. Mit dem Schwert der Sonnengöttin Amaterasu in der Hand. Wann der Zeitpunkt kommen würde, das wußte er nicht. Es war wie immer nach dem schlimmen Traum, Yakup erwachte schweißgebadet. Er stand jedoch nicht auf, sondern blieb auf der Matte liegen und schaute gegen die Decke, die ebenfalls aus rohen Holzbalken bestand. Er hatte die Stellen zwischen ihnen nicht richtig abgedichtet, manchmal blies noch der Wind hindurch.
    Der Traum war wieder einmal sehr intensiv gewesen und ließ ihn nicht los. Wie eine Statue lag Yakup flach auf dem Rücken, er hörte sein eigenes Herz schlagen und dachte darüber nach, wann es einmal aufhören würde und durch wen.
    Shimada?
    Yakup wußte genau, ohne selbst in die Zukunft sehen zu können, daß der Kampf zwischen ihm und diesem verfluchten Dämon aus der blauen Festung unvermeidbar war. Sie würden aufeinandertreffen, das stand fest, das Schicksal hatte längst seine Karten gemischt, doch einen Zeitpunkt wußte keiner von ihnen.
    Sie hatten Respekt voreinander. Auch Shimada wußte um die Stärke des Yakup Yalcinkaya und war auch über dessen Waffen genau informiert. Sehr gern hätte er die Krone der Ninja besessen, die Handschuhe ebenfalls, doch sie
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