Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
den Berg runtergestürzt …“
    „Ist er tot?“, fragte sie ängstlich und gleichzeitig verwundert, dass es sie überhaupt interessierte.
    „Es war keiner im Wagen.“
    Überrascht lachte sie kurz auf. „Lieber Himmel“, sagte sie dann. „Er kam heute gegen Mittag hier vorbei, ließ kurz das Wagenfenster hinunter und hat mir erzählt, dass es seiner Meinung nach dort draußen im Wald keinen im Marihuanageschäft gibt, der wie Thompson ist. Er wollte mich das wissen lassen, da ich ihm einmal einen Gefallen getan hatte. Und außerdem hat er mir gesagt, er wolle von hier verschwinden. Jack, ich gehe davon aus, dass er den Truck hinuntergestürzt hat, um seine Spuren zu verwischen.“
    „Wahrscheinlich“, sagte er. „Was bedeutet, dass er sich ein neues Fahrzeug und ein neues Aussehen verschaffen und möglicherweise wieder zurückkommen wird. Steig bitte niemals wieder zu ihm in den Wagen, Mel. Versprich mir das.“
    Verrückterweise dachte sie, dass jener Fremde ein Mensch war, der sie vernünftig behandelt hatte und so etwas wie ein Gewissen zu besitzen schien. Wenn er zu ihr käme und sie noch einmal um Hilfe für jemanden bäte, würde es ihr schwerfallen, ihn abzuweisen. „Was glaubst du denn, wie viele Frauen er noch schwängern wird?“, fragte sie und lachte.
    „Männer haben manchmal ein schlechtes Urteilsvermögen.“
    „Ist das wirklich so? Hoffentlich bist du anders.“
    „Ja, das bin ich“, sagte er mit einem Lächeln.
    „Also, lass mich mal zusammenfassen, was ihr heute vollbracht habt: einen verbeulten Jeep und einen erlegten Bären. Ziemlich enttäuschend für dich, oder?“, hielt sie ihm vor.
    „Du nennst den Bären enttäuschend? Baby, das ist ein verdammt großer Bär!“
    Bestimmt an die fünfundzwanzig schlecht riechende Männer strömten nun in die Bar. Mel schnupperte an Jacks Hemd. „Meine Güte, du stinkst fast so schlimm wie der Bär.“
    „Mach dich darauf gefasst, Mel: Es wird noch schlimmer kommen, bevor es wieder besser wird“, antwortete er. „Wir werden jetzt alle Bier trinken, essen und Zigarren rauchen. Ich muss jetzt rein und anfangen, das Bier zu zapfen, während Preacher und Ricky den Grill anheizen.“
    „Ich kann helfen“, bot sie an und nahm seine Hand. „Die Aktion heute war aber doch eine Zeitverschwendung, oder nicht?“
    „Das sehe ich nicht so. Unser Wald ist jetzt schön sauber, wir haben dem Sheriff einen ganzen Sattelauflieger voller Pflanzen übergeben, und wir haben einen bösen alten Bären erlegt.“
    „Ihr hattet euren Spaß“, warf sie ein.
    „Das war nicht unsere Absicht“, erwiderte er mit einem vielsagenden Lächeln.
    „Ist jetzt die Gefahr gebannt, Jack?“, fragte sie ihn.
    „Ich hoffe es, Liebes. Lieber Himmel, ich hoffe es wirklich.“
    Zum ersten Mal stand Mel hinter der Bar. Sie half, Bier und andere Getränke zu servieren, und mischte einen wunderbaren Salat, während Preacher die Steaks auf dem Grill wendete. Schüsseln, Teller und Besteck wurden auf einem Buffet aufgebaut, wo sich jeder selbst bedienen konnte. Die Männer scherzten miteinander, und im Verlauf des Abends wurde die Stimmung immer ausgelassener. Und Ricky, der kellnerte, wurde immer wieder von den Männern wie einer der Ihren umarmt und gelobt. Doc kam auf einen Whiskey vorbei und leistete den Männern ein Weilchen Gesellschaft, bevor er wieder nach Hause ging. Die meisten der Ortsansässigen begaben sich nach Hause, bevor das Abendessen serviert wurde, um ihren Frauen stolz zu erzählen, dass sie einen Bären erlegt hatten.
    Es war gegen neun, als die Spielkarten und Zigarren hervorgeholt wurden. Jack nahm Mel bei der Hand. „Lass uns von hier verschwinden. Du bist bestimmt völlig erschöpft.“
    „Hmm“, sagte sie und schmiegte sich an ihn. „Es ist aber okay, wenn du mit deinen Jungs noch etwas rumhängen willst.“
    „Sie bleiben wahrscheinlich noch ein bis zwei Tage hier. Wo sie schon einmal so weit gefahren sind, wollen sie auch angeln gehen und mir die Bar verpesten. Die Angelsaison hat gerade begonnen.“ Er legte den Arm um Mel und führte sie durch den hinteren Teil der Bar. „Wir sollten dem Baby ein Nickerchen gönnen.“
    „Wir sollten dem Vater des Babys eine Dusche gönnen“, sagte sie und zog die Nase kraus.
    Während Jack duschte, zog sich Mel eins seiner Hemden über, und zwar ihr liebstes weiches Chambray-Shirt. Mit einem von Jacks Zeitschriften auf dem Schoß machte sie es sich auf dem Sofa bequem und blätterte darin herum. Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher