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Neubeginn in Virgin River

Neubeginn in Virgin River

Titel: Neubeginn in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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„Und die hier brauchst du, weil …“
    „Weil ich bald Vater sein werde und kein Risiko eingehen will. Einer dieser Idioten könnte ja danebenschießen.“
    „Ihr nehmt Ricky mit?“
    „Ich werde gut auf ihn aufpassen. Wir alle werden ein Auge auf ihn haben, aber glaube mir – er ist der Sache gewachsen. Schließlich habe ich ihm das Schießen beigebracht. Und er wollte nicht ausgeschlossen werden, weil es um dich geht.“
    „Ist das denn unbedingt nötig?“
    „Ja“, sagte er und sah sie mit diesem Gesichtsausdruck an, den sie inzwischen gut zu deuten wusste: Es war ihm todernst.
    Jim stellte sich neben Jack und grinste. „Morgen“, grüßte er.
    „Weiß June davon?“, fragte Mel.
    „Ja, Madam.“
    „Und was sagt sie dazu?“
    „So was wie, ,passt gut auf euch auf. Wirklich schwierig war es, den alten Doc Hudson davon abzuhalten, mitzukommen.“
    „Sollte man die Angelegenheit denn nicht lieber der Polizei überlassen? Und den Sheriff informieren?“
    Jim setzte einen Fuß auf die Verandatreppe und zuckte die Achseln. „Wir haben Henry bereits von dem Paulis-Camp berichtet und ihm den Wagen des Mannes beschrieben, der dort die Anlage vermutlich aufgebaut hat. Wir können nur hoffen, dass seine Handlanger das Camp inzwischen verlassen und die Pflanzen dort gelassen haben. Wir haben diese alten Landbesetzer gesehen, Mel, und es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass nicht sie einen Sattelauflieger angeschleppt, halb vergraben, getarnt und eine Plantage angelegt haben. Das hat jemand anders getan. Und es könnte mehr von diesen Drahtziehern geben. Wir konzentrieren uns jetzt nur auf den näheren Umkreis. Was in den anderen Bundesländern los ist, geht uns nichts an. Das überlassen wir den Profis.“
    „Es erinnert nur stark an Selbstjustiz.“
    „Nicht doch, wir machen nichts Illegales, Mel. Wir wollen nur eine kleine Klarstellung treffen, nämlich die: Leute, ihr wollt doch unseren Frauen, unseren Dörfern, keinerlei Grund geben, zu glauben, dass sie sich wehren müssen! Verstehst du?“
    Sie schwieg.
    „Sollten wir hier in der Nähe noch ein Camp ausmachen, das eine Gefahr für Virgin River darstellen könnte, werden wir den Leuten die Chance geben, sich aus dem Staub zu machen, bevor wir ihren Standort den Behörden mitteilen. Es wird alles gut gehen. Gegen Abend sind wir wieder zurück.“
    Mel sah Jack in die Augen. „Den ganzen Tag über werde ich mich zu Tode fürchten.“
    „Muss ich hier bei dir bleiben, damit du dich nicht ängstigst?“, fragte er. „Oder kannst du noch ein weiteres Mal an mich glauben?“
    Sie biss sich auf die Lippe, nickte jedoch. Er legte die Arme um ihre Taille, hob sie hoch und küsste sie leidenschaftlich. „Du schmeckst heute Morgen so gut“, sagte er und lächelte sie an. „Wird das immer so sein?“, neckte er.
    „Vorsicht!“, warnte sie. „Denk daran, dass ich dich liebe.“
    „Mehr brauche ich nicht“, sagte er und stellte sie wieder auf die Beine.
    Preacher trat auf die Veranda. Er nickte ihr zu und hatte dabei seine buschigen Brauen in einer so finsteren Miene zusammengezogen, dass sie zusammenzuckte.
    „Schickt einfach ihn vor“, schlug Mel vor. „Dann werden alle vor Angst davonlaufen.“
    Zu ihrer Überraschung lächelte Preacher einen Augenblick lang so breit, dass sie ihn kaum wiedererkannte.
    Als sie endlich alle in einer großen Parade davongezogen waren, rief Mel bei June an. „Weißt du, was dein Mann gerade macht?“, fragte sie.
    „Ja“, sagte June und klang ärgerlich. „Er passt nicht auf das Baby auf.“
    „Machst du dir denn keine Sorgen?“
    „Nur, dass sich einer von ihnen den Zeh abschießen könnte. Wieso fragst du? Machst du dir etwa Sorgen?“
    „Nun … Ja! Du hättest sie sehen sollen. In diesen kugelsicheren Westen und mit diesen riesigen Schießeisen!“
    „Also, da draußen gibt es Bären, weißt du. Da kannst du kein Pusterohr gebrauchen“, erklärte June. „Du musst dir um Jack keine Sorgen machen, Liebes. Ich denke, dass er bereits bewiesen hat, dass er, wenn es darauf ankommt, ein guter Schütze ist.“
    „Was ist mit Jim?“
    „Jim?“ June lachte. „Mel, so etwas hat Jim früher beruflich gemacht. Er gibt ja nicht gerne zu, dass er es auch nur ein kleines bisschen vermisst. Aber ich schwöre dir, ich habe gehört, wie er gekichert hat.“
    Den ganzen Tag über verfolgten Mel Bilder von Schießereien im Wald. Unglücklicherweise hatte sie auch keine Arbeit, und so gab es nichts, das sie davon
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