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Nacht unter Woelfen

Nacht unter Woelfen

Titel: Nacht unter Woelfen
Autoren: Ulf Blanck
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Zehndollarschein. Sie verabschiedeten sich und rannten zum Polizeiwagen.  »Tatsächlich«, staunte Reynolds, als er den  Schein untersucht hatte. »Es ist wieder eine Blüte.  Ich glaube, die Beweismittel reichen aus, um Mister Templer einen Besuch abzustatten. Ihr wartet hier 

    auf uns!« Dann stieg er mit seinem Kollegen aus dem Wagen und ließ die drei ??? dort warten.  »Ich wette, gleich kommen die mit Templer in  Handschellen zurück. Der Fall ist geklärt«, vermutete Bob.  Es dauerte aber über eine Stunde, bis Reynolds mit gesenktem Kopf eilig über die Straße gelaufen kam. »Da habt ihr mich aber in eine schöne Situation gebracht«, begann er wütend. »Nicht nur, dass wir, nachdem wir seinen Laden auf den Kopf gestellt haben, nichts Außergewöhnliches fanden, nein, am Ende erzählt uns Templer auch noch, dass sein Schwager der Polizeipräsident von Los  Angeles ist. Er will über mich eine Beschwerde einreichen. Der Tag fängt ja toll an. So, und jetzt muss ich aufs Revier, um meinen Bericht zu schreiben – die paar Meter schafft ihr doch zu Fuß, oder?« Mit diesen Worten knallte er die Wagentür zu und brauste davon.  Erst als er außer Sichtweite war, traute sich Bob wieder etwas zu sagen. »Oh, oh, bei dem können wir uns die nächste Zeit nicht mehr blicken lassen.  Mir scheint, wir hatten den falschen Riecher«, flüsterte er kleinlaut.  Plötzlich erhellte sich Justus’ Gesicht. »Natürlich!  Riecher ist genau richtig. Habt ihr mal an dem falschen Zehner von eben gerochen? Jetzt weiß ich, woran mich das erinnerte. An Fisch!«

Frische Fischspuren
    »An Fisch?«, fragten seine beiden Freunde verwundert im Chor. »Ja, an alten stinkenden Fisch. Wir müssen den Weg, den die gefälschten Scheine gemacht haben, zurückverfolgen. Bei Templer haben wir übereilt gehandelt. Wahrscheinlich hat auch er die Blüten von jemand anderem bekommen. Das Ganze ist wie eine Schnitzeljagd.«  Peter ließ sich nicht von seiner Begeisterung anstecken. »Also mir reicht es mit der Jagd nach den Blüten. Die Sache ist so peinlich, dass wir am besten die Stadt verlassen sollten. Ich wette, Reynolds hat Templer erzählt, dass wir dahinter stecken. Ich mach erst mal eine Pause als Detektiv.« Bob hingegen schreckte der Vorfall nicht ab. Er unterstützte Justus. »Ich finde, wenn Just Fisch gerochen hat, sollten wir diesen Hinweis nicht einfach abhaken. Jede Spur könnte uns weiter bringen.«  Peter schüttelte den Kopf. »Quatsch. Bei uns zu Hause rieche ich zweimal in der Woche Fisch und das hat mich auch noch nie weitergebracht. Außerdem mag ich keinen Fisch.«  Doch Justus ließ sich nicht von Peter beirren. Er kramte seinen Notizblock hervor und ging die  Namen durch, die er in Reynolds’ Büro notiert hatte. »Hier, das könnte eine Erklärung sein: Miss Harper aus dem Fischgeschäft am Markt hat auch einen der gefälschten Scheine besessen. Vielleicht ist diese Blüte durch ihre Hände gegangen und stinkt seitdem nach Fisch? Wir sollten ihr einen Besuch abstatten.« Peter ließ sich nach längerer Bedenkzeit dann doch überreden mitzukommen.  Sie waren gezwungen, den Weg zurück zu Fuß zu gehen. Ihre Räder standen immer noch vor der  Polizeiwache am Marktplatz.  »Ich wette, Reynolds hat sich das als Strafe für uns ausgedacht«, grummelte Bob, als sie in der heißen Sonne die Straße entlangwanderten. Zum Glück befand sich das Fischgeschäft von Misses Harper unmittelbar in der Nähe der Wache.  Kurz vor der Eingangstür blieb Justus stehen und blickte konzentriert durch das Schaufenster. »Wir müssen bei der Befragung äußerst behutsam vorgehen«, flüsterte er.  »Ach was!«, unterbrach ihn Bob. »Sind wir nun Detektive oder nicht. Schluss mit dem Versteckspiel. Ich werde die Fragen stellen.«  Bevor Justus und Peter ihn stoppen konnten, öffnete Bob entschlossen die Tür und ging direkt auf den Tresen zu. Die anderen beiden folgten zögernd.  »Guten Tag, Misses Harper. Mein Name ist Bob  Andrews. Wie Sie wissen, sind in Rocky Beach seit einiger Zeit viele falsche Zehndollarnoten aufgetaucht. Dürfen wir Ihnen einige Fragen stellen?«  Justus und Peter warteten gespannt auf ihre  Reaktion. Zu ihrer Überraschung lächelte Misses Harper freundlich und beugte sich zu Bob herunter.  »Natürlich beantworte ich gern Fragen – wenn ich damit helfen kann, die Sache aufzulösen.«  Eilig zog Justus seinen Notizblock hervor, zückte einen Schreiber und nutzte die Gelegenheit
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