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Nacht unter Woelfen

Nacht unter Woelfen

Titel: Nacht unter Woelfen
Autoren: Ulf Blanck
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sich schnell eine Scheibe Brot ab und schob sie in den Mund. »Keine Zeit, ich muss los. Und außerdem müssen wir sparen.«  »Sparen? Wieso müssen wir sparen?«, fragte sein Onkel verwundert. Tante Mathilda begann hektisch die Teller abzuräumen.  »Ich meine … wir müssen Zeit sparen. Essen  kann man auch unterwegs … das meine ich«,  verbesserte sich Justus schnell.  Onkel Titus klopfte ihm auf die Schulter. »Genau richtig. Aus dir wird doch noch ein guter Kaufmann. Zeit ist Geld. Billig einkaufen, teuer  verkaufen. Der Kunde ist König und Service ist alles. Ich sehe, du verstehst was vom Geschäft.«  Kurz darauf fuhr Justus mit seinem Rad davon. Er hatte für diesen Morgen die Aufgabe, Misses  Randolf in der Bank zu befragen. Doch bis zur Öffnung des Schalterraumes musste er noch über eine halbe Stunde warten.  Nachdem dann die Bankangestellte ihren Vorge setzten um Erlaubnis gebeten hatte, gab sie  bereitwillig Auskunft und Justus notierte jeden Hinweis von ihr. Anschließend machte er sich auf den Weg zur Kaffeekanne. Er musste sich beeilen, wenn er nicht als Letzter kommen wollte.  Nach ungefähr drei Kilometern bog er von der  Hauptstraße in einen holperigen Feldweg ab.  Rechts daneben verlief eine stillgelegte Eisenbahnlinie. Sie war im Gestrüpp kaum noch zu erkennen.  Justus musste immer wieder den Kopf einziehen, um nicht einen der langen Zweige, die sich über 

    den Pfad bogen, ins Gesicht zu bekommen. Dann stand er direkt vor der Kaffeekanne. Es war ein alter Wassertank, mit dem damals die Dampfloko-motiven aufgefüllt wurden. Wie eine große Tonne auf einem Holzgestell thronte er über dem Gelände.  An der Seite ragte eine schwenkbare Röhre zum Befüllen der Loks heraus und darum ähnelte das Ganze auch einer Kanne. Justus stieg die Eisensprossen hinauf und öffnete die Klappe über sich.  »Hallo, Just, du bist wieder mal der Letzte«, begrüßte ihn Bob von oben. Jetzt war das Trio  komplett. Gemeinsam saßen sie im geheimen Treffpunkt und berichteten von ihren Nachforschungen.  »Ich hätte nicht gedacht, dass ich unseren Mathelehrer einmal freiwillig besuchen würde«, begann Peter. »Aber ich habe einige interessante Dinge herausgefunden. Mister Jennings führt pingelig Buch über seine ganzen Ausgaben. Hier, er war in der letzten Woche in über achtzehn Geschäften – ich hab jeden Namen. Er könnte überall den  gefälschten Zehner bekommen haben.«  Bob hatte die Aufgabe, im Hotel Seaside Mister Stefanov aufzusuchen. »Ich hab ihn gerade noch erwischt, als er den Laden verlassen wollte. Der Typ war eher unfreundlich. Es schien, als wollte er mit der ganzen Sache nichts zu tun haben. Ein paar Namen und Geschäfte hat er dann doch noch ausgespuckt. Ob die aber stimmen, bezweifle ich.«  Dann war Justus an der Reihe. »Die Randolf  konnte sich an fast alles erinnern – kein Wunder, wenn man in einer Bank arbeitet. Meistens hat sie aber mit Kreditkarte bezahlt und hatte darum auch nicht viel Bargeld in der Tasche. Aber ein paar Informationen hab ich.«

    Dann legten sie ihre Notizen nebeneinander auf eine Holzkiste in der Mitte.  »Was soll uns das jetzt bloß sagen?«, stöhnte Peter und betrachte die vielen Namen und Geschäfte.  Plötzlich nahm Bob seine Brille ab und sortierte aufgeregt die Zettel. »Seht ihr, was ich sehe? Es gibt eine große Gemeinsamkeit. Mister Jennings, Misses Randolf und dieser Stefanov haben alle ein und dieselbe Sache gemacht.«  »Na klar«, fuhr Justus fort. »Sie waren alle im Zirkus. Und hat nicht auch Misses Harper aus dem Fischladen etwas von zwei lustig aussehenden Männern berichtet? Vielleicht waren das Peppo und Fips, die beiden Clowns? Aber es geht noch weiter.  Erinnert ihr euch daran, was für ein Plakat uns Mister Templer in seiner Druckerei gezeigt hat? Es war ein Werbeplakat für den »Zirkus Rondini«.  Die drei ??? schwiegen ehrfürchtig vor ihrer  genialen Schlussfolgerung.

Jobsuche
    Sie waren sich sicher, dass der Ursprung der  gefälschten Banknoten der »Zirkus Rondini« war.  Doch gleichzeitig waren sie ratlos, was sie mit ihren Ergebnissen anstellen sollten.  »Also ich möchte mich nicht noch mal bei Kommissar Reynolds lächerlich machen«, überlegte Peter. »Wenn der dort wieder eine Pleite erlebt, dann müssen wir uns einen anderen Verbündeten bei der Polizei suchen.«  Justus dachte ähnlich darüber. »Peter hat Recht.  Obwohl ich mir sicher bin, dass der Zirkus die Blüten in Umlauf
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