Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nacht unter Woelfen

Nacht unter Woelfen

Titel: Nacht unter Woelfen
Autoren: Ulf Blanck
Vom Netzwerk:
»Das wurde aber auch Zeit.«  Kurz darauf hörte man Reynolds’ Stimme über  einen Lautsprecher rufen. »Achtung, Achtung, hier spricht die Polizei. Bewahren Sie Ruhe! Keiner verlässt den Marktplatz! Kann mir mal einer sagen, was hier los ist?«  In der Zwischenzeit kletterte Bob auf die Schultern von Peter und streckte seinen Kopf durch das kleine Loch im Dach. Der Kommissar entdeckte ihn und kam mit mehreren Beamten auf den Wagen zugerannt.  »Platz da! Dies ist ein Polizeieinsatz. Machen Sie Platz!«, rief er aufgebracht der Menge zu. Dann wurde die Tür von außen gewaltsam aufgebrochen.  Licht durchflutete den Raum und Justus und Peter hielten sich geblendet die Hand vor die Augen. Bob  stieg wieder von Peters Schultern ab.  Reynolds war außer sich. »Hätte ich es mir doch denken können. Ihr seid es schon wieder. Was habt ihr diesmal angerichtet. Habt ihr eine Bank ausgeraubt?«  Justus brauchte nur ein paar Sätze, um dem  Kommissar die Situation zu erklären. Ungläubig nahm der Polizist einen Geldschein vom Boden und schüttelte den Kopf. »Das ist ja kaum zu fassen.  Rocky Beach wird mit Millionen Blüten überschüttet. Ich muss alles zurücknehmen. Ihr habt den Fall anscheinend aufgeklärt – meine Pension ist gerettet.«

Abgefüttert
    So ganz war der Fall aber noch nicht gelöst, denn es stellte sich heraus, dass Rondini und der Dompteur den Tumult genutzt hatten, um zu fliehen. Alle anderen Zirkusleute wurden vorläufig von der Polizei festgenommen. Die Passanten auf dem  Marktplatz mussten jeden einzelnen Schein, den sie aufgesammelt hatten, wieder abgeben. Bei einigen wurden sogar gründlich die Taschen kontrolliert.  Reynolds tupfte sich den Schweiß von der Stirn und nahm sein Funkgerät in die Hand. »Achtung, großer Adler an alle! Sofort werden alle Ausfall-straßen von Rocky Beach gesperrt. Jedes Fahrzeug wird kontrolliert. Ich will einen wasserdichten Ring um die ganze Stadt! Nicht mal eine Maus soll da durchkommen! Ende.«  Justus knetete angestrengt seine Unterlippe.  »Kommissar Reynolds, ich glaube, dass Rondini und der Dompteur nicht weit gekommen sind. Ich könnte mir vorstellen, wo die sich verstecken.«  Der Polizist sah ihn mit großen Augen an. »Wo denn?«, fragte er verblüfft.  »Erfüllen Sie uns einen Wunsch, wenn ich es  Ihnen sage?« Reynolds nickte und Justus fuhr fort.  »Gut. Wir würden gern in Ihrem Bericht nicht  erwähnt werden. Wenn Tante Mathilda das alles mitkriegt, muss ich für mindestens zwei Jahre auf meinem Zimmer bleiben. Peter und Bob geht es wahrscheinlich genauso.«  Kommissar Reynolds war einverstanden und  Justus erklärte seine Vermutung. »Rondini ist bestimmt so begeistert von seinem Geldversteck, dass er es jetzt sogar für sich benutzt. Ich wette, der Zirkusdirektor und der Dompteur befinden sich in dem doppelten Boden unter den Wölfen.«  Der Kommissar fand die Idee sehr einleuchtend.  »Du hast Recht, das traue ich diesen Kerlen  tatsächlich zu. Wir werden aber auf Nummer sicher gehen und den ganzen Wagen in den Innenhof  unseres Polizeireviers verfrachten. Falls die beiden nämlich tatsächlich dort drin sind, lassen sie sich bestimmt nicht ohne Widerstand rausholen. Wer weiß, was die anstellen … hier sind mir zu viele Schaulustige.«  Anschließend setzte sich einer der Polizisten ans Lenkrad des Traktors und fuhr mit dem Wagen der Wölfe zur Polizeiwache am Marktplatz.  Kommissar Reynolds und die drei ??? folgten  dem Gefährt zu Fuß. Als alle in dem Innenhof der Wache angekommen waren, schloss man die zwei  großen Tore zur Straße hin. Reynolds grinste  zufrieden und nahm ein Megafon.  »Achtung, Achtung, hier spricht die Polizei.  Rondini, wir wissen, dass Sie da drin sind. Kommen Sie beide mit erhobenen Händen heraus! Sie haben keine Chance zu fliehen.«  Aus dem Wagen hörte man die Wölfe laut aufheulen. Lange Zeit passierte nichts. Doch dann öffnete sich plötzlich die Tür und Rondini steckte seinen Kopf durch den Spalt. »Lassen Sie uns gehen, sonst werden Sie sehen, was Sie davon  haben!«, brüllte er und drohte mit der Faust.

    Reynolds ging mutig einige Schritte auf ihn zu.  »Machen Sie sich nicht lächerlich. Womit wollen Sie mir überhaupt Angst einjagen?«, rief er unerschrocken zurück.  Im gleichen Moment ging die Tür ganz auf und  die sieben Wölfe sprangen mit einem großen Satz in den Innenhof. Hinter ihnen stand der Dompteur mit der Peitsche.  Rondini lachte dreckig, als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher