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Nacht unter Woelfen

Nacht unter Woelfen

Titel: Nacht unter Woelfen
Autoren: Ulf Blanck
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gutgläubigen Menschen angedreht.  Zurzeit tauchen die Blüten vermehrt in Kalifornien auf. Die Polizei will deswegen schon eine Sonder-kommission gründen. Bisher tappen wir noch im Dunklen. Allein in den letzten Tagen haben vier ehrliche Bürger aus Rocky Beach mir solche Zehner abgeliefert. Wie viele aber die Scheine wissentlich schnell wieder unters Volk gebracht haben, will ich überhaupt nicht wissen. Die ahnen gar nicht, in welchem Ausmaß sie sich strafbar gemacht haben. Da steht Gefängnis drauf!« Bob musste schlucken, als er das hörte.

Verdachtsmomente
    Justus warf einen Blick auf die Akte. »Kommissar Reynolds, können Sie uns die vier Personen aus Rocky Beach nennen, die gefälschte Scheine abgeliefert haben?«  Der Polizist kniff die Augen zusammen und  lehnte sich zurück. »Tut mir Leid, eigentlich darf ich das nicht.«  »Und uneigentlich?«, fragte Justus unbeirrt nach.  Reynolds überlegte eine Weile und blickte nachdenklich in die Akte. »Na schön, eigentlich ist es ja auch kein Geheimnis. Es sind alles ehrbare Bürger.  Da ist zunächst mal Mister Jennings aus der Harbor Street …«  »Das ist unser Mathelehrer!«, unterbrach ihn  Peter erschrocken.  »Kann schon sein«, fuhr der Kommissar fort.  »Dann haben wir noch Misses Randolf, sie arbeitet in der Bank, und Miss Harper. Ihr gehört das  Fischgeschäft hier am Marktplatz. Und zu guter Letzt ist da noch ein Stefanov. Er ist auf der Durchreise und wohnt im Hotel Seaside.« Justus hatte sich inzwischen einen Block und einen Stift genommen und alle Namen mitgeschrieben. Reynolds klappte die Akte wieder zu. »Aber all diese Personen bringen uns nicht weiter. Keiner von ihnen erschien uns besonders verdächtig. Genauso gut hätten wir auch bei euch eine Hausdurchsuchung machen können.«  Bob war entsetzt. »Wieso bei uns?«  Der Polizist lachte. »Na, ihr hattet doch auch einen der Scheine bei euch. Vielleicht habt ihr im Keller eine Fälscherwerkstatt?«  Beim Stichwort ›Keller‹ blickte Justus von seinen Notizen hoch. »Der Hauptverdächtige ist und bleibt auf jeden Fall Mister Templer. Er hätte die Mög-lichkeit, in seiner Werkstatt Blüten zu drucken.  Außerdem stammt von ihm unsere Zehndollarblü te.« Peter und Bob nickten zustimmend.  Kommissar Reynolds schien nicht ganz so überzeugt zu sein. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Templer Geld fälscht. Sicher, wahrscheinlich wäre er dazu in der Lage, aber er ist bisher als ehrbarer Bürger nie auffällig in Erscheinung getreten. Ich halte es für einen Zufall, dass gerade er einen der Scheine in den Händen hielt. Für eine Durchsuchung gäbe es keinen Grund.«  »Und wenn er noch einmal so einen Schein in  Umlauf bringen würde?«, entgegnete Peter.  Reynolds schmiss den angebissenen Rest seines Hamburgers in den Papierkorb. »Das wäre natürlich etwas anderes. Für einen Anfangsverdacht würde das ausreichen.«  Daraufhin schlug Justus vor, einen Testkauf bei der Druckerei zu tätigen, um zu prüfen, ob Mister Templer noch weitere gefälschte Geldscheine herausgibt. Reynolds sollte mit einem Kollegen vor der Druckerei warten und dann sofort mit der  Durchsuchung beginnen.  Eine halbe Stunde später betraten die drei ??? ein zweites Mal die Druckerei. »Hauptsache, Templer sieht nicht den Polizeiwagen«, flüsterte Peter, als sie die Tür öffneten.  Bob schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Reynolds hat die Karre doch extra zwei Straßen weiter  geparkt.«  Mister Templer war gerade damit beschäftigt,  eine große Druckwalze zu reinigen. »Na, ist euer Onkel nicht zufrieden mit meinen Drucksachen?«, begrüßte er sie, ohne aufzublicken.  Justus holte viel Luft und ging entschlossen auf ihn zu. »Doch, doch, er ist sehr zufrieden. Wir hatten nur etwas vergessen.« Eilig durchforschten seine Augen den kleinen Verkaufstresen mit Schreibwaren in der Mitte des Raumes. »Mein Onkel braucht noch eine … äh, einen Radiergummi.«  »Einen Radiergummi?«, wiederholte Templer  überrascht. »Das ist ja ein richtiger Großauftrag. Soll ich den anliefern oder seid ihr mit einer Schubkarre da?«, lachte er, dass sein dicker Bauch rauf und runter hüpfte. Erst als Justus mit einem Zwanzig-dollarschein von Kommissar Reynolds bezahlte, wurde er wieder ernst. »Kleiner habt ihr es wohl nicht«, murrte er und öffnete genervt seine Kasse.

    Die drei ??? blickten sich erwartungsvoll an.  Templer zählte Justus das Kleingeld in die Hand und legte obendrauf einen
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