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Nacht unter Woelfen

Nacht unter Woelfen

Titel: Nacht unter Woelfen
Autoren: Ulf Blanck
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Onkel Titus fragen, ob er noch andere Zehndollarnoten in seinem Portmonee hat. Hat er keine, dann stammt die Blüte garantiert von Templer.« »Und wenn es nicht der einzige Schein ist?«, fragte Bob nach. »Dann müssen wir weiter nachdenken«, entgegnete Peter und schwang sich auf sein Rad. Als sie wieder auf dem Schrottplatzgelände eintrafen, trat Onkel Titus gerade wütend gegen den Vorderreifen seines alten Pick-up. »Verdammte Mistkarre. Was hab ich dir getan? Wenn du nicht gleich anspringst, schmeiß ich dich in die Schrott-presse!« Erst als er die drei ??? bemerkte, riss er sich wieder zusammen. »Na, habt ihr das Geld schon verjubelt?« Justus schüttelte den Kopf. »Nein, wir wollten dich nur fragen, ob du nicht noch mehr Zehndollarscheine im Portmonee hast.« Onkel Titus schnappte nach Luft. »Was? Euch reichen die zehn Dollar nicht? Wisst ihr, als ich in eurem Alter war, da hab ich drei Cents Taschengeld die Woche bekommen und musste mir davon auch noch meine Schulbücher kaufen.« Natürlich übertrieb er damit wieder einmal gewaltig. Aber nachdem die drei ihm die Situation erklärt hatten, öffnete er bereitwillig seine Brieftasche und durchsuchte sie. »So wie es aussieht, hab ich keine anderen Zehndollarscheine bei mir. Das heißt, das Falschgeld stammt tatsächlich von Mister Templer. Was natürlich nichts heißen muss.« »Und was machen wir jetzt?«, fragte Peter ratlos. »Tja, so Leid es mir tut, aber Falschgeld muss man sofort bei der Polizei abgeben und man bekommt auch keinen Ersatz. So will es das Gesetz. Wer mit Blüten bezahlt, riskiert hohe Haftstrafen.« Bob nahm seine Brille ab und hielt sich nochmals den Schein vor die Augen. »Aber wir haben doch auch mit Falschgeld bezahlt. Uns kann man doch dafür nicht ins Gefängnis stecken – wir wussten doch von nichts?« »Dann wird man natürlich auch nicht bestraft«, erklärte Onkel Titus. »Und wenn wir jetzt so tun, als würden wir nichts wissen, und versuchen, den Schein im nächsten Geschäft loszuwerden?«, fragte Bob weiter. Onkel Titus sah ihn scharf an. »Dann hast du dich natürlich schuldig gemacht. Aber das brauch ich dir eigentlich gar nicht zu sagen – im Grunde genommen weißt du es nämlich selbst.« Bob überlegte eine Weile und nickte. »Stimmt, ich wollte auch nur noch mal genau nachfragen.« Die drei beschlossen zum Polizeirevier zu fahren und bei Kommissar Reynolds die falsche Zehndollarnote abzugeben. Enttäuscht setzten sie sich wieder auf die Räder und machten sich auf den Weg. Doch als sie durch die große Toreinfahrt rollten, kam ihnen Onkel Titus hinterhergelaufen. »Halt, wartet!«, rief er atemlos. »Ich hab mir was überlegt. Ohne mich und meinen Auftrag hättet ihr jetzt nicht den Ärger am Hals. Ich schlage vor, wir teilen uns den Verlust. Ihr gebt die Blüte bei der Polizei ab und ich lade euch dafür in den »Zirkus Rondini« ein. Heute ist der vorletzte Tag, danach ziehen die weiter. Na, seid ihr einverstanden?« Natürlich waren die drei einverstanden. Der Zirkus gastierte seit einer Woche etwas außerhalb von Rocky Beach und die Eintrittskarten kosteten weitaus mehr als die zehn Dollar.

    »Abgemacht«, rief Justus. »Wir könnten gleich die Vormittagsvorstellung besuchen. Die beginnt schon in einer Viertelstunde.« Onkel Titus war begeistert von seinem Vorschlag und es schien so, als wenn er sich fast mehr auf den Zirkus freute als die drei ???. Plötzlich schlug sich Justus gegen die Stirn. »Oh nein, du kannst gar nicht mit. Dein Pick-up ist doch kaputt.« Doch Onkel Titus lachte nur und schwang sich auf Justus’ Gepäckträger. »Na und, dann musst du eben für zwei strampeln.«

Manege frei
    Zum »Zirkus Rondini« führte der Weg lange berg-auf und Justus und Onkel Titus tauschten mehrmals die Plätze. Gerade noch rechtzeitig erreichten sie den Festplatz mit dem Wanderzirkus. Die letzten Besucher huschten eilig in das große Zelt und Peter zeigte auf das kleine Kassenhäuschen zwischen den Zirkuswagen. »Schnell, sonst machen die an der Kasse zu. In drei Minuten geht es los!« Onkel Titus hielt sein Versprechen und zahlte für alle.  Kurz darauf saßen sie dicht gedrängt nebeneinander auf schmalen Holzbänken.  Obwohl die meisten Nummern schon aus dem  Fernsehen bekannt waren, applaudierten sie  begeistert nach jeder Attraktion. Unter anderem gab es einen kleinen Mann, der von einer großen  Kanone quer durch das Zelt in ein aufgespanntes Netz geschossen wurde. Sie sahen außerdem einen
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