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Nacht in Angst

Nacht in Angst

Titel: Nacht in Angst
Autoren: André Marx
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schnellen Blick auf die Glasvitrine und kehrte durch die Halle mit den Skulpturen zurück zur Treppe. Von unten waren leise Stimmen zu hören. Peter lief in den zweiten Stock und spähte in den Treppenschacht. Drei oder vier Lichtkegel tanzten umher und glitten über die Stufen. Sie haben Taschenlampen gefunden, überlegte Peter. Wenigstens etwas. Gerade wollte er zu ihnen hinunterrufen, als er Stimmen hörte. »Beeilt euch, Leute. Das F euer des Mondes wartet auf uns!«
    »Wo ist der Stein?«
    »Im dritten Stock. Beth, Dog und Ernie: Ihr holt ihn. Wir bleiben so lange hier unten und passen auf. Die Stimme sagte zwar, es gäbe keinen Nachtwächter und der Sicherheitsdienst der Stadt würde nur alle paar Stunden auf seiner Streife vorbeikommen, aber –«
    »Aber Kontrolle ist besser.«
    »Richtig. Haltet euch von den anderen Ausstellungsstücken fern. Wir wollen nicht mehr Spuren hinterlassen als nötig.«
    »In Ordnung, Alpha. Wir beeilen uns.«
    Die tanzenden Lichter kamen näher und erklommen die erste Treppe. Peters Kopf zuckte zurück. Mr Peacock hatte recht gehabt! Im Museum waren Einbrecher! Irgendwie hatten sie den Strom und damit auch die Alarmanlage ausgeschaltet und nun wollten sie den blauen Diamanten stehlen! Einer von euch te des Direktors durch den Kopf. Peter wirbelte herum und lief so schnell und leise wie möglich die Treppe hinauf in den dritten Stock. Er musste etwas unternehmen, Hilfe holen. Bob und Mr Peacock waren vielleicht schon Gefangene und Justus und Morton … »Reiß dich zusammen, Peter!«, murmelte er. »Denk nach! Was ist jetzt das Schlauste?« Er überlegte, was er über die Situation seiner Freunde wusste. Bob und Mr Peacock konnten noch nicht entdeckt worden sein, sonst wäre das Gespräch zwischen den Eindringlingen anders verlaufen. Sie mussten also im Sicherheitsbüro unter dem Dach des Gebäudes sein. Von dort aus hatten sie sicher bessere Chancen, die Polizei zu alarmieren, als Peter. Justus und Morton saßen wahrscheinlich im Aufzug fest. Dort waren sie zwar handlungsunfähig, aber auch nicht in unmittelbarer Gefahr. Die Einzigen, für die es gefährlich war, waren er und der Diamant. Die Schritte auf der Treppe unter ihm kamen näher. Ich muss den Stein in Sicherheit bringen!, beschloss Peter und lief weiter. Das Klappern seiner Sohlen auf dem Kunststoffboden der Skulpturenhalle erschien ihm ohrenbetäubend laut. Spätestens jetzt mussten die Gangster ihn gehört haben. Er hatte keine Zeit zu verlieren! Als er die Vitrine mit dem Stein erreichte, kam ihm ein Gedanke: Mr Peacock hatte gesagt, dass die Sicherheitsanlagen innerhalb des Museums noch funktionierten. Wenn er nun versuchte den Diamanten aus seinem Kasten zu holen, würde er einen Alarm auslösen – das Beste, was ihm passieren konnte! Entschlossen sprang er über die Absperrung und versuchte den Glasdeckel abzuheben. Kein Alarm. Und der Deckel rührte sich nicht. Selbst als er an dem kleinen Schloss rüttelte, mit dem die Vitrine gesichert war, geschah nichts. Da half nur rohe Gewalt. Der Zweite Detektiv sah sich personal. Er schnappte ihn, holte aus und rammte eines der Metallbeine gegen das Glas. Der Rückstoß ließ ihn taumeln, doch der Kasten war heil geblieben. Er nahm alle Kraft zusammen und versuchte es noch mal. Mit einem lauten Knall zersprang das gläserne Gefängnis in tausend Splitter, die sich über den ganzen Boden verteilten. Aufgeregte Rufe ertönten aus dem Nebensaal. Peter warf den Stuhl beiseite, griff in die Scherben und nahm das F euer des Mondes an sich. Dann sprang er über die Absperrung und sah sich hektisch um. Hier führte kein Weg weiter, er musste zurück in die Halle – und würde seinen Verfolgern direkt in die Arme laufen. Er rannte los, an den Stellwänden und Modellen vorbei bis zur Steinzeit-Ausstellung. Von hier aus erblickte er drei Gestalten in der Kunsthalle, die auf ihn zukamen. Mit etwas Glück hatten sie ihn noch nicht gesehen. Peter huschte zwischen die Höhlenmenschen, hockte sich auf den Boden neben eine Puppe, die gerade Feuer machte, und verharrte. Die Schritte und Rufe wurden lauter. »Das Klirren kam aus dieser Halle. Das ist der einzige Ausgang.
    Er muss noch hier sein«, sagte ein Mann.
    »Wer?«, fragte ein anderer.
    »Was weiß ich! Irgendjemand ist hier! Finden wir ihn!« Drei Schatten näherten sich. Peter erkannte in der Hand des einen die Umrisse einer Waffe. Langsam, in jeden Winkel spähend, bewegten sie sich vorwärts. Plötzlich sah ein Mann mit
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