Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nacht der Dämonen

Titel: Nacht der Dämonen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
Vom Netzwerk:
verstummten. Die Gegner der rothaarigen Frau – drei Soldaten – wichen zurück.
    Sonja nahm die wutfunkelnden Augen nicht von ihnen. Ihr flammendes Haar hing ihr zerzaust in die Stirn und über die Schultern. Schweiß glitzerte auf ihrer Haut. Blut tropfte von ihrer Klinge.
    »Und wer seid Ihr?« brüllte sie, immer noch in Kampfstimmung. »Tretet vor und stellt Euch! Diese Männer – wenn es überhaupt Männer sind – wagen es nicht, sie …«
    »Schweig, Weib!« Hefeis Stimme klang gebieterisch. Ihre Augen funkelten unheildrohend.
    Sonja“ fasste sich. Sie senkte ihr Schwert und betrachtete diese in jeder Beziehung gewaltige Frau näher.
    »Wer bist du?« Hefei hielt Sonja kraft ihres Blickes in Schach.
    Die Flammenhaarige verzog höhnisch das Gesicht. »Ich bin die Rote Sonja von Hyrkanien«, antwortete sie und holte zwischen den Worten Luft. »Und wer seid Ihr?«
    »Hefei, die Herrscherin dieser Stadt.« Ihre Stimme klang machtbewusst. Dann schaute sie sich näher um. Zwei Männer lagen tot in ihrem Blut. »Hast du die beiden getötet, Sonja von Hyrkanien?«
    »Ja. Sie wollten es nicht anders. Jeder Hund, der …«
    »Mit welchem Recht kommst du als Fremde nach Elkad und führst dich wie eine Besessene auf?« fragte Hefei scharf. »Hältst du dich vielleicht für eine Göttin der Gerechtigkeit? Offenbar bist du eine Schlampe, die mit der Klinge umzugehen weiß. Berechtigt dich das, meine Männer umzubringen?«
    Sonja spürte Grimm in sich wachsen. »Bei Mitras Thron, diese Hunde …«
    »Wartet, Herrin …« Es war Sobut, der sich einmischte. »Gestattet Ihr mir ein paar Worte?« Er trat näher heran und verbeugte sich ehrfürchtig vor Hefei.
    »So sprich!«
    »Mit Eurer Erlaubnis, Gebieterin. Diese Frau bat vergangene Nacht erschöpft und hungrig Einlass am Tor. Ich gestattete ihr, in der Stallung zu nächtigen. Heute morgen hielt ich es für gastlich, sie zum Frühstück in die Kaserne einzuladen, ehe sie weiterreiten wollte.
    Wie Ihr sehen könnt, ist sie nicht nur eine Frau, sondern eine geschickte Kriegerin. Ein paar Unruhestifter in der Kompanie machten sich ihren Spaß damit, sie zu belästigen, doch ich kann bezeugen, Gebieterin Hefei, dass die Burschen sie angriffen, nicht umgekehrt. Und auch sie hat Blut verloren, wie Ihr an ihrer Armverletzung sehen könnt.«
    Hefei betrachtete Sobut eindringlich, dann wanderte ihr Blick zur Roten Sonja, die aufrecht mit dem Rücken zur Wand des Kasernengebäudes stand, mit dem blanken Schwert jetzt zum Boden gerichtet, und vom Kampf immer noch keuchend. »Stimmt das, Hyrkanierin?« fragte Hefei.
    »Ja.«
    »Alles?«
    »Ja. Ich verirrte mich in der Steppe und entdeckte Eure Stadt. Nachts erreichte ich das Tor. Hauptmann Sobut war so freundlich, mir ein Nachtlager zuzuweisen und ein Mahl zu versprechen. Diese ungeketteten Hunde besorgten den Rest. Ich beabsichtigte wahrhaftig nicht, sie herauszufordern, aber sie wollten unbedingt wissen, ob ich mit meinem Schwert umzugehen verstehe. Sie fanden es heraus.«
    Hefei lächelte dunkel. »Steck dein Schwert ein, Rote Sonja.«
    Sonja rührte sich nicht.
    »Du wirst mit mir zum Palast kommen. Ich will mich mit dir unterhalten. Es wird dir nichts geschehen. Aber wenn du nicht freiwillig mitkommst …« Sie winkte Mophis.
    Der dürre Priester brachte aus seinem linken Ärmel ein langes dünnes Rohr zum Vorschein. Sonja konnte sich in etwa vorstellen, wozu es benutzt werden würde, weigerte sie sich, Hefeis Spiel mitzumachen.
    »Erlik!« fluchte sie, aber sie schob ihre Klinge in die Hülle zurück, ohne sich vom Fleck zu rühren.
    »Hauptmann Sobut, begleitet sie in den Palast«, befahl Hefei. »Schließt euch meinem Zug an.«
    Sobut drehte sich zu Sonja um und deutete. Sie ging nicht voraus, sondern neben ihm her am Ende von Hefeis Ehrengarde. Es gefiel ihr nicht, dass sie zu Fuß gehen und ihren Rotschimmel zurücklassen sollte, und bei jedem Schritt fühlte sie ein Prickeln zwischen den Schulterblättern, in Erwartung eines möglichen Racheakts einiger Soldaten, an denen sie vorbeikamen.
     
    Es war fast Mittag, als Gevem sein Pferd vor dem Nordtor der Stadt in der Mulde anhielt. Als die Wachen ihn anriefen, erwiderte er:
    »Ich bin Leutnant Gevem, Adjutant Hauptmann Keldums von Zamora. Ich möchte gern mit eurem Herrscher sprechen.«
    Das Tor wurde ihm geöffnet, und Gevem führte sein Pferd hindurch. Sobut war nicht im Dienst, aber der wachhabende Offizier fragte Gevem nach seinem Begehr.
    »Ich bin Offizier der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher