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Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat

Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat

Titel: Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat
Autoren: Felix Longolius
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seinen Abstimmungsraum, den man von
innen verriegeln konnte.

Kapitel 12 So schief, wir rutschen runter
    Kurze Zeit später sassen die beiden hinter verschlossener Tür.
Man quatschte und quatschte. Illuminati, die kleine Pyramide,
handelte übrigens nicht im Auftrag eines der anderen Abgeordneten.
Er vertrat den Standpunkt, dass dieses ewige Abstimmen nerve. Er
habe einen guten Draht zu jenen, die die Gedanken transportieren;
und so wusste er zu berichten wie man in diesen Kreisen langsam zu
der Meinung kam, dass dieses ganze abstimmen eine beispiellose
Ungerechtigkeit sei. Weil nur eine ganz bestimmte Gruppe von
Menschen an den Abstimmungen teilnehmen kann. Dadurch würde es den
Abstimmungsergebnisse auch an Repräsentativität mangeln.
    Mr. T Cup hielt dagegen. Schliesslich ging es nun um
seine Ehre als Vertreter der Vertreter derer, die keine Zeit hatten
an den Abstimmungen direkt teilzunehmen. Er beharrte darauf, dass
die Prinzipien für die er stand streng auf eine ausgeglichene
Wahrnehmung der Interessen aller ausgerichtet sei. Die Abgeordneten
würden die Aufgaben viel diskutieren. Und dabei auch auf das zu
erwartende Abstimmungsverhalten derer achten, die die Pendel direkt
bedienten.
    Keineswegs könnte man ausserdem davon ausgehen, dass es eine
bestimmte Gruppe sei, die Zeit für die Abstimmungen hatte. Der
Zeitaufwand für die Abstimmungen sei nicht zu hoch. Die Pyramide
irre hier. Schliesslich könnte man sich sogar vor jeder Abstimmung
bei der einem die eigene Teilnahme nicht wichtig erschien, dafür
entscheiden sich doch lieber von einem Abgeordneten seines
Vertrauens vertreten zu lassen.
    Doch sagte Illuminati, gerade dieses Vertretungsprinzip sei
nicht demokratisch. Wenn man keine Zeit zum Abstimmen habe, dann
gibt man seine Stimme ab und man könne sich nie sicher sein, ob
wirklich so abgestimmt wird, wie man das gern hätte.
    »Ja denken sie doch zurück an die Zeit, als wir noch
ausschliesslich das Prinzip der repräsentativen Demokratie hatten«,
sagte Mr. T-Cup. »Da war der aus dem All kontrollierbare
Abstimmungsapparat ein Fortschritt – genau wie die Einführung der
direkt bedienten Pendel. Man kann eben nicht immer alles haben. Und
wenn diese Gedankenverdreher das nicht mehr wollen .. dann geben
wir die Aufgaben eben wieder durch das Internet, den Rundfunk und
die Presse bekannt.«

Kapitel 13 Das ist jetzt wichtiger
    Der aussichtslose Versuch die Abstimmung zu sabotieren kam nicht
zur Anzeige. Natürlich fingen Mr. T-Cup, der Abgeordnete und
spätere Weltpolizei-Personalchef und Illuminati die kleine Pyramide
nicht an, gemeinsam Pferde zu stehlen. Doch es entwickelte sich ein
interessiertes Miteinander, welches wohl seines Gleichen sucht. Man
traf sich eines anderen Tages geheim in T-Cup's Wohnung, und führte
das Gespräch fort. 
    Die Meinungsverschiedenheit in Sachen gedanklich verbreiteter
Abstimmungsaufgaben, konnte nicht von den beiden gelöst werden.
Auch weil Illuminati damals nicht dazu bereit war, Mr. T-Cup ein
Gespräch mit den Gedankenboten, die er so gut zu kennen angab, zu
vermitteln.
    »Und wenn ich Sie nun höflich nach einer Audienz bitte?«, fragte
Mr. T-Cup. »Wenn ich erfahren könnte, wer die Gedanken zu
transportieren vermag, so fühlte ich mich zum einen hoch geehrt.
Und zum anderen könnte ich die Beweggründe für Ihren Protest besser
verstehen und die Thesen und Argumente nach oben tragen.«
    »Nach
oben
tragen werden Sie gar nichts, Herr
Abgeordneter« entgegnete die Pyramide. »Sie wissen gar nicht wo das
ist. Und wenn Sie es wüssten, so würden Sie sich noch nichtmal dort
hinbegeben da Sie einen Schwindelanfall zu befürchten hätten!«
    Mr. T-Cup wurde plötzlich in seinen tiefsten Überzeugungen
berührt. Und er erinnerte sich:
    »Es gab da ein Erlebnis, von dem möchte ich Ihnen gern
berichten …
    … als ich gerade die Nachricht von meiner Berufung zum grossen
Abstimmungsapparat bekam, da ging ich zu Hause angekommen erst
einmal eine grosse Runde spazieren. Und – heute erscheint es mir
vielleicht klarer – auf einmal sprach ein Baum zu mir. Die Stimme
sagte, dass ich nun etwas zu erfahren hätte. Die Gedanken würden
nicht mit Gedankenverstärkern verbreitet. Vielmehr würden
sie
dies tun.«
    Und, »heute, da ich Ihre Geschichte höre«, er schaute der
Pyramide nun tief in die dunklen Gläser der Sonnenbrille, »da frage
ich mich .. ich wundere mich, dass Sie das erzählen. Wissen die
anderen Abgeordneten auch alle Bescheid davon?«
    »Viele auf
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