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Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat

Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat

Titel: Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat
Autoren: Felix Longolius
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sondern
alles. Aber da klopft ja schon der Erste an der Tür.
    »Tock, Tock«
    »Herein.«
    Ach, eine
die
Erste.
    Dass er ihren Bewerbungsbogen gelesen hat und dass es recht
interessant war zu lesen, dass so eine entzückende junge Dame bei
der 'W.a.O.W' in der 'Abteilung für die Bezeichnung der Weltorgane'
gearbeitet hat, will er erst sagen. Doch dann steigt er gleich voll
ein:
    »Sie wollen also zur Weltpolizei. Da frage ich mich nun –
das ist für ihre Bewerbung natürlich nicht relevant – …
aber: als sie noch bei der 'Weitgehend anerkannten Organisation der
Welt' gearbeitet haben, waren sie damals dafür – oder dagegen – der
Weltpolizei
auch dieses neumodische 'Weitgehend anerkannt'
zu verpassen?«
    »Herr Personalchef. Das hatte ich nicht zu entscheiden. Es war
in meiner Position nur Aufgabe, Vorschläge zu machen die für alle
Weltauffassungen akzeptabel sein können. Die gängige Meinung die
bei uns so umging war aber, dass die Organisationen, über die nicht
abgestimmt wird, keinen Anerkennungsgrad bekommen können. Und, dass
aus Gründen des Respekts ein 'Weltpolizei mit
unbekanntem
Anerkennungsgrad' nicht in Frage kam.«
    Das Bewerbungsgespräch nahm dann seinen gewohnten Lauf. Gerne
hätte Mr. T-Cup noch gefragt, ob sie denn auch bei einer
Weltpolizei, über die abgestimmt worden ist arbeiten wollte, wenn
das Ergebnis nur ein '
Wenig
anerkannt' zulassen würde.
    Doch es war in seiner Position wiederum nur Aufgabe, neue
Mitarbeiter nach den Gesichtspunkten der
Weltpolizei-Personalvorgaben einzustellen. Gern würde er manchmal
einen neuen dieser Gesichtspunkte einführen. Doch dann gäbe es
jeden Tag ein Dutzend mehr Fragen zu stellen. In einer ruhigeren
Epoche bekommt er vielleicht die Möglichkeit dazu. Wenn er dann
noch hier arbeiten wird. Die junge Frau bekommt übrigens ihre
Chance.
    Etwas ist übrigens gleich geblieben in T-Cup's Berufsalltag: Er
hat immer noch einen Schalter auf seinem Schreibtisch stehen. Nur
dass der, den er bei der Weltpolizei hatte, nicht mehr dafür da
war, das Abstimmungspendel zu betätigen, sondern um die Lampe im
'Bitte eintreten'-Schild draussen über seiner Tür auszuschalten.
Und einzuschalten natürlich auch. Dies tat er nun.
    …
    »Die Lampe ist grün … «, dachte sich der
Weltpolizei-Personalchef.
    …
    »Nanu, warum kommt denn keiner?«
    …
    (Das dauert doch sonst nicht so lange. Die müssten doch Schlange
stehen.)
    …
    (Ess' ich jetzt eins von meinen Sandwichs oder schau ich nach,
was draussen los ist … hmm … erst das Sandwich dann
gucken!)
    …
    So, jetzt aber.
    Mr. T-Cup erhebt sich also von seinem Platz, um nachzusehen, was
da draussen los ist – warum keiner reinkommt, obwohl das leuchtende
'Bitte eintreten' das Signal dazu gibt. Wie er die Tür zu seinem
Büro öffnet sieht er einen Flur, der ähnlich einem Arbeitsamt, sehr
gut bis zu gut mit Menschen gefüllt ist, die wohl alle einen Job
suchen.
    Bei diesem Anblick verfällt T Cup in ein freundliches
sieh-mal-einer-an-Sie-und-Sie-und-Sie-wollen-wohl-auch-zu-mir-Nicken.
Und wie er sich einen Überblick über die Situation verschafft,
fällt es ihm auf: Die Lampe ist immer noch ausgeschaltet.
Offensichtlich funktioniert der Schalter für das 'Bitte
eintreten'-Schild nicht.
    Das ist ja wie damals, beim grossen Abstimmungsapparat. Er
musste jetzt praktisch denken und sagt:
    »Der nächste bitte. Die Lampe funktioniert heute nicht.«
    Und der nächste stand auf und machte sich auf zu seinem
Bewerbungsgespräch, genau wie Mr. T-Cup. Gerne hätte er sich nun an
die Geschichte erinnert, als damals sein Schalter beim grossen
Abstimmungsapparat nicht funktionierte. Was wirklich eine
interessante Geschichte ist. Doch er hatte keine Zeit – folglich
macht T-Cup jetzt sein Vorstellungsgespräch, während die Geschichte
ohne ihn erzählt wird …

Kapitel 11 Sabotage
    … Nachdem er den Umzug überstanden hatte (ohne Tine), arbeitet
Mr. T-Cup nun schon seit einigen Monaten beim grossen
Abstimmungsapparat. Mittlerweile hatte das 'Prinzip
Abstimmungsapparat' spürbar Kritiker gefunden. Es sollte so kommen,
dass er sich eines Tages mit einem ganz speziellen dieser Kritiker
auseinandersetzen musste.
    Der Tag fing normal an. Er stellte sein Fahrrad auf dem
Parkplatz neben die Autos und ging zum Eingang des Apparates. Der
Abstimmungsbereich liegt einige hundert Meter vom Eingang entfernt
und ist durch einen Tunnel mit der Aussenwelt verbunden. Er ging
die Treppe zum Tunnel herunter und grüsste den
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