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DS071 - Die Höhlen des Satans

DS071 - Die Höhlen des Satans

Titel: DS071 - Die Höhlen des Satans
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Der flachgesichtige Mann wirkte zäh. Er machte den Eindruck, als ob er weit in der Welt herumgekommen wäre. Trotzdem ließ er sich durch einen ganz einfachen Trick täuschen.
    Er hatte im Kühler seines grauen Wagens nachgesehen, wie viel Wasser noch vorhanden war. Als er sich auf richtete, sah er die Handtasche und die Armbanduhr liegen.
    Er hätte eigentlich registrieren müssen, daß sie einen Moment davor noch nicht dort gelegen hatte, aber das tat er nicht.
    Er war einmal Boxer gewesen. Seine Nase war breitgeschlagen, und auch seine Ohren hatten nicht mehr ihre ursprüngliche Form. Er sah bösartig aus, aber nicht dumm.
    Der flachgesichtige Mann rieb sich mit der Hand, in der er die kurzläufige schwarze Pistole hielt, das Kinn. Dann ging er hinüber zu der Handtasche und der Armbanduhr und starrte auf sie herab.
    Die Handtasche sah teuer aus, und auf dem Zifferblatt der Armbanduhr blitzten sechs kleine Diamanten in der Nachmittagssonne in solcher Art, wie es Glas nie vermocht hätte. Nein, beide waren nicht billig.
    Dann machte der Mann den Fehler. Er steckte seine Pistole ein, um Handtasche und Uhr gleichzeitig aufzuheben. Es war schwer zu sagen, warum er das tat. Aus Besitzgier wahrscheinlich.
    »Und jetzt halten Sie sie schön fest!« wies ihn eine Frauenstimme an.
    Die Frau trat hinter einer dichten Hecke hervor. Sie hielt ein leichtes Kleinkaliberautomatikgewehr auf den flachgesichtigen Mann gerichtet.
    Der Mann zog eine Grimasse, wie er sie früher aufgesetzt haben mußte, um seine Gegner im Ring einzuschüchtern.
    »Sie also sind das Mädchen, das uns schon seit Tagen folgt!« knurrte er und starrte auf das Gewehr.
    Das Mädchen – es war Anfang der Zwanzig – ließ ihn noch ein wenig direkter in die Mündung des Zweiundzwanziger sehen.
    »Die Waffe mag Ihnen nicht groß Vorkommen«, sagte sie. »Aber lassen Sie sich dadurch nicht täuschen. Halten Sie weiter die Handtasche und die Uhr fest.«
    Das tat der flachgesichtige Mann.
    »Sie sind Stupe Davin«, sagte das Mädchen.
    »Nie von dem Kerl gehört«, leugnete der Mann prompt.
    »Bücken Sie sich und schreiben Sie es mit dem Finger in den Straßenstaub.«
    »Huh?« Der Mann starrte sie nichtverstehend an.
    »Ich bin taub«, sagte das Mädchen. »Los, schreiben Sie.«
    Der Mann bückte sich und malte mit dem Finger in den Staub: »Kenne keinen Davin.«
    »Lügner«, schnappte das Mädchen. »Sie fungieren angeblich als Sekretär von Maurice Zachies, der auch als Friedenstaube oder Dove Zachies bekannt ist. In Wirklichkeit sind Sie sein Leibwächter und ein bezahlter Killer.«
    »Nein«, schrieb der Mann.
    Das Mädchen durchsuchte ihn jetzt und fand bei ihm einen Führerschein auf den Namen Albert W. Davin.
    »Sie sind also doch Stupe Davin«, sagte das Mädchen und steckte den Führerschein ein.
    Der Mann gab plötzlich das Heucheln auf. Sein flaches Gesicht lief rot an vor Wut. »Und Sie arbeiten für den Roar Devil!« schrie er.
    Das Mädchen stand mit dem leeren, fragenden Gesichtsausdruck jener da, die nicht gut hören. Sie stieß ihn mit dem Gewehrlauf an. »Los, schreiben Sie es. Ich sagte Ihnen doch, ich kann Sie nicht verstehen.«
    »Hören Sie, Puppe«, knurrte er. »Ich denke nicht daran ...«
    Weiter kam er nicht, denn völlig unerwartet schlug ihn das Mädchen mit dem Kolben seiner eigenen Automatikpistole nieder, die sie ihm aus der Tasche gezogen hatte. Sie war groß und sportlich, und sie schlug mit voller Wucht zu. Der Flachgesichtige rührte sich nicht mehr, nachdem er lang hingeschlagen war.
    Aus einer Tasche ihrer Khakijacke brachte das Mädchen jetzt eine Tablettenschachtel zum Vorschein, die nach ihrer Aufschrift ein starkes Schlafmittel enthielt, das nur gegen Rezept erhältlich war. Sie praktizierte dem bewußtlosen Mann drei der Tabletten durch den Schlund, wie es ein Arzt nicht besser gekonnt hätte.
    Sie schien es jetzt eilig zu haben, aber sie nahm sich doch die Zeit, den Wagen zu untersuchen, insbesondere die Türen. Deren Scheiben bestanden aus dickem, kugelsicherem Glas. Sie verglich dann das Kennzeichen mit Notizen, die sie sich in einem kleinen grünen Buch gemacht hatte, und nickte befriedigt.
    »Zachies’ Wagen«, konstatierte sie laut. Dann machte sie sich durch den Wald davon, die Augen fest auf den Boden gerichtet.
    In dieser Berggegend des Staates New York war es ein feuchter Frühling gewesen, der das Grün tüchtig sprießen ließ, und der Boden war weich genug, um Fußabdrücke festzuhalten.
    Bald
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