Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord zur Bescherung

Mord zur Bescherung

Titel: Mord zur Bescherung
Autoren: Jean G. Goodhind
Vom Netzwerk:
Feiertagen, an Silvester und Neujahr, krank würde. Betrinken konnte er sich gern, und das würde er sicher auch tun – sie hatte ihn schon öfter Silvester in seinem Kilt herumspringen sehen. Dieses Jahr würde da sicher keine Ausnahme bilden.
    »Raus mit der Sprache«, sagte sie und verspürte den Drang, sich die Finger in die Ohren zu stopfen, weil sie die Antwort bestimmt nicht hören wollte.
    »Clint klebt an einem Stuhl fest!«
    Chefkoch und Küchenhelfer hatten sich bei den Vorbereitungen für das Silvesterbüfett eine kleine Pause gönnen wollen. Clint wollte warten, bis Smudger sich umgezogen hatte, und hatte sich schwungvoll auf einen Stuhl fallen lassen. Pech war nur, dass eine Tube Sekundenkleber in der Hintertasche seiner stonewashed Jeans steckte. Noch größeres Pech war, dass er sie nicht richtig zugeschraubt hatte. Der Kleber lief aus der Tube. Clint, zumindest seine Jeans, klebte nun am Stuhl. Außerdem hatte Smudger im Kühlraum einen Haufen rote Nasen gefunden – übriggeblieben vom Red Nose Day, an dem die BBC alljährlich Spenden für wohltätige Zwecke sammelte. Die gehörten nicht dem Green River Hotel. Clint hatte zugegeben, dass er sie aus dem Zodiac Club gemopst hatte.
    »Da bleiben sie schön steif«, hatte Clint erklärt, als Smudger ihn gefragt hatte, warum sie im Kühlraum lagen.
    »Das will ich lieber nicht so genau wissen«, sagte Honey. Sie verschränkte die Arme und durchbohrte Clint mit einem vorwurfsvollen Blick. »Die Nasen und der Sekundenkleber sagen alles. Schlimmer noch, du hast auch noch das Green River Hotel in deine Streiche mit reingezogen. Das macht mich nicht besonders glücklich.«
    Clint ließ den Kopf hängen und stöhnte.
    Sie zeigte kein Erbarmen. »Ich glaube nicht, dass Doherty das erfahren sollte. Sonst könntest du möglicherweise einige Zeit hinter Gittern verbringen. Und es wirft auf uns alle hier ein sehr schlechtes Licht. Was ist denn in dich gefahren, dass du so was machst?«
    »Es war doch nur ein Scherz«, murmelte Clint zerknirscht. »Ich fand, die Rentiere sehen damit viel besser aus. Festlicher, findest du nicht?«
    Honey seufzte. »Mach, dass du aus den Hosen rauskommst. Ich habe eine, die dir passen könnte.«
    Während Clint versuchte, sich aus seiner Jeans und natürlich von dem Stuhl zu befreien, an dem sie festklebte, holte Honey aus dem Wäschezimmer eine Clownshose, die einmal ein Alleinunterhalter vergessen hatte, der bei einer Kinderparty aufgetreten war. Honey hatte ihn angerufen, aber er hatte sich geweigert, die Hose abzuholen. Er hatte sich inzwischen entschlossen, eine Stelle an der Delikatessentheke eines der großen Supermärkte anzunehmen.
    Es waren auch noch andere Hosen liegengeblieben, die sie Clint hätte geben können, aber sie fand, dass er eine Lektion verdiente.
    Die Hose war aus Rhomben genäht, abwechselnd aus grünem und rotem Stoff, der im Licht schimmerte. Unten an den Hosenbeinen waren ein Paar übergroße Schuhe aus steifem Filz befestigt. Sie waren sehr groß – geradezu riesig. »Da, zieh die an.«
    Clint starrte Honey an, als hätte sie ihn gebeten, in eine Eiserne Jungfrau zu steigen – mit spitzen Nägeln gespickt und einem gusseisernen Gürtel.
    »Die zieh ich nicht an. Außer du schneidest vorher die Schuhe ab!«
    Honey schüttelte den Kopf. »Das können wir nicht machen. Die sind unten an den Hosenbeinen angenäht, und ich will die Hose nicht ruinieren, falls der Clown sie doch noch holen kommt. Entweder diese Hose oder Shorts. Na, komm schon. Du bist ein Clown. Entscheide dich.«
    »Die Jeans da war total neu.«
    Protest schwang in seiner Stimme mit, aber sie nahm seinen Blick wahr. Er hatte keine Wahl. Heute Abend wollte er Anna besuchen. Irgendwas musste er ja anziehen, zumindest so lange, bis er nach Hause gehen und sich umziehen konnte.Casper kam am Abend auf einen Drink vorbei. Gloria Cross, die ihn sofort als Mann in den besten Jahren erkannte, stürzte sich unverzüglich auf ihn.
    »Haben Sie schon von meiner Partnerschaftsbörse im Internet gehört? Für die Generation sechzig plus. Da Sie ein Freund meiner Tochter sind, kann ich Ihnen einen guten Preis anbieten.«
    Das Glas fest umklammert, stand Casper nun mit dem Rücken zur Wand zwischen dem Fenster und dem Weihnachtsbaum.
    »Ich könnte Sie mit einer Witwe aus Shepton Mallet zusammenbringen. Sie hat ein Privateinkommen, Grundbesitz und immer noch eine Taille!«
    Honey warf einen kurzen Blick auf Caspers Gesicht. Seine Miene war kälter als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher