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Mord zur Bescherung

Mord zur Bescherung

Titel: Mord zur Bescherung
Autoren: Jean G. Goodhind
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verstecken?«
    »Bei anderen religiösen Texten?«
    Schwere Schritte kamen die Treppe heraufgepoltert. »Meine Hilfstruppen«, meinte Doherty.
    Er hatte sich geirrt. Die Tür ging auf.
    »He«, sagte der Taxifahrer, »ist das Tatsache, dass ich die Rechnung an die Polizei schicken soll?«
    »Natürlich.«
    Sie wanderten zusammen die Treppe hinunter und standen dann alle im Schnee vor dem Eingang zum Cobblers Court. »Und jetzt fahren Sie die junge Dame bitte ins Green River Hotel zurück«, blaffte Doherty den Taxifahrer an. Er wandte sich zu Honey. »Und wir warten auf einen Streifenwagen, der uns in die London Road bringt.«
    Lindsey schaltete sich ein. »Nein. Ich will, dass du diesen Mann sofort verhaftest. Du darfst nicht mehr warten!«
    Es hätte beinahe Streit gegeben.
    »Ich sehe da einen rosa Caddy«, erklärte Honey. Die Hilfstruppen in Gestalt von Gloria Cross und Mary Jane pflügten sich durch den dichten Schnee und kamen schleudernd zum Stehen. Lindsey stieg sofort bei Mary Jane ein.
    »Schnappt ihn euch«, brüllte sie Honey und Doherty hinterher, als Mary Jane den Motor aufheulen ließ.
    Doherty hielt die Tür des Taxis weit auf und wollte sie dann gleich wieder schließen. »Du musst da nicht mitkommen. Du hast Lindsey zurück, und es ist Weihnachten«, sagte er zu Honey.
    Die reckte das Kinn vor. »Ich will diesem Schweinehund ins Gesicht schauen. Und dem Scheißkerl sagen, was ich von ihm denke.«

Sechsunddreißig
    Crispin Mallory und die zweite Person aus dem Verlagshaus hatten nicht erwartet, in Clarence Scrimshaws Wohnung in Beaufort East auf Probleme zu stoßen. Aber sie waren mitten hineingeraten.
    Im Haus spielte gerade die Familie Crommer wie jedes Jahr zu Weihnachten Scharaden und hatte viel Spaß dabei nach dem üppigen Festessen, als Crispin eintraf.
    Leider hatte er für keine der Türen einen Schlüssel. Daher trat er zuerst die Wohnungstür ein, dann die Zimmertür, hinter der er die vielen alten Bibeln vermutete.
    Der Lärm war im ganzen Haus zu hören, und Mr. Crommer, der Weihnachten am liebsten im trauten Kreis der Familie feierte, fand das gar nicht komisch. Der Lärm hatte die Familie nicht nur bei ihrem Vergnügen gestört, sondern auch noch den jüngsten Spross der Crommers aufgeweckt, der eben neun Monate alt war und zahnte.
    Mr. Crommer war ein bulliger Mann und hatte Freunde zu Besuch. Alle drei hatten sie Arme, die im Umfang etwa Crispins Oberschenkeln entsprachen, und bauten sich mit geballten Fäusten und gestrafften Schultern vor Crispin auf.
    Crispin Mallory war einigermaßen überrascht.
    Aus der Wohnung ertönte das Geschrei des Babys. Köpfe tauchten in den Fenstern im Obergeschoss auf, und die Leute wollten wissen, was der Lärm bedeutete.
    Als Honey und Doherty mit ihrem Taxi eintrafen, hatten sich die Streitigkeiten bereits bis auf den Bürgersteig ausgedehnt.
    Fäuste flogen; man hatte Crispin Mallory eindeutig auf dem falschen Fuß erwischt.
    »Wie kommen Sie eigentlich dazu, uns das Weihnachtsfest zu verderben!«, brüllte Neville Crommer.
    Wäre Crispin Mallory aus Bath gewesen, dann hätte er gewusst, dass er sich besser nicht mit dem Prop Forward der ruhmreichen Rugbymannschaft der Stadt anlegen sollte. Dann hätte er auch bemerkt, dass die beiden Besucher Crommers Mannschaftskameraden waren, und er hätte blitzschnell beschlossen, vielleicht an einem anderen Tag wiederzukommen. Das alles wusste er aber nicht, und so stürzte er sich auf die drei. Es war, als wäre er gegen eine Betonwand gerannt.
    »Hört mal, tut mir leid, Leute …« Seine Stimme war glatt wie eine Öllache und genauso wenig willkommen. Crommer und seine beiden Kumpels droschen weiter munter auf ihn ein.
    Hinter Honey und Doherty fuhr ein Streifenwagen vor.
    Mallory hatte keine Chance, sich aus dem Staub zu machen. Die Familie, deren Weihnachtsfest er so empfindlich gestört hatte, war finster entschlossen, es ihm zu vergelten. Was musste er ihnen auch die Feier verderben!
    Mr. Crommer war mächtig begeistert, dass die Polizei schon da war. »Volle Punktzahl, dass ihr so schnell gekommen seid, Jungs. Wir haben doch gerade eben erst angerufen.«
    »Wir waren zufällig in der Gegend«, sagte Doherty, und dann wies er die Uniformierten an, Mallory mit in die Stadt zu nehmen.
    »Wir freuen uns, wenn wir Ihnen helfen konnten«, fügte er noch hinzu.
    »Einer ist weg, zwei sind noch da«, erklärte ein Passant. »Die beiden Frauen sind oben und prügeln sich unerbittlich.«
    Honey und Doherty
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