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Mord zur Bescherung

Mord zur Bescherung

Titel: Mord zur Bescherung
Autoren: Jean G. Goodhind
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das Hinterteil eines Eskimos. Der arme Mann war vor Angst wie erstarrt.
    Honey entfloh einem Gespräch mit einer Dame aus Trowbridge, die ihr gerade in epischer Breite ihre Operation schilderte, und verhalf nun ihrerseits Casper zur Flucht.
    »Mutter, ich glaube nicht, dass sich Casper für diese Dame interessiert – eigentlich interessiert er sich überhaupt nicht für Damen.«
    »Das weiß ich doch, meine Liebe«, erwiderte ihre Mutter entrüstet. »Evelyn ist auch nicht immer Evelyn. Manchmal ist sie Edward. Edward war ihr Geburtsname. Du erinnerst dich vielleicht, dass ich dir alles über sie – oder vielmehr ihn – erzählt habe.«
    Honey verdrehte die Augen gen Himmel. »Ich geh und berichte das gleich Casper. Oh«, sagte sie und versuchte, Überraschung zu heucheln. »Oje, er ist weg.«
    Sie hatte recht. So schnell und leise wie Elvis nach einer Bühnenshow war Casper aus dem Hotel entschwunden.

Weihnachten in England
    Das Weihnachtsfest in England, wie etwa Honey und ihre Familie es feiern, unterscheidet sich in einigen Aspekten ein wenig vom traditionellen deutschen Weihnachten.
    Das beginnt schon in der Vorweihnachtszeit, die insgesamt nicht so heimelig ist wie in Deutschland. Allerdings gibt es in vielen Orten inzwischen auch schon ab Anfang Dezember Weihnachtsmärkte, aber zum Beispiel keine Adventskränze und erst seit einigen Jahren Versuche, einen Adventskalender einzuführen. Dafür erscheinen schon ab Anfang Dezember in den Wohnzimmerfenstern Weihnachtsbäume. Diese Sitte wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von Prinz Albert, dem Ehemann Königin Viktorias, aus Deutschland importiert.
    In den ersten Dezembertagen beginnen die besser organisierten Briten auch bereits damit, ihre unzähligen Weihnachtskarten zu verschicken. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Leute bis zu 100 Karten von Freunden, Verwandten, Kollegen und Nachbarn bekommen, die dann auf dem Kaminsims aufgestellt oder zur Dekoration an den Fenstern aufgehängt werden.
    Wer noch selbst kocht und bäckt, rührt Anfang Dezember auch den Christmas Pudding an, der aus sehr wenig Mehl und sehr vielen Rosinen, Sultaninen, Korinthen, Zitronat und Orangeat, Mandeln und Gewürzen wie Muskat, Zimt und Muskatblüte mit einem guten Schuss Rum und dunklem Bier besteht und in einer geschlossenen Puddingform etwa drei Stunden im Wasserbad gegart wird. Ein weiteres weihnachtliches Gebäck sind die Mince Pies. Es sindkleine Mürbteigpastetchen, die mit einer Mischung aus Äpfeln, Zitronat, Orangeat und Gewürzen (Mince Meat) gefüllt sind. Weihnachtsplätzchen gibt es so gut wie gar nicht.
    Heiligabend ist in England ein ganz normaler Werktag. Oft bereitet man bereits das große Weihnachtsessen am nächsten Tag vor. Oder man geht in einen Carol Service (Gottesdienst), in dem viele der sehr schönen alten, oft sehr fröhlichen englischen Weihnachtslieder gesungen werden. Früher gab es in vielen Städten die Tradition, dass Carol Singers mit diesen Liedern durch die Stadt zogen. Heute – wie im Roman – singen oft noch auf den Plätzen verschiedene Gruppen Carols.
    Bescherung ist in England am Weihnachtsmorgen. Den Kindern wird erzählt, dass »Santa Claus« oder »Father Christmas« in der Weihnachtsnacht mit dem von Rentieren gezogenen Schlitten über das Land fliegt und die Geschenke durch den Kamin wirft – oder selbst durch den Kamin kommt und sie bringt. Manche Familien stellen ihm noch ein Glas Milch und Kekse zur Stärkung hin.
    Außer den »richtigen« Weihnachtsgeschenken, die mit dem Namen der Empfänger beschriftet unter dem Weihnachtsbaum liegen, gibt es noch für jedes Familienmitglied einen »Stocking«, einen großen Strumpf, etwa so wie unseren Nikolausstiefel, in dem sich kleine Geschenke und Süßigkeiten befinden.
    Das traditionelle Weihnachtsessen wird in vielen Familien im Kreis der Familie und Freunde am 25. 12. genossen. Es besteht aus gebratenem Truthahn, der mit unterschiedlichen Füllungen (immer mit Schweinehack, vermischt mit Salbei oder Kastanien oder Walnüssen, je nach Geschmack) und einer Brotsoße (aus Brot und Milch mit Lorbeer, Nelken und Muskat) gereicht wird. Dazu gibt es mitgegarteWürstchen, die in Speck eingewickelt sind, Rosenkohl in großen Mengen und im Ofen mitgegarte Kartoffeln und Pastinaken.
    Zum Dessert reicht man den Christmas-Pudding, der noch einmal eine Stunde im Wasserbad erhitzt wurde. Er wird dann mit Brandy übergossen und flambiert und mit Rumbutter (Butter, Zucker, Rum) oder Brandybutter gereicht.
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