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Mord in der Vogelkoje

Mord in der Vogelkoje

Titel: Mord in der Vogelkoje
Autoren: Kari Köster-Lösche
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hoffe, der amerikanische Konsul wird nicht tätig werden, wenn er sich vergegenwärtigt, dass Christensen aus einer Föhrer Familie stammt.«
    »Erst recht nicht, wenn er erfährt, dass Hanks Leben drüben in Gefahr wäre. Und sollten wir nicht den Besitzer der Blauen Maus wegen Betrugs endlich verhaften?«, rief Asmus hinter seinem Vorgesetzten her, der sich anschickte, den Raum zu verlassen.
    Als Sinkwitz die Tür nachdrücklich hinter sich zugemacht hatte, beugte sich Matthiesen zu Asmus hinüber. »Das mit den Fangzahlen war aber deutlich«, flüsterte er. »Sinkwitz hat verstanden.«
    »Ich vermute, dass er uns jetzt endgültig keine Steine mehr in den Weg legt.« Asmus grinste zufrieden.
    Schließlich hatten Asmus und Matthiesen alle Vorkommnisse und Begründungen für die Verhaftung zu Papier gebracht, einschließlich der Erklärung des Hamburger Polizeilabors, dass die eingesandte Munition zu der Art Gewehr passte, die bei Hank gefunden worden war. Eine genauere Untersuchung würde dies noch belegen.
    Am nächsten Morgen sollte Hank Christensen unter Bewachung durch Matthiesen und Jep zum Untersuchungsrichter nach Husum verfrachtet werden, man würde dort Anklage gegen ihn erheben.
    Sie waren noch mit dem Ordnen der fertigen Unterlagen befasst, als Ose in die Wache stürmte und eine Weile in Asmus’ Ohr flüsterte.
    Verwundert starrten Matthiesen und Jep ihr nach, als sie beschwingt wieder davonschwebte. »Was passiert?«, fragte Lorns behutsam.
    Asmus schüttelte den Kopf.

    Am späten Abend traten Ose und Asmus Hand in Hand in die Dörns, wo Borg und Blaicke in aller Ruhe ihren Feierabendbeschäftigungen nachgingen. Borg las in einer Fachzeitschrift und rauchte dabei, während Blaicke an einem Tischtuch stickte.
    »Liebe Schwiegereltern«, begann Asmus feierlich, »wir sollten jetzt doch einen früheren Hochzeitstermin festlegen. Und die Wiege streichen. In ein paar Monaten ist es so weit.«
    Blaicke sprang auf und küsste beide herzhaft. »Schluss mit Tischdecken!«, rief sie frohlockend! »Ab sofort häkele ich Kindermützchen und Schühchen!«
    Borg schüttelte ihnen gerührt die Hand.

K LEINES W ORTVERZEICHNIS

    Aufpallen: Aufsetzen eines Bootes auf Stützböcke
    Back: Tisch im Boot
    Baumkurre: Netz zum Krabbenfang
    Biikebrennen: 21. Februar, Petritag, traditionelles Feuer zur Verabschiedung der abfahrenden Walfänger
    Bilegger: eiserner Hinterladerofen, von der Küche aus beheizt
    Bördeln: Aufbiegen des Konservendosenrandes
    Botulinumtoxin: Neurotoxin des Bakteriums Clostridium botulinum
    Brandgansröhre: unterirdischer Gang zum Gelege der Gans, entweder Kaninchenbau oder von Menschen angelegt
    Chatoll: nordfriesische Bezeichnung für Sekretär
    Cosa nostra: Verbrecherorganisation, Zweig der Mafia
    Conservensalz: aus Natrium, Kochsalz und Salpeter der Fa. Keppler und Müller (um 1894)
    Deckstuhl: kurze Trittleiter mit Haken für Reetdächer
    Ditten: getrockneter Kuhdung als Heizmaterial
    Dörns, Döns: beheizbare Wohnstube des Friesenhauses
    Entenkoje: Fanganlage für Wildenten
    Fething: Wasserreservoir in einer Warft/Warf
    Fieren: auslassen
    Flüsterkneipe: Lokalität für illegalen Alkoholverkauf
    Geel: gelb
    Gliep: Netz mit Stiel zum Schieben über den Meeresboden
    Handig: norddeutsch für komfortabel
    Hauptinteressent: größter Geldgeber
    Helling: Platz in der Werft, auf dem ein Schiff gebaut wird
    Klopfbrett: Gerät zum Festklopfen der Reethalme
    Kosher nostra: organisiertes Verbrechen im jüdisch-amerikanischen Umfeld; sprachlich Anlehnung an Cosa nostra
    Kojenmann: Betreuer der Entenkoje und Entenfänger
    Kojenteich: Gewässer in der Mitte der Kojenanlage
    Koymann: wie Kojenmann
    Lockente: lebende Ente oder hölzerne Attrappe zum Anlocken der einfliegenden Entenscharen
    Pallhölzer: Stützböcke zum Aufbocken eines Bootes
    Papiermark: Zahlungsmittel der Inflation 1919–1923
    Partenreeder: Gesellschaft mit gemeinschaftlichem Besitz eines Schiffes
    Pfeife: mit Netz abgedeckter Graben, der in einer Reuse endete
    Porren: Krabben, Garnelen
    Postcolli: Gewicht eines Paketes knapp unter der nächsthöheren Gewichtsklasse
    Reetschneider: Gerät zum Bündeln von Reet und Begradigen der Halme
    Rehmbalken: Teil der Dachkonstruktion eines Hauses
    Rentenmark: Übergangswährung zwischen Papiermark und Reichsmark (ab August 1924)
    Ringeln: Brechen der Halswirbelsäule der Enten
    Sood: Zisterne für Regenwasser
    Speakeasy: Flüsterkneipe (s. o.)
    Tammkuhle: Aufenthaltsort und Fütterplatz der
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