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Sternenfaust - 162 - Angriff der Alpha-Genetics

Sternenfaust - 162 - Angriff der Alpha-Genetics

Titel: Sternenfaust - 162 - Angriff der Alpha-Genetics
Autoren: Anonymous
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    Solare Welten, interstellarer Raum, ca. vier Lichtjahre entfernt von den Drei Systemen
    5. Mai 2272, 10.22 Uhr
     
    »Zeit bis zur Ankunft?«, fragte Captain Jörg S. Quinn, der gerade von seinem Datenpad aufblickte, auf dem er den Missionsplan noch einmal durchgegangen war.
    Auf dem Schirm des Genetics-Militärschiffs JINZU erschien die Sonne des Dust-Systems zunächst nur so groß wie der Kopf einer Stecknadel. In der 3-D-Darstellung schien den Stern ein rötliches Leuchten zu umgeben. Dies entsprach aber nicht der natürlichen Erscheinung von Dust, sondern war aus Gründen der Übersichtlichkeit vom Bordcomputer so markiert worden. Ansonsten hätte man den Stern nicht von den unzähligen anderen glitzernden Punkten unterscheiden können.
    »Bei gegenwärtiger Geschwindigkeit erreichen wir den Orbit von Dust-1 in achtundneunzig Minuten«, meldete der Navigator und projizierte den weiteren Kurs mit einer gestrichelten Linie in die Darstellung.
    Quinn nickte zufrieden. »Geben Sie Meldung an die Kampfverbände eins bis drei. Sie sollen sich rechtzeitig in den Hangars einfinden und in die Shuttles steigen, damit wir unseren Zeitplan einhalten können. Die Verbände vier bis sechs und sieben bis neun lösen die Männer nach jeweils fünf Stunden ab. Keine Abweichungen zu den bisherigen Vorgaben.«
    »Aye, Sir!«, bestätigte der Kommunikationsoffizier und gab die Befehle an die Kommandanten der entsprechenden Einheiten weiter.
    Die JINZU war eines der modernsten Schiffe, das die Militärverbände der Genetics unterhielten. Die einstmals von Menschen besiedelten drei Systeme Einstein, Epikur und Darelis, verstanden sich seit knapp 20 Jahren als eigenständiges Volk. Sie nannten sich offiziell Genetics und hatten sich von den Solaren Welten losgesagt.
    Denn sie waren keine Menschen mehr.
    Sie waren etwas Besseres! Die zwangsläufige Weiterentwicklung des Homo sapiens. Zwangsläufig deshalb, weil es nach Meinung der Genetics eine logische Konsequenz hoher Zivilisationen war, die genetische Optimierung nicht länger dem Zufall zu überlassen, sondern selbst in die Hand zu nehmen. Doch das hatte den beschränkten Horizont der »Natürlichen« überschritten.
    Schließlich hatten sich die Genetics der Drei Systeme für unabhängig erklärt und ihre eigene Nation gegründet. Mit eigenen Gesetzen, eigenen Gebieten, eigenen Befugnissen.
    Und eine eigene Nation brauchte natürlich auch eigene Verteidigungskräfte. Auf den bisherigen Schutz des Star Corps der Solaren Welten konnten die Genetics nach ihrer Unabhängigkeitserklärung nicht mehr bauen, und auch wenn ihr Gebiet innerhalb der von Menschen besiedelten Raumkugel von knapp hundert Lichtjahren Durchmesser lag, so konnte man sich nie sicher sein, welche Gefahren einem so kleinen, wenn auch machtvollen Reich von außerhalb drohen mochten.
    Captain Jörg S. Quinn war klar, dass er eines nicht allzu fernen Tages durch eine neue Züchtung mit dem Kürzel »S.« für Soldier im Namen ersetzt werden würde. Durch eine neu zusammengestellte genetische Einheit, die ihm durch die Zusätze neuer Erbanlagen oder lohnende Modifikationen überlegen sein würde.
    Die genetische Entwicklung verlief rasend. Was heute noch als das neueste Modell galt, das war morgen schon überholt.
    Aber der Genetics-Kämpfer und seine Männer konnten das akzeptieren. So war nun einmal der Lauf der Dinge in den Drei Systemen . Und für diese Art der »genetischen Freiheit« und im Namen des Fortschritts verteidigten sie ihr Territorium und ihre Werte, wenn es hart auf hart kommen sollte.
    Das Dust-System lag knapp außerhalb der Drei Systeme . Offiziell gehörte es noch zu den Solaren Welten, aber es kümmerte sich niemand um diese Ansammlung von einem Stern und nur drei Planeten, die allesamt zu nahe am Zentralgestirn lagen, als dass auf ihnen irgendeine Art von Leben gedeihen konnte. Und deswegen scherten sich weder der Hohe Rat noch das Star Corps darum, wenn die Genetics dort ihre militärischen Einheiten trainieren ließen.
    Captain Quinn grinste, als er sich an sein erstes Mal auf dem Mond von Dust-1 erinnerte. Geringe Schwerkraft, kaum Atmosphäre, Gluthitze und zerklüftete, tote Stein- und Sandlandschaften. Das reinste Paradies für Infanterie-Squads, um das perfekte Zusammenspiel ihrer unterschiedlich ausgeprägten Optimierungen zu erproben. Und daher hatte der ansonsten namenlose Trainingsmond seinen Spitznamen erhalten: Paradise.
    Quinn war in den Canyons des Mondes als Späher eingesetzt
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