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Mord allein macht auch nicht glücklich: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Mord allein macht auch nicht glücklich: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Titel: Mord allein macht auch nicht glücklich: Ein Provinzkrimi (German Edition)
Autoren: Maximo Duncker
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die Köpfe ein. Zwei weitere Schüsse folgten.
    Dann stand Ronny auf.
    »Runter!«, schrie Bruno, aber Ronny hörte nicht. Er hielt die Pistole im Anschlag, er ging auf die Flammen zu, und er feuerte. Eins, zwei, drei, vier Schüsse, zählte Kai, alle kurz hintereinander.
    »Das gibt’s doch nicht«, sagte Bruno neben ihm. Er hatte sich aus der Deckung erhoben und starrte mit offenem Mund nach vorn in die Flammen.
    Kai lugte über den Rand des Autodaches. Der Anblick war unglaublich: Hinter den Flammen, auf einem der Autowracks, sah er eine schlanke, schwarze Gestalt. Sie trug einen einteiligen Overall und vollführte eine Art Tanz. Aber das mochte täuschen, vielleicht waren es nur die lodernden Flammen, die diese seltsam wiegende Bewegung vorspiegelten. Die Gestalt hielt eine Pistole in der Hand, die in den Himmel zeigte. Statt eines Kopfes saß eine Teufelsmaske zwischen ihren Schultern, schwarz und rot und mit goldenen Hörnern.
    Dreißig Meter vielleicht war Ronny von der Teufelsgestalt entfernt. Auch seine Waffe zielte jetzt in den Himmel, bevor er sie zur Seite wegwarf und hinter sich griff an den Gürtel.
    »O Gott«, stöhnte Bruno, »das is aus dem Notfallkoffer. Eine Orginal-F-1. NVA -Bestände.«
    Da hatte Ronny das gusseiserne Ei schon von seinem Gürtel genestelt, und während er langsam weiterging, begann er zu schreien. »Das geht doch nicht!«, hörte Kai ihn rufen. »Der hatte doch Frau und Kinder!« Ronny klang verzweifelt und voller Wut.
    Kais Gedanken rasten: Wie konnte er das, was hier ablief, wieder anhalten?
    Aber es war sowieso zu spät. Ronny führte bereits die Wurfhand zum Mund, dann spuckte er etwas zur Seite weg.
    »Der Sicherungssplint«, stieß Bruno aus.
    Ronny nahm zwei Schritte Anlauf, dann warf er.
    »Granate!«, schrie Kai. Verdammt, man konnte doch nicht einfach Handgranaten werfen! Was war denn sonst der ganze Zivilisationsplunder noch wert?
    Aber der Teufel hörte nicht auf Kais Stimme: Als die F-1 vier Sekunden später explodierte, riss es ihn vom Autowrack nach hinten weg.

Weitere zehn Minuten später, in der Ferne Martinshörner
    »Ach, Herr van Harm, schön, dass Sie mich retten kommen.«
    »Du musst mich doch duzen, Peggy«, sagte Kai, » Herr van Harm und du ! Sonst stimmt da doch was nicht zwischen uns.«

Epilog

Ein offener Brief
    Liebe Leserinnen und liebe Leser, liebe Buchhändlerinnen und Buchhändler, liebe Bibliothekarinnen und Bibliothekare, liebe Freundinnen und Freunde der Unterhaltungsliteratur, liebe Verlagsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter!
    Ich weiß nicht, ob Sie mich kennen. Mein Name ist Kai van Harm. Ich habe viele Jahre als Journalist gearbeitet und bin im Frühjahr dieses Jahres mit meinem ersten Roman hervorgetreten. Aber darum soll es an dieser Stelle nicht gehen. Wenn Sie wissen wollen, wie der Roman heißt, suchen Sie einfach im Internet danach oder aber direkt auf der Homepage des Buttermann-Verlages.
    Was für die Menschheit im Allgemeinen gut ist und befriedigend für das Rechtsempfinden im Speziellen, sollte in der Regel auch gut sein für die Freunde der Literatur und des Buches. In diesem konkreten Fall, den ich mitzuteilen habe, ist es, fürchte ich, nicht so.
    Aufgrund seiner kriminellen Taten wurde der Autor, den Sie, liebe Buchfreunde und -freundinnen, als
    Jens-Uwe Palmer
    Jérôme Altmaier
    William T. Zorc
    Ernst von der Klahden
    Frank C. Schneiderhahn
    Hunter Truman
    Raymond Schindler
    John McMurphy
    Arnold Franke
    Karo-Maria Götzke
    Henriette Beck
    Eva-Maria Sonnenschein
    kennen, in Untersuchungshaft verbracht, wo er aufgrund der Schwere seiner Vergehen bis zum Prozessbeginn im Spätherbst verbleiben muss.
    Warum, werden Sie fragen, teile ausgerechnet ich, Kai van Harm, Ihnen dies mit?
    Ihr Lieblingsautor, dessen bürgerlicher Name Alexander König lautet, hatte mich zu seinem Opfer erkoren. Seinen Vernichtungsfeldzug startete er im Winter 2010, als er die Redaktion, in der ich seinerzeit tätig war, in Schutt und Asche legte. Kurz darauf verlor ich meine Arbeit, und wenig später ging meine Ehe in die Brüche. Aber ich will nicht nach Mitleid heischen.
    Ich zog mich am eigenen Schopf aus dem Sumpf, in den mich Alexander König gestoßen hatte. Ich schrieb einen Roman, ich gewann Freunde, und ich weckte auf diese Art abermals seinen Zorn. Der Terror begann im Mai dieses Jahres erneut. Nicht mehr als großer Knall kam er daher, sondern in Form kleiner Nadelstiche, die mich, meine Familie und meine Freunde trafen. (Für Details ist
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