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Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition)
Autoren: Matthias Bauer , Bastian Zach
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ihm nach, im Laufen riss er einen Säbel aus dem Leib eines toten Soldaten.
    Der Preuße sah sich um – von Bindens Männer verteidigten ihr Boot, während Hans und Karl zu ihm gestoßen waren und gegen die restlichen Soldaten kämpften.
    „Heinz!“ Es war Elisabeth, ihre Hand krallte sich in seinen Arm. „Da!“
    Auch der Preuße sah es: Johann und von Pranckh standen sich auf einem flachen Holzboot gegenüber, hoben sich wie zwei Scherenschnitte gegen den Gewitterhimmel ab.
    Von Pranckh hob den Kopf und ließ sich den Regen aufs Gesicht prasseln. „So endet es also.“
    „Das hätte es schon lange sollen.“ Johann Stimme bebte vor Zorn.
    Von Pranckh lächelte. „Da sind wir erstmals einer Meinung. „ Er zog seine Pistole aus der Tasche und richtete sie auf Johann.
    „Adieu, List, so trennen sich unsere Wege. Aber dank dir wird General Feuillade ein ganz besonderes Geschenk erhalten.“
    „Nicht einmal die Franzosen mögen Verräter.“ Johann versuchte Zeit zu gewinnen, aber von Pranckh stieg nicht darauf ein.
    „Eine schnelle Kugel, dann werd ich mich mit deiner Hure zu amüsieren wissen, das versprech ich dir.“
    Von Pranckh spannte den Hahn, das Geräusch klang in Johanns Ohren unnatürlich laut. Er schloss die Augen, von Pranckh drückte ab.
    Kein Schuss löste sich.
    Von Pranckh stieß einen Wutschrei aus, starrte die Waffe ungläubig an. Dann zog er den Säbel, aber es war zu spät – Johann sprang ihn wie ein Raubtier an. Sie verkeilten sich, stoben wieder auseinander, richteten ihre Säbel auf den anderen … Die Zille schaukelte sich auf.
    „Verdammter Hund. Stirb endlich!“, rief von Pranckh zornig und schlug mit wuchtigen Hieben auf Johann ein, der mit aller Kraft parierte.
    Eine kräftige Woge ließ das Boot zur Seite kippen, von Pranckh zog den Säbel durch und schnitt Johann in die Brust. Dieser spürte den Schmerz kaum, holte ebenfalls aus, aber von Pranckh duckte sich. Johann schlug ins Leere, stolperte und stürzte auf den Bretterboden.
    Von Pranckh setzte nach, Johann konnte ihn nur mit Mühe abwehren. Er fühlte, dass er von Pranckh unterlegen war, zu sehr zehrten die Kämpfe und Entbehrungen der letzten Zeit an ihm.
    Hastig sah er sich um. Neben ihm war eine kleine Zille ohne Aufbauten, vielleicht seine letzte Chance. Er sprang auf, hechtete auf das Boot und erwartete seinen Gegner.
    Von Pranckh sprang Johann hinterher und griff unverzüglich an. Johann parierte, ineinander verkeilt standen die beiden Männer da, schwer atmend, die Adern pochten an den Schläfen.
    Johann stieß von Pranckh zurück, zog sein Messer und schleuderte es gegen die Kehle des anderen. Aber von Pranckh parierte das Messer mühelos, klirrend fiel es zu Boden.
    „Schluss mit den Taschenspielertricks, List.“
    Von Pranckh stieß ein Schnauben hervor und ging auf Johann los, hob den Säbel –
    Warte.
    – holte aus –
    Jetzt!
    Johann machte einen Sprung zur Seite, die Zille kippte abrupt nach rechts. Von Pranckh verlor das Gleichgewicht und ruderte mit den Armen. Johann hechtete zu Boden, rollte sich an seinem Gegner vorbei, sprang hinter ihm auf und machte mit ausgestrecktem Säbel eine volle Drehung.
    Von Pranckh stand regungslos da.
    Dann, ganz langsam, kippte er vornüber, sein Kopf löste sich vom Körper, prallte aufs Deck und kam mit weit aufgerissenen Augen vor Johann zu liegen.
    Dieser blickte hinunter. „Ganz recht, so trennen sich unsere Wege.“
    Johann hob sein Messer auf und steckte es ein. Er schwankte, atmete schwer. Er sah zur Lände, zu Elisabeth und den anderen, die gerade den letzten Gegner erledigt hatten.
    Sah, wie von Bindens Boot ablegte. Und noch etwas.
    Durch das Tor näherten sich Soldaten. Viele Soldaten.
    XCVIII
    „Heinz! Hinter euch!“
    Der Preuße fuhr herum, sah die Soldaten der Stadtguardia auf sie zulaufen und reagierte sofort: Er schnappte Elisabeth, und zusammen mit Hans und Karl liefen sie auf das Boot zu, das im Begriff war abzulegen.
    „Halt, halt!“, schrie der Preuße und deutete von Binden, noch zu warten. Der zögerte, ließ das letzte Tau aber noch um den Anlegepflock geschlungen. Johann sprang von Zille zu Zille, erkannte, dass zwischen der letzten und von Bindens Boot ein breiter Spalt klaffte. Er nahm alle Kraft zusammen und sprang vom Rand ab – einen Augenblick später verschwand Johann in den eisigen Fluten der Donau.
    Gewehrschüsse dröhnten, der Preuße fühlte einen reißenden Schmerz im Bein. Er ließ Elisabeth los, beide stürzten. Hans und
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