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Moonsurfer

Moonsurfer

Titel: Moonsurfer
Autoren: Jan Birck
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greift nach seiner Augenklappe, die der einzige Beleg dafür ist, dass er nicht fantasiert … wenn er sich in der verfluchten Welle nicht einfach nur an der Finne vom Board verletzt hat.
    »Aber Snake … und Shark … und dieser Käpt’n Skull …«, stottert er »… dieser Skull von der Blackbird, der aus einem vergoldeten Totenschädel getrunken hat! Das Ding war oben aufgesägt! Ich kann mir das alles doch nicht eingebildet haben!«
    Der Porsche befindet sich gerade auf dem flachen Damm zur Zugbrücke, der glücklicherweise zu beiden Seiten von einem breiten Muschelkies-Streifen gesäumt wird.
    In einer monsterwellengroßen Staubwolke bringt Ben Waves den Wagen zum Stehen. » Woher weißt du von dem vergoldeten Totenschädel? Wir haben das Ding gerade erst im Wrack gefunden!«
    Und Steven begreift sofort: Jetzt hat er seinen Vater vielleicht endlich am Haken!
Eingang zum Strandhaus, Straßenseite
    Der Porsche löst eine weitere fette Staubwolke aus, als er erneut zum Stehen kommt, diesmal auf der Einfahrt zum Haus von Steven und seiner Mutter.
    In Gedanken versunken schleift Steven seine Sporttasche die hölzernen Stufen zur Tür hinauf, während sein Vater Bücherstapel und Landkarten hinterherschleppt, die den hinteren Teil des kleinen Sportwagens bis unter das Dach ausgefüllt hatten.
    Endlich wieder zu Hause, endlich wieder den Geruch des Meeres in der Nase und endlich wieder das Rauschen der Brandung in den Ohren.
    »Wo ist Mom?«
    »Äh … keine Ahnung. Als ich losfuhr, war sie noch da …« Aber Ben Waves ist ein mieser Schauspieler.
    »Was ist los, Dad? Hier stimmt doch was nicht … weshalb ist Mom nicht da?« Steven weiß, dass seine Mutter niemals an seinem Geburtstag arbeiten würde, schon gar nicht, wenn er gerade nach einem vierwöchigen Krankenhausaufenthalt nach Hause zurückkehrt.
    Er tritt hinaus auf die Veranda.
Veranda, Strand von Sharkfin-Island, später Nachmittag
    »Happy Birthday! Happy Birthday, dear Steven, happy Birthday to youuouuuuuuu …«, grölt die Menschenmenge schräg und falsch im Chor, die sich auf dem Strand und rund um die Veranda versammelt hat.
    »Happy Birthday und willkommen zu Hause!«, sagt seine Mutter hinter ihm, und ehe Steven sich ducken kann, umarmt sie ihn - in aller Öffentlichkeit.
    »Nicht doch, Mom!« Er kann sich befreien und verbessert sich: »Ich mein: Danke, Mom!«
    »Dank nicht mir, Steven, sondern ihm …«, und während sie das sagt, löst sich Bruce aus der Menge und steigt die Stufen hoch, die unterhalb der Veranda aus dem Sand wachsen. In der Hand einen glitzernden Pokal.
    »Cheese …«, setzt Bruce feierlich an, als er vor Steven steht, sodass es alle hören können, aber Steven hat längst begriffen, was hier außer einer Geburtstags-Strandfete und einer »Welcome-Home-Party« gerade stattfindet. Also spielt er das Spiel mit:
    »Mein Name ist Steven. Steven Waves! Oder kann sich das dein Spatzenhirn vielleicht nicht merken?«, antwortet er ebenso laut wie Bruce.
    Der grinst (etwas gequält), bis das Gelächter des Publikums wieder abebbt und fährt dann fort:
    »Also, Steven. Hiermit hab ich die Ehre, dich im Auftrag des Westcoast-Surfshops zum diesjährigen Champion zu ernennen! Hiermit überreich ich dir meinen, äh … deinen Pokal!«
    Einhundert Surfer und noch mal mindestens halb so viele Surferinnen - sonstige Strandbesucher und Besucherinnen sowie Stevens Klasse und eine Mrs Partrich nicht mitgerechnet - applaudieren, bevor Bruce die versammelten Gratulanten wieder zur Ruhe bittet.
    »Und natürlich gibt’s auch so was wie ein Preisgeld! Allerdings haben wir uns überlegt, dass wir das Geld dieses Jahr mal gleich in was investieren, was einer wiedu ab jetzt besser immer dabeihaben sollte, wenn er da rausgeht!« Bruce deutet mit dem Daumen über seine Schulter in Richtung Brandung. »Damit er seinen verrückten Ritt später auch dokumentieren kann!« Und während er das erklärt, lässt er sich von Ben Waves ein extrem rotes Samtkissen reichen, über das ein ziemlich dottergelbes Strandtuch gelegt ist.
    Er hält den Gewinn Steven genau vor die Nase.
    »Na nimm`s schon runter!«, ergänzt er, als Steven zögert.
    Also zieht Steven vorsichtig das Tuch vom Kissen und hat schließlich das neueste Modell einer Pro-Adventure Surf-Kamera vor sich liegen. Hundert Prozent stoß- und wasserfest, inklusive Halterungen, um die Kamera beispielsweise auf der Spitze eines Surfboards befestigen zu können.
    »Hat sich wohl
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