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Monschau und das Monschauer Land

Monschau und das Monschauer Land

Titel: Monschau und das Monschauer Land
Autoren: Christoph Wendt
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Monschauer Treppeaber sind die geschnitzten Darstellungen auf der Innenseite des äußeren Geländers, also sozusagen auf der Hauptschauseite.
    Hier wird in 21 Kartuschenbildern der Werdegang des feinen Wolltuchs gezeigt, vom Wollieferanten Schaf bis hin zum Abtransport der fertig verpackten Tuchballen. Immer ist in Form eines Puttos eine handelnde Person am bildlichen Geschehen beteiligt. Der Wert dieser bis in die feinsten Details herausgearbeiteten Darstellung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden angesichts der Tatsache, dass diese Arbeiten aus hartem Eichenholz geschaffen wurden.

    Detail vom Treppengeländer im Roten Haus
    Am Beginn dieser Bilderserie steht der Schäfer mit seinem Schäferstab, der seine Tiere bewacht, die Lieferanten der Wolle. Es folgen dann sehr anschaulich die einzelnen Arbeitsschritte mit Darstellungen des Waschens der Wolle, des Färbens, Trocknens, Spinnens und Webens, des Tuchscherens, des Verpackens und schließlich des Abtransports.
    Wie so vieles, was die Entstehung des Roten Hauses angeht, ist nicht genau bekannt, wann diese Treppe entstanden ist, man geht davon aus, dass es zwischen 1760 und 1765 geschehen sein muss. Noch weniger Anhaltspunkte hat man dafür, wer, alleine oder mit anderen, dieses Meisterwerk geschaffen hat. Ganz offensichtlich ist, nach Meinung der Spezialisten, flämisch-brabantischer Stil zu erkennen. Mit Sicherheit wird angenommen, dass der Kunsthandwerker, in dessen Werkstatt diese Bildertreppe entstanden ist, im heutigen Belgien zu suchen ist. Anders als beim Bau des Roten Hauses selbst, bei dem zumindest ein Name, nämlich Couven, immer wieder genannt wurde, auch wenn das nicht begründet war, hat man für das Kunstwerk dieser Treppe keinen Namen eines Schnitzers, den man auch nur vermutungsweise heranziehen könnte.

    Detail vom Treppengeländer im Roten Haus
Am langen Faden, auf den Spuren der Tuchmacher durch Monschau
    Genug der Vorreden. Jetzt soll’s ans Entdecken gehen, ans Entdecken dessen, was heute noch an baulichen Erinnerungen an die glanzvolle Zeit in Monschau erhalten ist, da die „Kleine Stadt im Tal“, wie ein vor Jahren in Monschau mit Paul Dahlke gedrehter Spielfilm hieß, Weltgeltung hatte.
    Allez, ergreifen Sie den langen Faden, nein, nicht den der Ariadne, sondern den Wollfaden der Monschauer Tuchmachergeschichte und kommen Sie mit auf die evangelische Brücke. Ja, tatsächlich, Monschau hat eine evangelische Brücke. Es ist dies die Fußgängerbrücke, die genau auf das Portal der evangelischen Kirche zuführt.
    Bleiben Sie mitten auf der Brücke stehen, drehen Sie sich so, dass Sie rurabwärts schauen. Dann haben Sie rechts und links die beiden Gebäude, die für den Beginn und für den Höhepunkt der Tuchmacherei in Monschau stehen. Rechter Hand, gleich neben der Terrasse des „Hotels Horchem“, steht das aus dem Ende des 16. Jahrhunderts stammende Fachwerkgebäude des „Schmitz’schen Hofes“, an dem immer noch das gewaltige Wasserrad, heute allerdings aus Eisen, zu sehen ist. Hier hat damals Arnold Schmitz die erste Feintuchfabrik Monschaus errichtet. Auf der linken Seite erhebt sich unmittelbar im Winkel zwischen dem hier in die Rur einmündenden Laufenbach und der Rur Monschaus Prunkstück, das Rote Haus .

    Der Schmitz’sche Hof
    Gehen Sie an der evangelischen Kirche vorbei und dann nach rechts, so kommen Sie an einem heute (April 2010) leer stehenden alten Gebäude vorbei, es ist nur durch den Laufenbach vom Roten Haus getrennt. Erbaut im 18. Jahrhundert als Tuchfabrik, war es später Monschaus Postamt, Kino und Museum.
    Das Rote Haus , vor dem Sie anschließend stehen, sollten Sie in Ruhe besichtigen. Gegenüber diesem Tuchmacherpalais sehen Sie das „Café am Roten Haus“. In diesem Gebäude hat sich die erste Walkmühle Monschaus befunden. Ganz links neben dem Eingang, ein paar Stufen hinab, ist noch der alte Zugang zur Walkmühle mit einem Wappenstein im Türsturz erhalten. 50 m weiter, und Sie stehen vor zwei weiteren unübersehbaren Sehenswürdigkeiten aus Monschaus großer Zeit. Rechts steht das prachtvolle, Couvenhaus genannte Haus Troistorff . Der berühmte Aachener Baumeister Couven hat es allerdings höchstwahrscheinlich nicht selbst gebaut. Gegenüber ist noch deutlich der sogenannte Mühlenkanal zu erkennen, die Ableitung des Laufenbachs in die einstige Walkmühle. Ganz rechts ist auf dem in Fließrichtung rechten Ufer des Laufenbachs noch ein Brunnen zu sehen, dessen Name, „Et Flößje“, auf der
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