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Monschau und das Monschauer Land

Monschau und das Monschauer Land

Titel: Monschau und das Monschauer Land
Autoren: Christoph Wendt
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Fabrik hat noch einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg gearbeitet, firmierte als Wolldeckenfabrik von Metz & Meesters. Alles ist verschwunden, abgerissen. Jansens Wohnhaus war zuletzt Mädchenrealschule der Ursulinen. Nur das Kutscherhaus der Familie Jansen blieb erhalten, es steht am Rande des Busparkplatzes und beherbergt heute das „Stadt Café“. Im Hang oberhalb des Parkplatzes wurde ein Neubau für die Mädchenrealschule errichtet. Vom „Stadt Café“ aus geht eine Treppe in den heute sogenannten Stadtpark, ursprünglich eine Parkanlage der Familie Jansen.

    Die alte Pfarrkirche
    An den PKW-Parkplatz grenzt der Komplex der ehemaligen Rheinischen Wollwerke A. Gronen an. Hier wurde noch am längsten nach dem Krieg gearbeitet. Heute ist in dem erhalten gebliebenen Komplex die Monschauer Glashütte und ein sogenannter Handwerksmarkt angesiedelt, der den kleinen Schönheitsfehler hat, Handwerke zu zeigen, die es meist in Monschau nie gegeben hat.

    Die ehemalige Brauerei
    Geht man an der Rur weiter, kommt man an das schöne Gebäude, das ehemals Wohnhaus der Brauereibesitzerfamilie Braun war. In dem anschließenden Komplex der ehemaligen Brauerei ist heute ein Brauereimuseum eingerichtet. Gegenüber hatte bis nach dem letzten Krieg ebenfalls eine kleine Tuchfabrik, die Tuchfabrik Müller, später Dieners, gestanden. Hier gibt es jetzt nur noch das etwas verwahrloste Wohnhaus. Und noch ein Stückchen weiter erinnern am Zusammenfluss von Rur und Perlenbach beängstigend baufällig wirkende Ruinen an die ehemalige Scheiblersche Feintuchfabik Dreistegen, einstmals Europas modernste Tuchfabrik. Auch hier wurde noch nach dem Zweiten Weltkrieg ein paar Jahre lang gearbeitet. Es lohnt sich, gegenüber den Ruinen von Dreistegen an der Rur entlang auf dem in Fließrichtung linken Ufer dem Weg zum Jugendzeltlagerplatz zu gehen. Dann kommen Sie nämlich an die ehemalige Waldbadeanstalt der Stadt Monschau, eine idyllisch gelegene und bis in die 50er Jahre genutzte, vor allem bei der Monschauer Jugend sehr beliebte Anlage. Sie war ursprünglich nichts anderes als eine von der Familie Jansen errichtete Stauanlage. Jansen wollte im Gelände unterhalb dieser Badeanstalt, wo sich heute der Jugendzeltlagerplatz befindet, eine neue Tuchfabrik entstehen lassen. Es ist nicht mehr dazu gekommen, da der Exportmarkt Amerika nicht mehr lohnend genug war für die speziellen Produkte der Jansens. Das Gelände unterhalb der einstigen Badeanstalt und das jenseits der Rur dient heute der Stadt Monschau als Jugendzeltlagerplatz.
Ein Kleinod, die alte Pfarrkirche
    Es hat zwar nichts miteinander zu tun, aber mit dem Bau von Monschaus alter Pfarrkirche an der Kirchstraße, dem ältesten Teil der Stadt, wurde 1649 begonnen, nur ein Jahr nachdem durch den Friedensschluss von Münster und Osnabrück der entsetzliche Dreißigjährige Krieg beendet wurde. So kann man diese wundervolle kleine Kirche als eine Art Friedensgeschenk ansehen.
    Bis zu diesem Zeitpunkt gehörte Monschau, obschon wesentlich größer und bedeutender, zur Pfarre Konzen. Es gab zwar seit 1369 bereits die Schlosskapelle, in der Patres des nahe gelegenen Klosters Reichenstein Gottesdienste abhielten, doch Sakramente, wie Taufe, Erstkommunion, Eheschließungoder Firmung, durften nur in Konzen gespendet werden, auch Beerdigungen durften nur in Konzen stattfinden. Das hatte einen finanziellen Hintergrund, die für solche kirchlichen Handlungen anfallenden Gebühren, wie man heute sagen würde, waren ein Teil der Unterhaltssicherung der Pfarrer. Es gab ja damals noch keine Kirchensteuer.

    Blick auf die Burg und die alte Pfarrkirche

    St. Antonius
    Das änderte sich nun, nachdem die Stadt eine eigene Pfarre geworden war. Weniger als eineinhalb Jahre hat der Bau gedauert, dann wurde die Kirche am 8. September 1650 eingeweiht, wozu man eigens einige „Fässlein“ Wein nach Monschau kommen ließ, um den Weihbischof und sein Gefolge angemessen bewirten zu können.
    Äußerlich wirkt die Kirche unscheinbar, schlicht. Wallonische Maurer haben sie aus einheimischen, schiefrigen Bruchsteinen gebaut.
    Am Uhrturm der Kirche fällt eine kleine, außen hängende Glocke auf, die den Monschauern die Stunden schlägt. Diese Glocke hat eine ganz besondere Geschichte. Ursprünglich hing sie in der Einsiedelei Reinartzhof im Hohen Venn, wo ein von der Stadt Aachen bestellter Einsiedler den für die Wallfahrer zur Aachener Heiligtumsfahrt wichtigen Weg durch das Hochmoor zu betreuen hatte. Bei Nebel
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