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Moerderische Familienbande

Moerderische Familienbande

Titel: Moerderische Familienbande
Autoren: Anne George
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dauern, eine Stunde, die mit quälendem Schmerz verbunden war, Brechreiz und der Angst, ohnmächtig zu werden, bevor wir noch an der Tür wären. Ich hatte keinen Zweifel
     
    daran, dass, wenn ich umkippte und Meg fallen ließe, Cassie uns beide töten würde, weshalb ich mich auf den Messing-Türknopf konzentrierte und mich zu jedem einzelnen Schritt dorthin zwang.
    Und dann waren wir endlich da. Cassie öffnete die Tür, und vor uns stand Schwesterherz, einen Topf mit rosafarbenen Gloxinien in der Hand.
    „HÜ“, sagte sie fröhlich. „Ich habe die für Georgiana gekauft, aber—< Ich sah, wie sich ihr Gesichtsausdruck veränderte. „Was ist denn hier los?“
    Ich bin mir nicht ganz sicher, was genau in den nächsten paar Minuten passierte, aber Schwesterherz hat die Ereignisse, die dann folgten, so zusammengefasst: Ich wurde ohnmächtig, fiel auf die linke Seite und Meg auf mich drauf. Cassie, die aus dem Gleichgewicht geraten war, versuchte, über uns beide hinüberzuspringen und an meiner Schwester vorbeizukommen, die den Türrahmen ausfüllte. Schwesterherz stellte ihr ein Bein, und Cassie segelte über die beiden Stufen hinweg auf den Gehweg, wo sie auf allen vieren landete. Die Pistole flog durch die Luft, und Schwesterherz hatte die Geistesgegenwart, die Stufen hinunterzuspringen, sich auf Cassie zu werfen und ihr mit dem Gloxinientopf gründlich eins überzubraten. Dies konnte für Beobachter nun definitiv nicht mehr als ambulante Operation durchgehen, weshalb vorbeifahrende Autofahrer den Notruf mit der Mitteilung wählten, da würden sich Frauen prügeln oder sonst irgendetwas Ungutes tun.
    Als die Polizei eintraf, hatte ich das Bewusstsein wiedererlangt, aber immer noch Meg auf mir. Cassie hatte nach wie vor Schwesterherz auf sich sitzen, eine Position, die meine Schwester sich aufzugeben weigerte, bis zwei Polizisten Cassie festhielten. Das dauerte aber eine Weile, da der Grund für die Auseinandersetzung nicht klar war und die
     
    Polizisten Meg erst von mir wegziehen mussten, damit ich es erklären konnte.
    „Es war so aufregend“, erklärte Schwesterherz am Abend Henry und Debbie. „Überall standen Krankenwagen und Polizeiautos, und auf der Straße staute sich der Verkehr, wie ihr es nicht für möglich halten würdet.“
    Ich war vollgestopft mit Schmerztabletten und hatte den Arm in Gips.
    Ich blickte alle liebevoll an und lächelte. Philip und Haley. Süß, die beiden. Ich verzeihe dir, Philip, dass du zwanzig Jahre zu alt bist. Schwesterherz, Henry, Debbie, Fred. Mein geliebter Fred.
    „Du schielst, mein Schatz“, sagte er.
    „Was glaubst du, werden sie mit Cassie machen?“, fragte Philip Debbie.
    „Sie einschlägiger Verbrechen bezichtigen. Erpressung, Fälschung und Diebstahl staatlicher Urkunden, Beihilfe zum Mord, wenn nicht gar Mord selbst. Ich denke, wir werden Miss Murphy eine Weile nicht zu Gesicht bekommen.“
    „Was ist mit Meg?“, fragte Schwesterherz.
    „Sie werden auf geistige Unzurechnungsfähigkeit plädieren. Mit Recht.“ Debbie griff nach Henrys Hand. „Ich glaube aber nicht, dass sie damit durchkommen. Ich denke, man wird sie für fähig erklären, sich vor Gericht zu verantworten.“
    Haley ergriff das Wort. „Sie werden sie ein paar Tage lang im Krankenhaus überwachen müssen. Offensichtlich hat ihr Kopf ordentlich was abbekommen. Sie hat eine haarfeine Schädelfraktur, aber das größte Problem ist die Schwellung des Gehirns.“ Sie lächelte ihre Tante an. „Cassie muss dickschädliger sein.“
    Henry blickte Debbie an. „Ist denn das zu glauben? Du bist jetzt weniger als eine Woche mit mir verheiratet, und
     
    schon ist eine mörderische Irre aus meinem Stammbaum hervorgekrochen.“
    Debbie lehnte sich zu ihm hinüber und gab ihm einen Kuss. „Warte erst mal, was in meinem noch auftaucht.“
    „Wir sind alles nette Menschen“, sagte ich. „In unserer Familie gibt es niemanden, der nicht nett wäre. Fred ist nett, Haley ist nett. Schwesterherz ist nett, Woofer---“
    Fred tätschelte meinen Gips. „Wir sind alle furchtbar nett, Liebling.“
    „Wisst ihr, Trinity mag ich schrecklich gern-, sagte Haley. „Sie hatte mit all dem doch nichts zu tun, oder?“
    „Absolut nichts. So wenig wie Georgiana Peach“, erklärte Mary Alice.
    Ich wollte die ganze Geschichte erzählen, aber meine Zunge funktionierte nicht richtig. „Meg“, sagte ich vorsichtig, „wollte Georgiana wegen Burt Lancaster den Kopf zurechtrücken.“
    Alle lachten. Sie hatten
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