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Moerderische Familienbande

Moerderische Familienbande

Titel: Moerderische Familienbande
Autoren: Anne George
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werden“, sagte ich. Und dabei hatten wir es belassen. Eine Reihe von Schnüren hingen lose in dieser Version, Schnüre, über die wir jeden Moment stolpern würden.
    „Und wie zum Teufel haben wir es geschafft, in die
     
    Sache hineingezogen zu werden?“, harte Schwesterherz gefragt.
    „Indem wir einfach höflich waren.“
    Ich scheuchte Fred vom Sofa, woraufhin er den Flur hinunterschlurfte und grummelte, ich hätte ihn geweckt. Zwei Sekunden später lag er bereits wieder flach und schnarchte weiter. Ich selbst lag die ganze Nacht neben ihm und wachte immer wieder aus einem leichten Schlaf auf. Um sechs Uhr kochte ich mir Kaffee, und als es sieben war, ging ich bereits draußen mit Woofer spazieren.
    Irgendwann in der Nacht hatte sich schwerer Nebel über Birmingham gelegt. Das passiert relativ häufig, da die Feuchtigkeit vom Golf von Mexiko nach oben steigt und in die Berge dringt. Woofer genießt unsere Spaziergänge an solchen Tagen besonders, und wir ließen uns an diesem Morgen Zeit. Nebel aktiviert stets die Botschaften, die andere Tiere das Jahr über hinterlassen haben, und Woofer bleibt dann gerne stehen, um sie alle zu entschlüsseln und zu beantworten.
    Freds Auto hielt mit eingeschalteten Scheinwerfern neben uns. „Hallo, Süße, alles okay heute?“
    „Mir geht's gut. Und dir?“
    „Gut. Ich ruf dich später an.“
    Mitzi Phizer war herausgekommen, um ihre Zeitung zu holen, und winkte Fred zu. „So ein netter Mann“, sagte sie. Ich stimmte ihr zu.
    Ich sage nach wie vor, dass alles, was an diesem Tag passierte, nicht passiert wäre, wenn Bo Mitchell nicht frei gehabt hätte. Ich rief, kaum dass ich zu Hause war, im Revier an und erhielt die Information, dass Bo nicht da sei. Ob ich mit jemand anderem sprechen wolle? Der Einzige, der mir einfiel, war dieser Rambo-Typ. Ich beschloss also, bis zum darauffolgenden Tag zu warten, wenn ich wieder mit Bo
     
    würde sprechen können. Dann setzte ich mich mit der Morgenzeitung an den Küchentisch. Auf der Titelseite ging es unter anderem um die Befragung von Richter Haskins' Frau Moira, ^7, zu dem Mord an ihm. Moira (was für ein Südstaatenname war das eigentlich?) war nicht zu Besuch bei ihren Verwandten gewesen, wie zuerst berichtet worden war. Ebenfalls befragt wurde Louise Hall, 2.4, die die Leiche entdeckt hatte.
    Ich schüttelte den Kopf. Wie hatte eine Dame wie Meg Bryan sich nur jemals mit solch einem Schürzenjäger wie Bobby Haskins einlassen können? Er war sicher als junger Mann schon genauso gewesen.
    Das Telefon klingelte. Trinity. „Georgiana geht es besser. Sie hat mir gesagt, wo die Informationen über Heidi Williams zu finden sind. Ihr Kopf ist ganz klar heute früh.“
    „Das sind ja wundervolle Nachrichten“, sagte ich. „Sind sie unten im Büro? Wir brauchten dazu die Kombination der Alarmanlage.“
    „Ich habe sie. Ich habe gehofft, dass Sie die Zeit haben würden, nachzusehen. Ich möchte hier im Krankenhaus bleiben. Sie lassen mich die meiste Zeit an Georgianas Bett sitzen, und ihr tut das wohl.“
    „Natürlich“, sagte ich höflich. „Hat sie irgendwo einen Schlüssel versteckt, oder muss ich vorbeikommen und einen holen?“
    „Er ist in einem falschen Stein in einem Blumentopf neben der Tür.“
    Lieber Gott. Ich schrieb die Kombination der Alarmanlage auf und ging mich frischmachen. Ich wollte mit Heidi Williams sprechen, bevor ich Cassie oder Georgiana mitteilte, wo sie sich aufhielt. Ich war gerade dabei, mich anzuziehen, als das Telefon erneut klingelte. Diesmal war es Haley.
     
    „Warum bist du nicht arbeiten?“, fragte ich.
    „Bin ich doch. Wir machen gerade eine Pause. Wir haben eben fünf Bypässe gelegt. Diese Arterien hätte man mit dem Schlagbohrer nicht wieder durchlässig machen können.“
    Das projizierte ein hübsches Bild in mein Gehirn.
    „Ich wollte dir nur sagen, dass ich Papas Geburtstagskuchen backen möchte. Ich habe letztens im Fernsehen Martha Stewart einen machen sehen - einen Gemüsegarten. Mit lauter kleinem Gemüse aus Marzipan. Die kleinen Kohlköpfe waren wunderhübsch.“
    „Du möchtest einen Kuchen mit Marzipangemüse dekorieren?“
    „Das sah lustig aus. Ich würde das gerne machen. Es waren kleine Karotten darauf und Auberginen und ein Lattenzaun. Die Erde am Boden war aus Schokolade. Ist das nicht niedlich? Du hast doch noch keinen bestellt, oder?“
    „Nein. Ich wollte heute früh in der Savage's Bakery vorbeigehen.“
    „Komm. Lass mich ihn machen. Wo kann man denn
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