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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten
Autoren: A George
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beschwören. Keine Ahnung, woher sie das wissen wollen. Denn niemand aus diesem Bridgeclub oder sonst woher hat
     je eine Hüfte riskiert und ist hinaufgeklettert,um einen Blick auf Vulcanus’ Ausstattung zu erhaschen.
    Als ich die Veranda betrat, drehte sich Sunshine Dabbs von dem Fenster, aus dem sie den Sonnenuntergang bewundert hatte, zu
     mir um und lächelte. Sie war blond und braun gebrannt, und mit ihrem pinkfarbenen leichten Sommerkleid, das ihre schlanke
     Taille unterstrich, sah sie aus wie eine Barbie. Als Kontrastprogramm dazu saß auf dem Sofa eine klassische Cabbage-Patch-Puppe
     und unterhielt sich mit Mary Alice.
    Schwesterherz stellte mich Sunshine und Meemaw Turkett vor.
    »Angenehm, Mrs Turkett«, sagte ich zu der Cabbage-Patch-Puppe.
    »Nennen Sie mich einfach Meemaw.«
    Ich blickte flüchtig zu meiner Schwester hinüber, die nur leicht mit den Achseln zuckte. Sunshine kam auf ihren bis zum Busen
     reichenden Barbiebeinen quer durch den Raum auf mich zu und nahm meine Hand. »Mrs Hollowell – oder darf ich Tante Pat sagen?
     Ich habe schon so viel über Sie gehört, dass ich den Eindruck habe, Sie bereits zu kennen. Sie und Mutter Crane ebenso.«
    Mutter Crane. Ich warf einen Blick auf Mary Alice, die sich weigerte, mich anzusehen.
    »Da würde ich nicht drauf setzen.« Fred war hinter mich getreten. »Ich kenne die beiden jetzt mehr als vierzig Jahre, und
     sie schaffen es nach wie vor, mich gelegentlich aus der Fassung zu bringen.«
    Mary Alice strahlte. »Das ist aber nett, was du da sagst, Fred.« Sie stellte ihn Sunshine und Meemaw vor. Ich fragte mich,
     ob er wohl auch fand, dass die beiden aussahen, als seien sie dem örtlichen Spielwarenladen entsprungen.
    »Sagt mir, was ihr trinken möchtet«, forderte uns Mary Alice auf. »Wo ist denn Haley hin?«
    »Nach dem Essen sehen«, antwortete Fred. »Henry wird sie gleich wieder rauswerfen.«
    »Vermutlich. Er hat einen Jungen, der stundenweise für ihn im Club arbeitet, als Hilfskraft mitgebracht, das scheint aber
     nicht richtig zu funktionieren.« Ein schepperndes Krachen in der Küche unterstrich Mary Alices Worte. »Vielleicht sollte ich
     lieber mal nachsehen.«
    Aber Haley streckte den Kopf durch die Tür. »Alles in Ordnung. Das war nur ein leeres Tablett.«
    »Okay, bring deinem Vater ein Bier und deiner Mutter eine Cola.« So viel zu unseren Getränkewünschen. Schwesterherz wandte
     sich an Sunshine und Meemaw.
    »Soll ich irgendjemandem was nachschenken?«
    Sunshine schüttelte den Kopf, während Meemaw ihr ein leeres Glas entgegenstreckte. »Bourbon. Mit einem Würfel Eis.«
    Haley grinste. »Alles klar!«
    »Nettes Mädchen«, sagte Meemaw, als Haley nach draußen ging. »Wie alt ist sie?«
    Ich musste einen Moment lang nachdenken. »Sie wird in ein paar Wochen fünfunddreißig.«
    Meemaw klopfte neben sich auf das Sofa, und ich ging auf ihre Einladung ein. »Dann ist sie nur ein paar Jahre jünger als meine
     Kerrigan«, sagte sie.
    »Kerrigan?«
    »Sunnys Mama.«
    Peng
. Das Alter traf mich mit voller Wucht. Diese Barbie da drüben könnte also meine Enkelin sein? Die alte Meemaw hatte ein Kind,
     das in den Dreißigern war? Mein Gott, die Frau musste es mit dieser Niederkunft ins ›Guinness-Buch der Rekorde‹ geschafft
     haben.
    »Kerrigan hat natürlich einen frühen Start hingelegt. Ganz wie ich auch.«
    Einen frühen Start? Ich blickte zu Mary Alice hinüber, die milde lächelte.
    Haley kam mit den Getränken herein, in Begleitung von Henry. »In der Küche ist alles unter Kontrolle«, versicherte er uns
     und ließ eine Platte mit norwegischen Crackern und Pastete herumgehen. »Das sind die, die du so gern magst, Fred.« Mein Mann
     grinste und bediente sich großzügig.
    »Wie geht es Debbie heute Abend?«, fragte ich.
    »Gut, Tante Pat. Wirklich. Sie hat nur einen leicht gereizten Magen.«
    Ich hatte die Übelkeit meiner drei Schwangerschaften nur mit Mühe überlebt und war daher dankbar, dass Debbie nicht mit einer
     Waffe zugegen war, als Henry ihren Magen als »leicht gereizt« beschrieb.
    »Wie sieht’s aus, haben wir noch Zeit vor dem Abendessen, um uns das Hochzeitsvideo anzusehen?«, fragte Mary Alice. »Sunshine
     hat es mir gestern erst vorgeführt, aber ich kann es gar nicht erwarten, es noch mal zu sehen.«
    »Klar«, sagte Henry. »Das Essen ist erst in rund einer halben Stunde fertig.« Er stellte die Platte mit den Horsd’œuvres auf
     den Couchtisch, wo Fred leicht an sie herankam.
    »Meemaw hat
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