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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten
Autoren: A George
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fühlen.
    Mary Alice kam herein. »Alles okay?«
    »Dwayne Parker ist gerade gegangen«, sagte Henry. »Er sagte, er habe nicht gewusst, dass die Party hier für Sunshine sei.
     Offenbar ist er ein verschmähter Liebhaber.«
    »Davon gibt es wahrscheinlich eine Menge.« Schwesterherz blickte in den Ofen. »Mmmm. Vulcan’s Buns.«
    »Ich brauche einen Korb dafür. Hast du nicht so einen Brotkorb aus Silberdraht? Ich meine, so einen irgendwo hier gesehen
     zu haben.«
    »Ich glaube schon, aber ich weiß nicht, wo er ist«, sagte Schwesterherz.
    Ich verließ die beiden und ging zurück auf die Veranda. Ich hatte Dwaynes zarte, rosafarbene Kopfhautmitleiderregend durch seine Bürstenfrisur schimmern sehen, und es machte mich verrückt, wie Henry und Schwesterherz seinen
     Kummer einfach so abtaten. Der Junge litt. Ich blickte hinüber zu Sunshine, die sich gerade mit Haley unterhielt, und fragte
     mich, welche Schneise sie wohl durch die Männerherzen von Birmingham und Umgebung geschlagen hatte. Sie drehte sich um und
     lächelte mich an. Wahrscheinlich eine verdammt breite.
    Fred saß auf dem Sofa neben Meemaw. Er bedeutete mir, mich zu ihnen zu gesellen.
    »Liebling«, sagte er, »Meemaw kennt so einen Kerl namens Gabriel, der ihr erzählt hat, dass es heute Vulcan’s Buns zum Abendessen
     gibt. Ich hoffe, er hat recht.«
    »Ja, hat er.«
    »Er hat immer recht. Er ist mein Channeler.«
    »Offenbar ein ziemlich guter«, meinte Fred.
    »Der beste.«
    Meine Antennen waren hochgefahren. »Haben Sie Channeler gesagt? So ein Shirley-MacLaine-Medium, das Sie gegebenenfalls an
     seltsame Orte führt?«
    »Sunny«, rief Meemaw, »komm her und erzähl den Leuten hier von Gabriel.«
    Sunshine kam zu uns herüber, gefolgt von Haley.
    »Was soll ich über ihn erzählen?«
    »Nur, wer er ist.«
    »Er ist Meemaws Channeler. Wenn Gabriel nicht gewesen wäre, hätte ich es nicht beim ›Glücksrad‹ probiert und nicht die Reise
     nach Bora Bora gewonnen.«
    »Ein Channeler?«, fragte Haley.
    »Sie wissen doch«, erklärte Sunshine. »Ein geistiger Führer. Meemaw hat ihn kennengelernt... wann war das, Meemaw? 1980?«
    Haley warf mir einen Blick zu, der
Meinen die das ernst?
suggerierte. Ich zuckte mit den Achseln.
    »1980«, stimmte ihr Meemaw bei. »Silvesterabend 1980.   Ich fuhr gerade zusammen mit einer Freundin namens Lessie Greenwood vom Bingospielen nach Hause. Keine von uns beiden hatte
     auch nur einen Cent gewonnen, obwohl Lessie zehn Ziehungen lang nur noch die I-19 fehlte. Egal, jedenfalls fuhren wir die
     Abkürzung hinunter, die zu der alten Locust-Fork-Brücke führt, als eine fliegende Untertasse ein paar hundert Meter vor uns
     die Straße blockierte. Die Untertasse stand wohlgemerkt nicht auf der Straße. Es war so ein diamantförmiges Ding, das in der
     Luft schwebte und Flammen spie.
Wusch, wusch,
wie bei einem Gebläse. Und dann flog es hoch in die Luft und wieder nach unten, fast bis auf den Boden. Und dann fing es an
     zu piepen. Das lauteste Piepen, das ich je gehört habe. Lessie fing an zu kreischen, dass wir abhauen sollten. Nicht dass
     ich erst groß dazu überredet werden musste. Jedenfalls wendete ich den Wagen in Windeseile und machte, dass ich wegkam. Sobald
     wir bei Lessie zu Hause waren, habe ich Junior Reuse, den Sheriff, angerufen und ihm mitgeteilt, dass sich auf der alten Abkürzungsstraße
     eine fliegende Untertasse befand, groß wie ein Wasserturm. Alles, was er von uns wissen wollte, war, wie viel wir beim Bingo
     getrunken hätten.« Meemaw seufzte. »Dieser Junior. Hat keinen Funken Verstand.«
    »Jetzt erzähl ihnen aber mal den wichtigen Teil, Meemaw«, drängelte Sunshine.
    »Nun ja, als ich zum Wagen zurückkehrte, zitterte ich wie Espenlaub. Und als ich dann einstieg und erst mal nur dasaß und
     versuchte, meinen Mut zusammenzunehmen, um nach Hause zu fahren, sagte diese Stimme: ›Siehe, ich verkünde dir große Freude.‹«
    »Gabriel?«, fragte Haley.
    Sunshine lachte. »Meemaw dachte, sie sei schwanger. Na ja, Sie wissen schon. Wie bei dem Engel, der Maria von Jesus erzählt.«
    Meemaw grinste. »Ja, das stimmt. Aber es war Gabriel. Er nahm mich mit in das Raumschiff und führte mich herum. Sie waren
     alle ausgesprochen höflich. Sahen aus wie E.   T., einer wie der andere. Sie fragten mich, ob sie mir eine Spritze verpassen dürften, die zwar einige Nebenwirkungen hätte,
     so wie Kortison, das einem ja das Gesicht aufschwemmt. Aber dieses Mittel würde mich in die Lage
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