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Mörder sterben nicht im Bett

Mörder sterben nicht im Bett

Titel: Mörder sterben nicht im Bett
Autoren: Carter Brown
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möchtest, herzlich willkommen — und sie ist gratis .«
    »Danke vielmals, aber es geht
beim besten Willen nicht«, sagte ich. »Momentan bräuchte ich einen Kran, um ihn
hochzukriegen .«
    »Schade. Das war eine der
seltenen Gelegenheiten, daß mir mein Beruf wirklich Spaß gemacht hat. Schlachte
dein Sparschwein, Danny, und komm bald wieder .«
    Ich duschte und zog mich an.
Als ich ging, lag Alyssa in tiefem Schlaf, was mir deutliche Neidgefühle
verursachte. Unten erhob sich Eloise zu ihrer ganzen beeindruckenden Höhe aus
einem Pseudobarocksessel, als ich ins Wohnzimmer trat.
    »Möchten Sie etwas trinken, Mr.
Boyd ?« erkundigte sie sich.
    »Ein trockener Martini mit Eis
wäre mir recht .«
    Sie ging zur Bar und füllte ein
Glas. Ich zündete mir die Zigarette an, die ich eigentlich für später
aufgehoben hatte, und ließ mich in einen der kitschigen Sessel sinken.
    »Ich hoffe, Sie haben alles zu
Ihrer Zufriedenheit vorgefunden«, sagte Eloise.
    »Durchaus, durchaus«,
antwortete ich. »Nur war mir nicht unbedingt klar, was das für ein Haus ist,
das Sie hier führen .«
    Sie hob die Brauen. »Aber Sie
kannten Alyssa doch mit Namen, Mr. Boyd. Wie sonst...«
    »Schon gut«, seufzte ich, »ich
zahle ja die Rechnung. Nassauer kann auch ich nicht leiden .«
    Sie verzog das Gesicht. »Aber
ich begreife immer noch nicht... Wenn Sie Alyssa kannten, weshalb wußten Sie
dann nicht Bescheid ?«
    »Man hat mir ihren Namen
zusammen mit vier anderen genannt. Alles Leute, die Louise
d’Avenzi kennen. Aber diese Liste kann nicht stimmen, denn Alyssa hat
noch nie von Louise d’Avenzi gehört .«
    Sie reichte mir mein Glas und
ließ sich mir gegenüber auf dem Diwan nieder. Ich wartete, während sie
sorgfältig die dunkelblaue Seide über ihren runden Schenkeln glattstrich.
    »Was wollen Sie denn von Louise
d’Avenzi, Mr. Boyd ?« erkundigte sie sich schließlich.
    »Ich bin Privatdetektiv«,
begann ich, »und habe einen Klienten, der sie suchen läßt. Wie er sagte, ist
sie jetzt seit fast einer Woche verschwunden .«
    »Ich kenne Louise«, sagte sie.
»Aber ich habe sie in letzter Zeit nicht mehr gesehen, deshalb werde ich Ihnen
kaum helfen können. Darf ich nach den anderen Namen auf Ihrer Liste fragen ?«
    »Natürlich.« Ich nannte sie
ihr.
    »Das scheint zu stimmen«,
meinte sie. »Louise kommt eben viel herum .«
    Mir schien es Zeit für eine
kleine Improvisation zu sein. »Sie hatte einen Termin mit meinem Klienten
vereinbart«, erzählte ich. »Es war ziemlich wichtig, deshalb beunruhigte es
ihn, daß sie nicht dazu erschien .«
    »Wer ist Ihr Klient ?« fragte sie wie nebenbei.
    »Berufsgeheimnis«, antwortete
ich.
    Sie hob die Schultern. »Louise
hat in Santo Bahia eine Menge Bindungen, und es sieht ihr gar nicht ähnlich,
einen wichtigen Termin zu versäumen .«
    »Deshalb macht sich mein Klient
ja auch solche Sorgen«, nickte ich. »Er wünscht, daß ich sie schleunigst finde.
Jede Unterstützung, die Sie mir dabei geben können, wäre von höchstem Wert .«
    »Louises Wohl liegt mir genug
am Herzen, um Ihnen zu helfen, wo ich kann«, meinte sie. »Aber alles, was ich
Ihnen sage, muß streng unter uns bleiben, Mr. Boyd .«
    »Gewiß.«
    »Louise ist meine Partnerin .«
    »Sie führen dieses Bordell
gemeinsam ?«
    »Wir ziehen es vor, das Haus
als exklusiven Klub zu betrachten !«
    »Exklusiv stimmt«, knurrte ich.
»Zweihundertfünfzig Dollar für einen Besuch!«
    »Wir stehen nur Einheimischen
zur Verfügung«, setzte sie mir auseinander. »Unsere Mädchen sind Spitzenklasse,
und der Service ist äußerst diskret. Laufkundschaft haben wir nur selten, und
wir sind auch nicht erpicht darauf. Freunde und Gäste unserer Stammkunden sind
natürlich willkommen. Dafür habe ich auch Sie gehalten, Mr. Boyd .«
    »Hat Louise noch andere
Geschäftsinteressen in Santo Bahia ?« erkundigte ich
mich.
    »Sicherlich hat sie die«,
antwortete Eloise. »Aber ich bin über die Einzelheiten natürlich nicht
informiert .«
    »Wo wohnt sie ?«
    »Manchmal hier. Aber wie
gesagt, sie kommt viel herum. Nach dem Tode ihres Mannes verkaufte sie das
Haus, weil sie nicht von Erinnerungen belastet werden wollte .«
    »Aber die Ehe war doch nicht
glücklich ?«
    »Darüber weiß ich nicht Bescheid.
Er starb unter unerfreulichen Umständen. Vielleicht waren dies die
Erinnerungen, denen Louise entfliehen wollte .«
    »Also gut«, fuhr ich fort.
»Wenn sie mitunter hier wohnte, wo hielt sie sich dann sonst noch auf ?«
    »Bei Freunden«,
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