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Mörder sterben nicht im Bett

Mörder sterben nicht im Bett

Titel: Mörder sterben nicht im Bett
Autoren: Carter Brown
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auszudenken, oder ?«
    »Oder ich gerbe dir jetzt das
Fell, bis es in Streifen herunterhängt«, antwortete sie wütend. »Würden Sie ihn
für mich festhalten, Mr. Boyd ?«
    Mason vergaß plötzlich sein
schmerzendes Schienbein und sprang auf. »Jetzt hören Sie mir mal zu, Boyd«,
beschwor er mich, »für Sie besteht gar kein Grund, sich in diesen kleinen
privaten Streit einzumischen .«
    »Solange Sie reden, bleibe ich
in der neutralen Ecke«, versprach ich.
    »Feigling !« fuhr mich die Rothaarige an.
    »Erzählen Sie mir mehr von dem
geplanten Geschäft«, schlug ich vor.
    »Es ist vertraulich«, fertigte
er mich ab.
    »Vertraulichkeiten sind meine
Spezialität .«
    »Kommt nicht in Frage .«
    Ich sah Carol an. »Ich trage
einen Gürtel mit hübsch schwerer Schnalle. Glauben Sie, wenn ich Ihnen den
leihe, daß Sie ihm damit ohne große Anstrengung das Fleisch von den Knochen
prügeln können ?«
    »Was für eine gute Idee !« strahlte sie. »Aber Sie halten ihn dabei fest, ja ?«
    »Und zwar auf dem Fußboden«,
versicherte ich. »Da kann ich ihm gleich den Kopf zertreten, wenn Sie fertig
sind .«
    »Seid ihr denn alle beide
wahnsinnig geworden ?« schrie Mason; Schweiß bildete
sich auf seinem Gesicht. »Angeblich bist du doch meine Partnerin, Carol
— nicht seine !«
    »Fair bleibt fair«, fuhr sie
ungerührt fort. »Wir teilen alles halbe halbe ,
deshalb bist du jetzt an der Reihe mit den Prügeln .«
    »Na gut«, knirschte Mason.
»Also: Es gibt hier in Santo Bahia nur den einen Country Club, er heißt Bayside . Und die Warteliste dort ist länger als Ihr Arm.
Wenn und falls man endlich Mitglied wird, muß man feststellen, daß der Klub so
ziemlich das Langweiligste ist, in das einen das böse Schicksal verschlagen
kann. Ein Treffpunkt der Anonymen Arthritiker, mehr nicht.«
    »Na und?«
    »Und deshalb besteht Bedarf für
einen zweiten Freizeitklub«, sagte er. »Los Angeles ist nur achtzig Meilen
entfernt, und von dort kaufen sich viele Leute in Santo Bahia Wochenendhäuser.
Die suchen ein bißchen action , Unterhaltung
für den Samstagabend. Louise d’Avenzi besitzt ein großes Haus oben auf der
Steilküste, und Pembroke gehört das umgebende Gelände mit ein paar Hektar
Brachland. Unsere hellen Köpfe im städtischen Bauamt lassen nicht zu, daß er
was damit anfängt. Verdammte Traditionalisten! Aber wir haben uns ausgerechnet,
daß man beides nur zusammenbringen muß — das Haus und das Gelände — , um den schönsten Country Club daraus zu machen. Das
Klubgebäude wäre damit vorhanden, und auch genug Land für ein großes
Schwimmbad, für Tennisplätze und so weiter. Und die Baugenehmigung verschaffen
wir uns schon — genaugenommen haben wir sie bereits in der Tasche. Also, so
sieht das Geschäft aus .«
    »Und der Anteil wird
dreigeteilt — wie ?«
    »Das Haus hat einen Schätzwert
von hunderttausend Dollar, das Land von fünfzigtausend«, berichtete er. »Der
Ausbau dürfte etwa eine halbe Million kosten. Louise bringt das Haus und
hunderttausend Dollar Kapital ein, Pembroke das Grundstück und
hundertfünfzigtausend. Und wir schießen hunderttausend zu. So einfach ist das .«
    »Wenn Sie aber Louises Haus
nicht bekommen, platzt das Projekt«, überlegte ich. »Was also, wenn sie sich morgen vormittag die Sache anders überlegt?«
    »Zur Zeit verwendet sie das
Haus zu anderen Zwecken — diskret ausgedrückt«, meinte Mason.
    »Nämlich als exklusiven Puff«,
unterbrach ihn die Rothaarige.
    »Zunächst wollte sie auch gar
nicht verkaufen«, fuhr Mason fort. »Aber wir haben sie schließlich überreden
können. Wir erläuterten ihr nämlich, was für eine Kampagne wir unter den
ehrenwerten Bürgern dieser Stadt — zu denen zufällig auch Nelson Pembroke
gehört — gegen sie starten könnten. Das würde nicht nur ihrem Geschäft schaden,
nein, wir könnten ihr Haus auch zu einem Ort des öffentlichen Ärgernisses
erklären lassen. Entweder tritt sie also dem Country-Club-Projekt bei, und zwar
mit besten Aussichten auf einen hohen Profit, oder sie weigert sich und verliert
nicht nur ihr Einkommen, sondern wahrscheinlich das ganze Haus. Ganz abgesehen
von ihrem guten Ruf in Santo Bahia.«
    »Und jetzt ist sie seit fast
einer Woche verschwunden«, erinnerte ich. »Vielleicht nicht ganz aus freien
Stücken.«
    »Was wollen Sie damit sagen,
verflixt noch mal ?« fragte Carol scharf.
    »Nehmen Sie doch einmal an,
jemand möchte das Geschäft hintertreiben«, sagte ich. »Eine sichere Methode
dazu
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