Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörder sterben nicht im Bett

Mörder sterben nicht im Bett

Titel: Mörder sterben nicht im Bett
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
?« erkundigte ich mich teilnahmsvoll.
    »Boyd«, warnte Mason, »ich breche
Ihnen doch noch den Arm .«
    »Mach uns lieber was zu
trinken«, fuhr Carol Dorcas ihn an.
    »Gut«, grollte Mason. »Aber
wenn dieser Knilch nicht verschwunden ist, bis ich zurückkomme, dann breche
ich...«
    »Ja, ich weiß«, sagte Carol.
»Hol mir jetzt endlich den Drink .«
    Vor sich hinmurmelnd verschwand
Mason aus dem Wohnzimmer. Die Rothaarige nahm ein Minikleid von der Couch und
streifte es sich über den Kopf. Dann wandte sie sich mit gelangweiltem Gesicht
wieder mir zu.
    »Ich muß den Verstand verloren
haben, daß ich da mitmachte«, sagte sie. »Mein Hintern fühlt sich an wie eine
Großbrandstelle !«
    »Haben denn nur Sie sich der
Behandlung unterzogen ?«
    »Er sollte gerade an die Reihe
kommen, als Sie unbedingt ins Haus wollten«, beschwerte sie sich. »Und das
werde ich Ihnen nie vergessen, Boyd !«
    Mason kam mit einem gefüllten
Glas in jeder Hand zurück. Als er mich sah, stutzte er, dann stellte er die
Gläser sorgsam auf einem Tisch ab.
    »Okay, Boyd«, sagte er. »Sie
hatten Ihre Chance .«
    »Seien Sie nicht dumm«, warnte
ich ihn.
    Beide Hände vor der Brust
geballt, kam er auf mich zu und schoß einen langsamen Haken nach meinem Kinn
ab. Ich wich ihm aus und trat ihm kräftig gegen das nächste Schienbein. Er
schrie einmal schrill auf, dann begann er, auf einem Bein herumzuhopsen,
während er sich mit beiden Händen den schmerzenden Knochen rieb. Nach einer
zweiten Runde durchs Zimmer brach er auf der Couch zusammen.
    »Mein Gott, tut das weh !« Er starrte mich böse an, dann schüttelte er langsam den
Kopf. »Schätze, Gewalttätigkeit liegt mir einfach nicht .«
    »Ich bin Privatdetektiv«, ging
ich zur Tagesordnung über, »und ein Klient hat mich mit der Suche nach Louise
d’Avenzi beauftragt. Sie ist seit fast einer Woche verschwunden .«
    »Das merkt man«, stöhnte Mason.
»Ein trainierter Schläger. Gehört zum Berufshandwerk .«
    »Du quasselst eine Menge Mist«,
stellte Carol sachlich fest.
    »Hör mal«, fuhr er sie an, »die
Idee mit dem Auspeitschen war gar nicht so schlecht. Ich nehme dich gleich
wieder vor !«
    » Halt’s Maul, du miserabler Versager«, fertigte sie ihn mit eiskalter Wut ab. »Sonst
bringe ich dich auf der Stelle um !«
    »Soll ich dich vorher mit Salz
einreiben ?« bot Mason hilfreich an.
    Das brachte das Maß zum
Überlaufen. Carol schüttete ihm den Inhalt ihres Glases ins Gesicht, und
während er sich noch verzweifelt die Augen rieb, packte sie den nächsten Stuhl
und schlug ihm damit vor das verletzte Schienbein. Mason rollte schreiend auf
den Rücken, und sie hob den Stuhl hoch in die Luft, um ihn auf seinem Kopf zu
zertrümmern; da schien es mir doch an der Zeit, einzuschreiten. Ich nahm ihr
den Stuhl aus den Händen und gab ihr einen Schubs. Sie taumelte rückwärts,
verlor das Gleichgewicht und plumpste schwer aufs Hinterteil. Im nächsten Moment
mischte sich ihr Geschrei mit dem Masons.
    »Ruhe — allesamt !« bellte ich.
    Das Jammern verstummte langsam,
und die beiden funkelten mich giftig an. »Mir ist es piepegal, ob Sie sich
gegenseitig umbringen«, begann ich. »Aber vorher sagen Sie mir, was Sie von
Louise d’Avenzi wissen !«
    »Sie kommt und geht je nach
Laune«, sagte Carol. »Wenn Sie lange genug in Santo Bahia bleiben, wird sie
schon wieder auftauchen .«
    »So lange braucht er gar nicht
zu warten«, grollte Mason. »Sie ist morgen vormittag um elf mit mir in meinem Büro verabredet .«
    »Und weshalb glauben Sie, daß
sie die Verabredung einhalten wird ?« fragte ich.
    »Weil sie es auf vierzig
Prozent des Geschäfts abgesehen hat, um das es geht«, antwortete er
selbstzufrieden. »Wenn sie nicht pünktlich aufkreuzt, und zwar mit einem dicken
Scheck in der heißen kleinen Pfote, dann guckt sie in den Mond .«
    »Wir hätten uns einen höheren
Anteil an dem Projekt ausbedingen sollen«, nörgelte die Rothaarige. »Aber du
bist ja immer so beschissen ängstlich, Brad. Wenn das Geschäft so läuft, wie du
es dir ausgerechnet hast, dann können Louise d’Avenzi und Nelson Pembroke sich
ins Fäustchen lachen, während wir auf unseren lausigen zwanzig Prozent sitzen
bleiben .«
    »So geht es eben bei
Spekulationen«, beruhigte er sie. » Irgend etwas kann
dabei immer schieflaufen. Wenn die Sache platzt, versengen wir uns ein bißchen
die Finger, aber verbrennen uns nicht die ganze Hand. Und wir bleiben gesund
und munter genug, um uns das nächste Geschäft
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher