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Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Titel: Miss Sophie, Sie können mir vertrauen
Autoren: Elizabeth Rolls
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Sie noch irgendetwas mit ihr zu besprechen haben, das besser mit mir tun. Und ich möchte Sie darauf hinweisen, dass, nachdem Miss Marsden mich geheiratet hat, die Verantwortung für ihren Neffen ganz legal auf mich übergeht. Und falls Sie noch Zweifel an der Natur meiner Beziehung zu Miss Marsden haben, rate ich Ihnen, sich an Lady Maria Kentham, meine Großtante, oder Lord und Lady Darleston zu wenden, statt sich im Schankraum eines Gasthauses üble Verleumdungen anzuhören”, schloss Lord Helford in seiner arrogantesten und überheblichsten Art.
    Wahrscheinlich war es ein Glück, dass Lord Strathallen viel zu perplex war, um Miss Marsdens schockierte Miene wahrzunehmen. Der Mund war ihr offen stehen geblieben, und weil der Raum sich schwindelerregend vor ihren Augen zu drehen schien, klammerte sie sich Halt suchend an eine Sessellehne.
    Heirat? Hatte David von Heirat geredet? Hatte er gesagt, er sei gekommen, um ihr mitzuteilen, dass das Aufgebot am nächsten Sonntag verlesen würde? Sie musste träumen. Das war einfach nicht möglich.
    “Habe ich richtig verstanden, Helford? Sie sind mit dieser …”
    “Ich bin mit Miss Marsden verlobt!”, unterbrach David scharf. “Und Sie sind ihr in jeder Hinsicht Respekt schuldig. Außerdem sollten Sie sich bei ihr entschuldigen, und zwar sofort!”
    “Ich will wissen, Mylord, welche Absichten Sie auf Tante Sophie haben!”, sagte Kit beim Betreten des Raums.
    Sie erstarrte. “Nein, Kit!”, äußerte sie heftig.
    David hielt die Hand hoch und erwiderte ruhig: “Einen Moment, Sophie. Er hat jedes Recht, mir diese Frage zu stellen. Ja, Kit, ich habe die Absicht, deine Tante zu heiraten. Der Kummer, den sie hatte, ist auf ein Missverständnis zurückzuführen, durch das sie und ich sehr unglücklich waren. Die Leute wussten nicht, dass ich vorhabe, Sophie zu heiraten.”
    “Sie wollen sie heiraten? Nun, dann ist ja alles in Ordnung”, sagte Kit zufrieden.
    “Wenn deine Tante mich haben will.”
    “Ihre Nichte, Sir, hat gedacht, Sie wollten Lady Lucinda heiraten.”
    David war bemüht, ein ernstes Gesicht zu wahren. “Lady Lucinda hat nicht viel für Ratten übrig, Kit.”
    “Oh!” Kit grinste. “Nun, das geschieht ihr recht. Ich meine, nachdem sie Megs mit dieser langen Hutnadel gestochen hat. Heißt das, Tante Sophie und ich werden in Zukunft bei Ihnen und Fanny leben? Ich meine, Helford Place ist größer als dieses Haus. Und Lady Maria würde es nicht gefallen, wenn Sie hier wohnen.”
    “Nein. Aber sie hat mir bereits gesagt, dass sie ins Witwenhaus umziehen wird, falls ich vorhabe, Helford Place mit frechen kleinen Jungen anzufüllen. So, und nun schlage ich vor, dass du dich wieder um deine Angelegenheiten kümmerst und uns allein lässt.”
    Kit nickte und verließ nach einem wütenden Blick auf den alten Mann den Raum.
    “Das war mein Enkel, Jocks Sohn?”, fragte Lord Strathallen verblüfft.
    “Ja”, bestätigte Sophie. “Hätten Sie den Brief gelesen, den meine Schwester Ihnen vor acht Jahren schrieb, dann wären Sie und Kit sich längst nicht mehr fremd gewesen.”
    “Und Sie müssen längst gewusst haben, dass der Junge Ihr Erbe ist, noch ehe Captain Hampton und ich Ihnen geschrieben haben”, warf Lord Helford ärgerlich ein.
    “Ja, das wusste ich”, gab Lord Strathallen zu. “Aber sonst wusste niemand etwas von Kits Existenz. Nun, es war falsch von mir, mich nicht um den Jungen zu kümmern.”
    “Ich versichere Ihnen, Sir, dass es keinen Versuch gegeben hat, Ihnen Kit fernzuhalten”, sagte David. “Mrs Emma Carlisle hat Sie von seiner Geburt im selben Brief in Kenntnis gesetzt, in dem sie Ihnen den Tod Ihres Sohnes mitteilte. Soweit ich weiß, hat es sie sehr viel Überwindung gekostet, diesen Brief zu schreiben.”
    “Ich habe ihn nicht richtig gelesen und gleich verbrannt. Gewiss, es tat so weh … Und danach habe ich mir immer gewünscht, ich hätte das nicht getan, oder zumindest die Auszüge kopiert zu haben, die meine Schwiegertochter hinzugefügt hatte.” Plötzlich waren die Augen des alten Mannes feucht.
    “Die Originalbriefe sind hier”, schaltete Sophie sich leise ein. “Wenn Sie sie lesen oder kopieren lassen möchten, dann wird Kit sie Ihnen bringen, wenn er zu Ihnen kommt. Er ist so stolz auf seinen Vater. Ich bin sicher, dass er den Wunsch hat, sie Ihnen zu zeigen.”
    Der alte Mann seufzte. “Ich war ein verdammter Narr. Jahrelang hat Alastair versucht, auf mich einzureden, aber ich habe nicht auf ihn gehört.
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