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Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Titel: Miss Sophie, Sie können mir vertrauen
Autoren: Elizabeth Rolls
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ehe die Sache noch größere Ausmaße annimmt”, antwortete Jasper freimütig, ging zum Kamin und schaute freundlich besorgt den Viscount an.
    “Verdammt, Jasper! Sie gehen zu weit!”
    “Ja”, stimmte Jasper gelassen zu. “Und ich werde noch ein bisschen weiter gehen. Die Sache betrifft Miss Sophie Mar…”
    “Wenn Sie diesen Namen noch einmal vor mir erwähnen, Jasper, dann entlasse ich Sie!”
    Scheinbar unbeeindruckt nickte Mr Meredith. “Wie es Ihnen beliebt, Mylord. Aber waren Sie von dem Wunsch beseelt, dass alle Leute in Little Helford darüber reden, Miss Marsden sei Ihre Geliebte?”
    “Was?” David war verblüfft. “Das ist sie nicht! Ich meine … ich habe nicht … Zum Teufel, wieso bin ich Ihnen Rechenschaft schuldig?”
    “Ich dachte mir, dass Sie nichts davon wissen”, sagte Jasper. “Aber genau darüber reden alle Leute. Man sagt, sie sei nicht besser als ein Flittchen und eine Schande für das Dorf.”
    “Mein Gott!” David war erschüttert. “Weiß sie, was über sie geredet wird?” Konnte das der Grund sein, warum sie ihn zurückgewiesen hatte? War sie durch abscheulichen Klatsch in die Irre geführt worden? Nahm sie an, er habe vorgehabt, auf seinen Heiratsantrag zu verzichten? Dachte sie, er habe beabsichtigt, sie zu seiner Mätresse zu machen? Glaubte sie, er wolle rücksichtslos ihren Ruf ruinieren?
    “Ja, Sir”, antwortete Jasper. “Gillies, der Krämer, hat sie heute Vormittag sehr verächtlich behandelt, als sie bei ihm einkaufen war. Das ganze Dorf redet über Miss Marsden.” Mitfühlend beobachtete Jasper den Viscount. Zweifellos war das ein Schlag in Lord Helfords Magengrube gewesen.
    Aschfahl im Gesicht, schluckte David schwer. Das alles war seine Schuld. Wenn er Sophie doch nur nicht nach Haus gebracht hätte. Irgendwie musste das sich herumgesprochen haben. Der verdammte Highbury! David grauste bei der Vorstellung, was Sophie denken musste. Bestimmt nahm sie an, er mache sich über ihre Naivität lustig und habe bekannt werden lassen, sie sei seine Mätresse. Kein Wunder, dass sie ihn zurückgewiesen hatte. Aber was war mit dem Billett? Er hatte ihr doch die Ehe angeboten. Das musste sie beruhigt haben, selbst wenn die Leute redeten. Aber warum hatte sie ihm den Brief zurückgegeben, als sei dieser die personifizierte Beleidigung?
    In diesem Moment wurde die Tür geöffnet, und dann verkündete Mr Bainbridge in einem Ton, der erkennen ließ, dass er mit der sofortigen Einweisung in ein Arbeitshaus rechnete: “Captain Hampton, Mylord.”
    Das Aufstöhnen, das aus Lord Helfords Richtung zu hören war, bekundete, dass der unerwartete Anblick eines seiner besten Freunde ihm ganz und gar nicht willkommen war.
    “Zum Teufel, was willst du hier?”, fragte David. “Du wolltest doch nach Haus.”
    “Ungefähr dreißig Meilen von hier ist ein Rad gebrochen. Ich dachte, ich könnte ebenso gut zurückkommen. Habe mir deshalb ein Pferd gemietet. Aber klär mich auf. Was ist passiert?”, fügte der Captain hinzu, während er sich in einen Sessel setzte.
    “Ich habe Miss Sophie Marsdens Ruf ruiniert”, antwortete David vollkommen verzweifelt.
    “Du hast was getan?” Captain Hampton starrte ihn an. “Du hast doch gesagt, du wolltest Miss Marsden einen Heiratsantrag machen.”
    “Ich dachte, das hätte ich getan”, erwiderte David und berichtete dem Freund, was er von Meredith über sie gehört hatte.
    “Du hast ihr nicht geschrieben, David?” Captain Hampton war verwundert. “Oder wurde der Brief nicht abgegeben?”
    “Natürlich habe ich ihr geschrieben! Und ja, der verdammte Brief wurde abgegeben. Sie hat ihn mir beinahe ins Gesicht geschleudert, als ich bei ihr war. Sie muss denken, dass ich … dass ich … dass ich … oh Gott! Tom, was muss sie denken? Sie hat mir gesagt, sie würde meine Gefühle nicht erwidern. Und das ist kein Wunder, wenn sie denkt, dass ich sie … zu … zu meiner … Mätresse machen wollte.”
    “Alles hängt mit dem Brief zusammen”, äußerte der Captain nachdenklich. “Ich nehme nicht an, dass du dich an den genauen Wortlaut erinnerst, oder doch?”
    David schüttelte den Kopf. “Nein, ich war so verdammt in Eile. Ich musste fort und mein Siegel holen. Als ich zurückgekommen war, kam Fanny zu mir und hat mir erzählt, dass sie eine Ratte in Lady Lucindas Schlafzimmer ausgesetzt hatte.”
    “Ach, sie war das!” Captain Hampton lachte laut auf. “Wie einfallsreich von ihr! Zum Teufel, woher hatte sie die Ratte? Und
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