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Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Titel: Miss Sophie, Sie können mir vertrauen
Autoren: Elizabeth Rolls
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sich ihm zusammen. Sie war so ruhig. Sie wirkte so verletzt. Wie zum Teufel konnte er ihr Gewissheit geben? Leidenschaft war offensichtlich nutzlos. Dadurch wurde Sophie vielleicht an ihn gebunden, ihr Seelenschmerz aber auch verstärkt. Würde sie je glauben, dass ihre Hingabe ihm etwas bedeutete? Unbedacht antwortete er: “Das Aufgebot wird am Sonntag zum ersten Mal verlesen. Es ist alles arrangiert.”
    “Arrangiert!” Betroffen starrte sie David an. War er sich ihrer so sicher gewesen? War er so davon überzeugt gewesen, sie lege derart großen Wert darauf, sich ihren guten Ruf zu bewahren, dass sie seinen Heiratsantrag sofort annehmen würde? Lag ihm so wenig an ihr, dass er die Hochzeit bereits arrangiert hatte, ohne sie auch nur zu fragen, wer dazu eingeladen werden solle? Die Wut stieg in ihr auf. Sie würde nicht zulassen, dass er über sie verfügte und sie wie eine seiner Mätressen behandelte.
    “Falls ich dich heirate, David, dann sollten wir zunächst etwas klären”, erwiderte sie mit bebender Stimme. “Selbst wenn ich das Wort ‘gehorchen’ herausbringen sollte, ohne daran zu ersticken, so habe ich den Versuch noch nicht unternommen. Ich habe etwas dagegen, dass man über mich bestimmt. Und ich bin nicht gewillt, mich von dir wie eines deiner Liebchen behandeln zu lassen.”
    Er starrte sie an. Dann stöhnte er laut auf. “Oh, zum Teufel! Es tut mir leid, Sophie. Ich war wohl etwas übereifrig. Das ist eine schreckliche Eigenschaft von mir, und ich baue darauf, dass du sie mir abgewöhnst. Um Gottes willen, denk nicht, ich hielte es für selbstverständlich, dass du meine Frau wirst, oder ich würde mich dir gegenüber arrogant verhalten. Aber ich will dich so sehr, dass ich die Tendenz habe, die Kontrolle über mich zu verlieren. Und nachdem ich gehört habe, was geredet wird … Auf dem Weg hierher war ich beim Vikar, weil ich alles so schnell wie möglich regeln wollte …”
    Sophie zuckte zusammen. Sie hatte recht. Einen Moment lang hatte sie, als sie Davids verstörte Miene gesehen hatte, gehofft … Aber David heiratete sie letztlich doch nur, um ihren guten Ruf zu wahren.
    “Nein!” Seine Stimme hatte harsch und zittrig geklungen. Er ergriff ihre Hände und zog Sophie unaufhaltsam zu sich. In seinen grünen Augen stand ein ängstlicher und schmerzlicher Ausdruck, der sie schockierte. Und sein Gesicht war ernst. “Um Himmels willen, Sophie, hör mir zu! Ich möchte dich beschützen. Das kann ich nicht leugnen. Aber das will ich auch, weil ich dich liebe, und nicht nur, weil ich beinahe deinen guten Ruf ruiniert hätte. Es ist nicht mein Ehrgefühl, mein süßer Schatz, sondern mein Herz, das mich bewegt, dich zu heiraten. Bitte, Sophie!”
    “Du … du willst mich wirklich?” Noch immer konnte sie das nicht richtig glauben – wagte es nicht, das zu glauben.
    “Ja”, bestätigte David. “Ich weiß, ich war ein Dummkopf. Ich habe dich verletzt und verwirrt. Aber ich hatte nie vor, dich zu meiner Geliebten zu machen, Liebste. Zuerst war mir nicht klar, warum ich dauernd das Bedürfnis hatte, dich zu sehen, und weshalb ich mir Sorgen um dich machte.” Er stöhnte auf. “Ich hätte das erkennen müssen, als Garfield versuchte, dich zu nötigen, ihn zu heiraten, aber ich war so verdammt durcheinander. Ich war praktisch mit Lady Lucinda verlobt und hatte mir eingeredet, dass die Ehe mit einer Frau wie ihr das ist, was ich haben will.”
    “Eine Vernunftehe?”, warf Sophie ruhig ein. “Du warst nicht in Lady Lucinda verliebt?”
    “Nein. Liebe war kein Teil dieses Arrangements. Lady Lucinda hat mir ganz deutlich zu verstehen gegeben, wir würden diese Verbindung aus dynastischen Gründen eingehen, aber nicht aus persönlichen. Und ich hatte eine so verdammt zynische Meinung über die Liebe und Frauen, dass ich der Meinung war, auch ich wolle nur eine Zweckehe schließen. Bis ich dich kennenlernte. Du hast dann alle meine dummen Ansichten auf den Kopf gestellt.”
    “Ich?”, fragte Sophie erstaunt. “Was habe ich getan?”
    David lachte rau. “Was du getan hast? Du hast dein Leben riskiert, um den Dorfjungen zu retten. Du hast dich geweigert, aus Gründen finanzieller Sicherheit zu heiraten, und stattdessen Kits Interessen zu deinen gemacht. Und an dem Tag, als du bei Mrs Simpkins warst und mir bewusst wurde, wie sehr du dich nach eigenen Kindern sehnst, hast du, nachdem ich dir geraten hatte, dich davor zu schützen, verletzt zu werden, mich gezwungen, mir bewusst zu werden,
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