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Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Titel: Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe
Autoren: Mina Hepsen
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Prolog
     
    Das darfst du nicht!
Sie sind unsere Rettung, ohne sie werden wir aussterben!«
    Der Vampir wich
kriechend zurück, schürfte sich dabei die Knie auf den rauen Steinfliesen der
Gewölbekammer auf. Die Wunden bluteten, heilten aber sogleich, nur um wieder
aufzugehen, sobald er weiterkroch.
    »Ach ja?«, höhnte der
Wissenschaftler und trat mit wallender schwarzer Robe bedrohlich einen Schritt
näher. »Wo sind dann deine kostbaren ›Auserwählten‹? Warum kommen sie nicht, um
dich zu retten?«
    Der Vampir war
inzwischen bis an die Wand zurückgewichen und hob beschwörend die Hände.
    »Warum tust du das?
Du weißt, dass nur wenige von uns das zeugungsfähige Alter erreichen. Unsere
Zahl schrumpft mit jedem Jahrhundert. Wir sind ein aussterbendes Volk! Ohne die
Auserwählten sind wir verloren!«
    »Genug!«
    Beide Männer drehten
sich zu der Stimme um und sahen Ramil aus dem Halbdunkel hervortreten. »Ich
hätte bessere Manieren von dir erwartet, Wissenschaftler. Hat man dir nicht
beigebracht, dass mit dem Essen nicht gespielt wird?«
    Ehe einer der beiden
Männer reagieren konnte, hatte Ramil den am Boden kauernden Vampir am
Kragen gepackt und auf einen langen Holztisch geworfen. Er beugte sich über ihn
und flüsterte: »Du irrst dich, mein Freund. Die Halbblüter, die du ›die
Auserwählten‹ nennst, sind nichts als Missgeburten. Sie werden sterben, auch
wenn du dich weigerst, sie zu töten. Aber keine Sorge, mittlerweile habe ich
auch für dich eine passende Verwendung gefunden.«
    Mit glitzernden Augen
packte Ramil den Kopf des Vampirs und schlug ihn brutal auf den Tisch. Als er
sah, wie sein Opfer die Augen verdrehte, blickte er zu dem Wissenschaftler
hinüber und lächelte. »Nimm es.«
    Der Wissenschaftler
mit dem kahlen Schädel nickte und trat flink an den Tisch. Ohne auf das Ächzen
des wieder erwachenden Vampirs zu achten, trieb er seine Hand in dessen Brust
und riss ihm das noch schlagende warme Herz heraus.
    Ramil hatte dieses
Experiment befohlen, also würde er es durchführen. Aber es würde fehlschlagen,
das wusste er jetzt schon. Mit dem warmen Herzen in den blutüberströmten Händen
nickte er dem Wachtposten zu. Dieser verschwand, um die Gefangene zu holen.
    »Du bist ja so
schweigsam, Wissenschaftler.« Ramil hatte sich stirnrunzelnd wieder zum Fenster
zurückgezogen. »Sag bloß, du machst dir Sorgen?«
    »Bei allem Respekt,
Anführer, ich glaube nicht, dass das Mädchen durch das Verspeisen dieses
Herzens in einen Vampir verwandelt wird.«
    Ramils Augen blitzten
gefährlich auf, aber der Wissenschaftler wusste, dass er sich jetzt nicht
einschüchtern lassen durfte. Seine Worte mochten den Anführer der Wahren
Vampire erzürnen, aber das war nichts gegen das, was passieren würde, wenn das
Experiment fehlschlug. Und es würde fehlschlagen.
    »Ich weiß nicht, wer
dich auf diese Idee gebracht hat, Anführer, aber ich bin der Überzeugung, dass
allein eine Bluttransfusion einen Menschen umwandeln kann. Erlaube mir, dir die
Vorrichtung zu zeigen, die ich erfunden habe ...«
    »Zuerst werden wir es
so versuchen«, schnitt Ramil ihm das Wort ab.
    Der Mond schien
durchs Fenster und ließ die Fangzähne des Anführers aufblitzen. Er schloss die
Augen, und seine Gesichtszüge entspannten sich, während ein verträumter
Ausdruck über seine Miene glitt.
    »Wir werden die
Auserwählten vernichten, aber in der Zwischenzeit wirst du einen Weg finden,
Menschen in Vampire zu verwandeln. Es genügt nicht, eine Vermischung unserer
Spezies mit den Menschen zu verhindern! Wir Vampire sind dazu bestimmt, die
Welt zu beherrschen, aber das wird uns erst gelingen, wenn wir es schaffen, uns
in ganz anderem Umfang zu vermehren!«
    Der Wissenschaftler
nickte. Vampire waren Menschen in jeder Hinsicht überlegen - und dennoch lebten
sie im Verborgenen, aus Angst, von der unterlegenen Spezies entdeckt zu werden.
Und wieso? Weil diese Spezies Millionen zählte und sie selbst nur ein paar
Tausend waren.
    »Nein, nein, ich will
nicht!«, schrie das Mädchen, das in diesem Moment von einem Vampir-Wachtposten
in den Raum gezerrt wurde.
    »Und da ist auch
schon unser charmanter Gast«, spottete Ramil. Seine Augen färbten sich rot.
»Wissenschaftler?«
    »Ja, mein Führer?«
    »Sorge dafür, dass
sie es isst.«
    Ein grausames Lächeln
umspielte die schmalen Lippen des Glatzkopfs. Er drückte das Herz in seiner
Hand sanft zusammen. Das würde er dem schluchzenden Mädchen in den Rachen
stopfen. Und wenn sich
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