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Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Titel: Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe
Autoren: Mina Hepsen
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das Kruzifix ...
    Und natürlich die
größte Lüge von allen: Vampire ertragen kein Sonnenlicht.
    Außerdem richteten
sich die Vampire nach strikten Gesetzen, die sie sich selbst auferlegt hatten,
um überleben zu können. Das wichtigste lautete, dass das Trinken von
Menschenblut verboten war. Sie glaubten, dass ihre Anonymität - und Unversehrtheit
- auch in Zukunft nur dann gewährleistet war, wenn sie die Menschen in Ruhe
ließen und Gerüchte von blutsaugenden Kreaturen der Nacht verbreiteten, die
sich in Fledermäuse oder Wölfe verwandeln konnten.
    Und es schien zu
funktionieren.
    Er, Mikhail, hatte
die ersten zwanzig Jahre seines Lebens in vollkommener Ahnungslosigkeit
verbracht, so wie der Rest der Menschheit auch. Bis zu jener Nacht, in der er
herausfinden musste, dass seine Schwester ein Halb-Vampir war.
    Sein Blick fiel auf
das kleine Mädchen in Kirils Armen. Catherine, oder Katja, wie er sie nannte,
war erst sieben Monate alt, aber schon jetzt eine richtige Schönheit mit den
blassgrünen Augen ihrer Mutter und dem gewinnenden Lächeln ihres Vaters.
    Es war fast unmöglich
zu glauben, dass dieses kleine Mädchen, ebenso wie seine Mutter, Mitja und
Angelica, eine »Auserwählte« war: ein Halb-Vampir. Und nun hatte eine Gruppe
von Vampiren, die sich die »Wahren Vampire« nannte, beschlossen, sie alle
auszulöschen.
    »Ob ihnen kalt ist?«,
überlegte Kiril neben ihm unsicher. Mikhail rang noch immer mit dem kleinen
Mitja, der auf seinen Armen herumhopste, als wolle er runterspringen. Mit
fünfzehn Monaten war Mitja seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten - bis
auf die Mandelaugen, die er von Angelica geerbt hatte.
    Mikhail fühlte Mitjas
Stirn. Sie war warm, aber was hieß das schon? Vielleicht war ihm ja trotzdem
kalt.
    »Ich weiß nicht«,
gestand er frustriert. Er hatte doch keine Ahnung von Babys! »Vielleicht
sollten wir wieder reingehen, nur zur Sicherheit?«
    Kiril, der genauso
wenig Erfahrung mit Kindern hatte, nickte. Beide Männer hatten ein
Kindermädchen mitnehmen wollen, aber die Clanoberhäupter hatten aus
Sicherheitsgründen davon abgeraten. Das Kindermädchen sollte erst eingestellt
werden, wenn sie ihr Ziel in Süditalien erreicht hatten. Auf diese Weise
bräuchten sie sich wenigstens nicht um eine weitere Person zu sorgen. Oder sie
verdächtigen ... Dies waren unsichere Zeiten, in denen man nicht wusste, wem
man vertrauen konnte und wem nicht.
    Mikhail nahm Mitja
fester in die Arme und wollte sich gerade umdrehen, um das Deck zu verlassen,
als eine laute Frauenstimme an sein Ohr drang.
    »Schnell, schnell,
Sie müssen von hier verschwinden!«
    Angespannt fuhr er
herum und musterte die Frau, die auf sie zugestürzt kam. Eine Waffe schien sie
nicht zu besitzen, jedenfalls keine, die zu sehen war. Kiril reichte ihm Katja
und trat einen Schritt vor, um die offensichtlich hysterische Frau abzufangen.
Sie versuchte sich von Kiril loszureißen. Ihre honigbraunen Augen richteten
sich flehend auf Mikhail.
    »Sie werden gleich da
sein! Sie dürfen keine Zeit verlieren!«
    Mikhail schaute sich
um, aber abgesehen von einem halben Dutzend Passagieren, die entspannt übers
Deck schlenderten, konnte er nichts entdecken. Einige warfen ihnen bereits
neugierige Blicke zu. Na großartig, dachte er. Sie
erregten Aufmerksamkeit, und das war das Letzte, was sie im Moment gebrauchen
konnten.
    »Es ist keiner von uns an Bord, das weiß
ich ganz genau«, sagte Kiril und bemühte sich, die aufgebrachte Frau fest
    zuhalten. Also keine
Vampire, dachte Mikhail. Er fand es beinahe schade, dass eine so schöne Frau so
offensichtlich den Verstand verloren hatte.
    »Bei Achilles'
Riesenfüßen, ich bin nicht verrückt!«, rief sie, als hätte sie seine Gedanken
gelesen. »Wenn Sie nicht gleich von hier verschwinden, werden die Kinder
sterben!«
    Mikhails Miene
verhärtete sich. Er gab Katja an Kiril zurück und packte mit seiner freien Hand
die Frau. Sie war ganz offensichtlich verrückt, aber er wollte kein Risiko
eingehen. Es konnte kein Zufall sein, dass, nur einen Tag nachdem die Kinder so
knapp einem Mordanschlag entgangen waren, nun eine Verrückte auftauchte, um sie
vor einem Angriff auf die Kinder zu warnen. An derartige Zufälle glaubte
Mikhail nicht.
    »Wohin?«, fragte er
rasch und packte die Frau fester. Sie zuckte zusammen, wehrte sich aber nicht
und zog ihn rasch vom Vorderdeck fort, zum Heck des Schiffes.
    »Es sind sechs,
soviel ich weiß. Sie haben Dolche, vielleicht auch Pistolen. Sie wollen
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