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Rebel Force 03 - Der Attentäter

Rebel Force 03 - Der Attentäter

Titel: Rebel Force 03 - Der Attentäter
Autoren: Alex Wheeler
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KAPITEL EINS

    Der blaue Strahl erhellte die Nacht. Er durchschnitt die Dunkelheit mit einem unheimlichen Leuchten. Er zeichnete weite Bögen aus gleißend blauem Licht in die ruhige Luft, als tanze er zum Zwitschern der Chuckclucks und zum Trillern der Bauchvögel. Dann, plötzlich, erlosch der Strahl.
    Die Dunkelheit war vollkommen.
    Luke Skywalker stand regungslos im Schatten der hoch aufragenden Massassi-Bäume, den Griff seines Lichtschwerts fest in der Hand, und wartete.
    Worauf, wusste er allerdings nicht.
    Es hatte Zeiten gegeben, in denen Lichtschwerter die ganze Welt zu erleuchten schienen. Die Jedi-Waffe zu tragen gab Luke ein Gefühl der Sicherheit und der Kontrolle. Es fühlte sich an, als würde das warme, blaue Leuchten etwas in seinem Innern entfachen. Das Lichtschwert seines Vaters. Er war gestorben, bevor Luke auf die Welt gekommen war, und es war seine einzige Verbindung zu ihm.
    In Zeiten wie diesen fühlte er sich wie ein richtiger Jedi. Als wäre er mit dieser Macht verbunden, von der Obi-Wan ihm erzählt hatte. Als würde sie ihn umgeben und durchdringen. Ihn erfüllte eine kühle Sicherheit, dass die Macht ihm den Weg zeigen würde. Dass das Lichtschwert mehr war als eine Verbindung zu seinem Vater. Es war die Verbindung zu seinem Schicksal.
    Doch es gab auch andere Zeiten. Zeiten, in denen die Macht der Dunkelheit über das Licht herrschte.
    Luke hatte die letzten Stunden im Herzen des Dschungels verbracht, mit seinem Lichtschwert geübt und versucht, seine wachsende Angst zu ignorieren. An einem Abend wie diesem gab es eigentlich nichts, vor dem man sich fürchten musste. Die tropische Feuchtigkeit auf Yavin 4 war einem ungewöhnlich milden Abend gewichen. Massassi-Blätter raschelten in der kühlen Brise, und in der Ferne konnte Luke die gedämpften Rufe eines lockeren Zonenball-Spiels hören. Die milde Abendluft hatte die Rebellen herausgelockt. Sie flogen Landgleiter-Rennen, spielten Cravball und feierten Partys. Als spürte niemand die dunklen Wolken am Horizont, die von drohendem Unheil schwangere Luft. Niemand außer Luke, der langsam glaubte, sich alles nur einzubilden. Und da es ihm nun nicht gelungen war, seine Anspannung mit dem Lichtschwerttraining loszuwerden, brach er die Übungen ab. An einem Abend wie diesem gab es nur einen einzigen Weg, die ungewollte Spannung loszuwerden: Er musste all seinen echten und eingebildeten Problemen im Rausch der Geschwindigkeit entfliehen.
    Die Speeder-Bikes parkten in der Nähe der Unterkünfte. Prinzessin Leia Organa winkte ihm aus dem Fenster zu, als er vorüberfuhr, bevor sie sich wieder ihrer Unterhaltung mit Han Solo zuwandte. Obwohl Luke durch das Stahlglas ihr Gespräch nicht hörte, konnte er sich ohne Probleme vorstellen, was sie taten: streiten.
    Es war eigentlich ihre einzige Art, miteinander zu sprechen.
    Einen Moment lang überlegte er sich, ob er hineingehen und den Streit unterbrechen sollte. Er entschied sich jedoch den Weg zu seinem Bike fortzusetzen. Der Abend war zu schön, um sich drinnen aufzuhalten. Er wusste, dass seine Angst überkochen würde, wenn er sie in vier Wände einsperrte. Er musste draußen in der Wildnis sein, durch die er schnell und frei fliegen konnte.
    Tobin Elad, einer der neuesten Rekruten der Rebellenallianz, hatte sich an die lilafarbene, zerfurchte Rinde eines MassassiBaumes gelehnt und beobachtete, wie der Planet Yavin am Horizont unterging. Die Nacht leuchtete orangefarben auf, als der gewaltige Gasriese durch die Wolken stieß. »Nettes Wetter für eine Ausfahrt«, nickte Elad, als Luke vorbeiging.
    Da kroch die Dunkelheit wieder in ihm hoch. Stärker als je zuvor. Luke rang sich ein schwaches Lächeln ab und unterdrückte die Übelkeit. »Willst du mitkommen?«
    Elad schüttelte den Kopf. »Ein andermal«, antwortete er. »Aber viel Spaß.«
    Luke bestieg eines der Bikes. Er konnte es kaum abwarten. Die Speeder-Bikes schafften mehr als 500 km/h. Das reichte auf jeden Fall, um der Dunkelheit zu entfliehen.
    Er drehte an der Zündung. Der Antrieb erwachte brüllend zum Leben.
    Und alles um ihn hielt inne.
    Für Luke verlangsamte sich die Zeit, bis sie nahezu stillstand, und alles wurde ihm auf erschreckende Weise klar. Das eingebrannte Erdbraun des Himmels, das feuchte Streicheln des Windes. Die Vibrationen des Speeder-Bikes unter ihm. Die Gewissheit, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Dieser Dunkelheit konnte er weder entfliehen noch sie ignorieren. All dies war keine Einbildung.
    Es war eine
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