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Mein Weg zum Herzkind

Mein Weg zum Herzkind

Titel: Mein Weg zum Herzkind
Autoren: Sam Jolig
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nicht der richtige Weg. »Gebt Frau Jolig endlich ein Kind – die nervt« wird wohl eher nicht den Impuls zu einer Vermittlung geben. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass ein anständiges Engagement die Adoption beschleunigt.
    Rein logisch: Auf einer Liste zu stehen und zu warten, oder auf fünf Listen zu stehen und sich immer wieder interessiert zu zeigen, macht in der Regel eine Menge aus. Glückstreffer mal ausgenommen.
    Seien Sie Unternehmer!
    Wenn Sie die Prüfung durch Ihr Heimatjugendamt mit einem positiven Sozialbericht abgeschlossen haben, müssen Sie nicht passiv warten, bis endlich der ersehnte Anruf kommt. Sie können aktiv daran mitwirken, dass sich Ihre Chancen erhöhen und sich bei weiteren Jugendämtern bewerben, wie ich das getan habe.
    Am besten starten Sie mit dem Basteln einer Bewerbungsmappe. Die Mappe allein kann schon Ihre Kreativität transportieren und darf ruhig ausgefallen und auffällig sein. Sie kann aber auch dem Motto »simple is best« folgen. Es ist ganz allein Ihre Entscheidung, wie Sie sich präsentieren wollen. Lassen Sie sich in den Schaffensprozess fallen. Wählen Sie Farben, Form und was auch immer für Sie zu einer guten Mappe gehört in Ruhe aus. Sie können durch das aktive Arbeiten am Thema Adoption Ihre Aufregung und Ihre Ungeduld ein wenig umlenken und Sie können Ihrem Kind schon ein Stück Liebe mit auf den Weg schicken. Vielleicht heben Sie als Erinnerung sogar eine Mappe auf. Schließlich ist darin alles dokumentiert, Ihre Wünsche, Ihre Vorstellungen zu einem Kind. Sie zeigen, wie Sie leben und werden mit schönen Bildern auch ein Stück Erinnerung an Ihre besondere »Schwangerschaft« behalten. Oder später gar einmal Ihrem Kind zeigen können, wie Sie sich auf den Weg gemacht haben, Ihr Kind zu finden, oder besser gefunden zu werden.
    Und bedenken Sie auch: Wenn Sie Kontakt zu den Jugendämtern aufnehmen, können Sie sich immer auf Ihre Mappe berufen. Ihren ganz individuellen Stil. Die Sozialarbeiter haben dann Ihr persönliches Erkennungszeichen im Haus.

    Aber eines sei gesagt: Auf den Inhalt kommt es an! So, wie Sie es bereits von Ihrem Bewerberbogen des Heimatjugendamtes kennen, wünschen sich die anderen Ämter auch aussagekräftige Informationen über Sie. Nehmen Sie Ihren Lebensbericht und schreiben Sie die wichtigsten Fragen und Antworten für eine Bewerbung auf.
    Bebildern Sie die Texte gerne. Oder fügen Sie Ihren Unterlagen eine kleine Fotostrecke bei. Bilder machen Ihre Bewerbung lebendiger und wecken Emotionen.
    Die Fragen, die Sie in Ihrer Bewerbungsmappe beantworten, könnten folgende sein:
Wie stellen Sie sich Ihr Kind vor? Welche Wünsche haben Sie? (Alter, Geschwister, Herkunftsfamilie, Behinderung etc.)
Welche Form der Adoption können Sie sich vorstellen?
Wie stellen Sie sich das Leben mit einem Kind vor?
Können Sie sich auch ein Kind einer fremden Kultur oder ein farbiges Kind vorstellen?
    Außerdem sollten Informationen zu Ihrem Zuhause, den Familienmitgliedern und Haustieren sowie Ihre Kontaktdaten nicht fehlen.
    Was auch immer Ihnen noch wichtig erscheint, nehmen Sie es auf. Sie müssen aber auch keine 20-seitige Bewerbung basteln. Zu viel zu lesen kann auch abschreckend auf die Sozialarbeiter wirken. Dennoch sollten Ihre Bewerbungsunterlagen ausführlich genug und mit gutem Fachwissen versehen sein.
    Haben Sie Ihre Bewerbungsunterlagen also zusammengestellt, machen Sie sich eine Tabelle. Diese Tabelle wird Ihre Adoptionsarbeitsvorlage. In den nächsten Tagen, Wochen und vielleicht
Monaten notieren Sie sich alle wichtigen Informationen zum Thema Adoption und Ihrer Akquise.
    Folgende Felder sollten in Ihrer Tabelle aufgeführt sein:
    Datum, Stadt/Ort, Name und Rufnummer, Grund des Anrufs, Zusage/Absage.
    Bevor Sie mit Ihrer Telefonakquise beginnen, suchen Sie sich Ihre ganz persönlichen Städte und Orte aus. Vielleicht verbindet Sie mit dem einen oder anderen Ort eine Geschichte. Vielleicht leben gute Freunde in einer Stadt, in der Sie sich bewerben möchten. Vielleicht hat es Sie schon lange an einen besonderen Ort gezogen, und Sie nehmen dies zum Anlass einer Kontaktaufnahme dort. Solche Gründe sind wunderbar für den Einstieg in ein Gespräch beim jeweiligen Jugendamt. Erzählen Sie dann, warum Sie ausgerechnet dort anrufen.
    Die Telefonnummern der zuständigen Adoptionsvermittlungsstellen können Sie über die Auskunft oder das Internet in Erfahrung bringen. Natürlich finden Sie auch eine Liste im Anhang des Buches. Notieren Sie
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