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Mein Weg zum Herzkind

Mein Weg zum Herzkind

Titel: Mein Weg zum Herzkind
Autoren: Sam Jolig
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Handhabung bestimmter Fälle bei den Ämtern werden Sie immer wieder finden. Aber es gibt nun mal ein Gesetz, das eine klare Aussage beinhaltet. Ihr Wissen darüber ist manchmal gefragt. Sagen Sie bei einer ablehnenden Haltung Ihres Gegenübers, dass Ihnen kein Gesetz bekannt sei, das Sie vom Verfahren ausschließe, weil Sie als Single adoptieren wollen oder mit Ihrem gleichgeschlechtlichen Partner das Adoptionsverfahren anstreben. Seien Sie selbstbewusst und konzentrieren Sie sich lieber auf die Inhalte.
    »Adoptieren dauert eine Ewigkeit.«
    Faktor Zeit. Natürlich wissen Sie nie, wann es so weit ist, wann Ihr Kind kommt. Schließlich sind Sie nicht schwanger – im Sinne von: In neun Monaten steht der Geburtstermin an. Im besten Fall können Ihre Sozialarbeiter Ihnen kleine Informationen zukommen lassen über die Chancen, die man Ihnen als Eltern einräumt. In seltenen Fällen kann die leibliche Mutter zum Ende der Schwangerschaft begleitet werden, und es gibt sogar Fälle, da konnte die annehmende Seite (sprich die Adoptiveltern) bei der Entbindung ihres Babys dabei sein. Dennoch: Grundsätzlich ist Verschwiegenheit, um keine falschen Hoffnungen zu wecken, ein wichtiges Kriterium für die Sozialarbeiter in der Arbeit mit
den neuen Eltern. Es gibt Möglichkeiten, sich die Zeit des Wartens zu verschönern oder einfach seinen Fokus umzulenken, um nicht das Gefühl der Stagnation des Verfahrens zu haben. Man kann als Adoptivbewerber aber auch aktiv an seinem Glück feilen und damit manchmal auch die Wartedauer verkürzen. Allein sich nicht nur bei einem Jugendamt auf einer Warteliste wiederzufinden, sondern sich gezielt bei anderen Jugendämtern zu bewerben, gibt einem das Gefühl erhöhter Chancen. Manchmal dauert es nur wenige Monate, und Sie bekommen den ersehnten Anruf, manchmal kann es Jahre dauern. Grundsätzlich ist es sinnvoll, sich inklusive des Prüfungsverfahrens ruhig bis zu zwei Jahre zuzugestehen. Die Freude über eine schnellere Vermittlung ist dann umso schöner und sicher besser, als wenn Sie über Ihre Deadline hinweg warten und warten. Versuchen Sie auch Ihrer Vorfreude Platz einzuräumen. Genießen Sie den Weg, am Ende zählt schließlich das Ergebnis. Wenn Sie erst mal Ihr Kind in den Armen halten, ist sowieso jede Wartezeit vergessen.
    »Es gibt keine Kinder in Deutschland.«
    »Wir haben sowieso keine Kinder zu vermitteln!« Ein Satz, den angehende Eltern immer wieder bei ihren Heimatjugendämtern hören. Ein Satz, der auch in den Medien immer wieder seine Runde macht. Es würde in Deutschland keine Kinder und schon gar keine Säuglinge zur Vermittlung geben. Aussagen, die ich so nicht bestätigen kann. Gerade in der Region, aus der ich komme, gibt es eine recht hohe Erfolgsrate der Säuglingsadoptionen,
wie ich aus eigener Erfahrung weiß: Im Jahr 2010 waren das in Niedersachsen alleine um die 60 Babys. Natürlich ist diese Quote auch auf die gute Arbeit der Sozialarbeiter bzw. die Vorbereitungskurse bei Frau Gesine Schanz zurückzuführen. Dazu komme ich im Kapitel »Der Vorbereitungskurs« gesondert, um auch Ihre Erfolgschancen mit den richtigen Maßnahmen zu erhöhen.
    Ihnen, lieber Adoptivbewerber, liebe Adoptivbewerberin, sei also ans Herz gelegt, wenn Sie sich nach ausreichender Reflektion für eine Inlandsadoption entscheiden: Es gibt Kinder in Deutschland, die Eltern suchen. Die Tatsache, dass Ihr Heimatjugendamt vielleicht keine Kinder zur Vermittlung hat, bedeutet nicht, dass Sie Ihr Prüfungsverfahren dort nicht absolvieren können. Nach erfolgreichem Bewerbungsprozedere ist es Ihnen gestattet sich anderweitig umzuschauen und sich bei auswärtigen Jugendämtern zu bewerben. Sicher gibt es Regionen, in denen immer noch mehr Kinder zur Adoption freigegeben werden, während in anderen Teilen Deutschlands tatsächlich in fünf Jahren nicht eine Vermittlung zustande kommt.
    »Adoptieren ist teuer.«
    Wenn Sie für Ihr neues Glück erst noch ein Haus bauen wollen, sich ein neues Auto kaufen möchten und die Weltreise vor der Erziehung Ihres Kindes hinter sich bringen wollen, dann kann es schon mal kostspieliger werden.
    Das alles müssen Sie aber nicht, um einem Kind liebevolle Eltern zu sein. Begeben Sie sich auf den Weg der Inlandsadoption,
so müssen Sie sich keine Sorgen um horrende Kosten machen. Die Jugendämter sind staatlich, und die Prüfung Ihrer Adoptionstauglichkeit kostet kein Geld. Bei einem freien Träger zahlen Sie überschaubare Summen, die lediglich dazu dienen
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