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Mein Weg zum Herzkind

Mein Weg zum Herzkind

Titel: Mein Weg zum Herzkind
Autoren: Sam Jolig
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sich alle Details in Ihrer Tabelle. Dann kann es losgehen. Das kleine Intro mit dem Sie Ihr Anliegen starten, sollten Sie sich vorher wohl überlegen. Ihr Ziel muss sein, Ihre Bewerbungsmappe versenden zu dürfen. Halten Sie Argumente bereit, die gegen Ihre Ablehnung als Bewerber von außerhalb sprechen könnten. Wie zum Beispiel: »Manche abgebenden Mütter wünschen sich ja auch Adoptiveltern aus einem anderen Landkreis.« Sprechen Sie von Ihrer guten Vorbereitung, lassen Sie Fachwissen blitzen. Oder bitten Sie darum, wenigstens Ihre Bewerbung senden zu dürfen. Oft transportiert eine gute Mappe dann Ihre Kompetenz und ist somit Ihr Türöffner zum zweiten Schritt.

    Bei Jugendämtern, die in Ihrer Nähe sind, können Sie vereinbaren, die Unterlagen persönlich abzugeben. Damit hätten Sie die Chance auf ein kurzes, aber persönliches Treffen. Diese Sekunden können entscheidend sein.
    Nachdem Sie zwei bis fünf erfolgreiche Gespräche geführt haben, schicken Sie Ihre vorbereiteten Bewerbungsmappen an die jeweiligen Ämter. Die Vorgänge notieren Sie natürlich auf Ihrer Liste. Zu wissen, wann und mit wem Sie welche Gespräche geführt haben, ist wichtig. Vor allem, wenn Sie sich an mehr als zwei Jugendämter wenden.
    Eine knappe Woche nach Aussendung der Post können Sie erneut telefonischen Kontakt aufnehmen. Sie erkundigen sich nach dem Erhalt der Bewerbungsmappe und versuchen, ein kurzes, lockeres Gespräch mit dem Sozialarbeiter zu führen. Dadurch können Sie Ihren Namen wieder in Erinnerung bringen und sich weiter als Adoptivbewerber etablieren.
    Nachdem Ihre Bewerbung gelesen wurde, ist Ihr nächster Schritt ein persönliches Vorstellen. Sie sollten es schaffen, einen Gesprächstermin im jeweiligen Jugendamt zu bekommen. Lehnt man Sie ab, seien Sie nicht traurig. Nehmen Sie sich einfach Ihre Liste wieder vor und suchen Sie sich Ersatz. Starten Sie neue Telefonkontakte.
    Für Ihre persönlichen Besuche im Jugendamt nehmen Sie sich ausreichend Zeit. Kleiden Sie sich angemessen und seien Sie offen und höflich. Über die Kommunikation mit den Sozialarbeitern wird die Entscheidung für oder gegen Sie als Bewerber fallen. Wenn Sie es schon zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch geschafft haben, ist eine große Hürde bereits überwunden. Stehen Sie nun erfolgreich auf ein paar
Bewerberlisten, haben Sie Ihre Chancen auf ein Kind schon erhöht.
    Verzeichnen Sie die Ergebnisse in Ihrer Tabelle und pflegen Sie Ihre Kontakte nun. Ihre Arbeitsliste zeigt Ihnen dann nicht nur, wie organisiert Sie vorgegangen sind, Sie werden so auch immer Ihren genauen Status ablesen können und es entstehen keine unangenehmen Verwechslungen. Sie müssen den Sozialarbeitern auch nicht als Erstes von Ihren diversen Aufnahmen bei anderen Ämtern berichten. Es ist nicht verboten sich anderweitig zu bewerben. Sie sollten bei einer direkten Frage aber auch nicht lügen. Meistens wird es nicht gerne gesehen, wenn man bei zu vielen Adoptionsvermittlungsstellen gleichzeitig geführt wird. Ich rate Ihnen auch, es bei maximal fünf parallelen Anfragen zu belassen. Es kann sonst durchaus mal zu Überschneidungen kommen, und das sieht wirklich kein Beteiligter gerne.
    Pflegen Sie den Draht zu Ihren Sozialarbeitern. Das kann über eine Postkarte mit Grüßen sein. Sie können auch in regelmäßigen Abständen telefonisch nach Neuigkeiten fragen, oder Sie schauen auf einen kurzen Besuch mal beim Amt vorbei. Dabei müssen Sie selbst ein Gespür für Ihre Sozialarbeiter bekommen. Entscheiden Sie aus Ihrem Gefühl heraus, wann ein erneutes In-Erinnerung-Bringen an der Reihe ist.
    Informieren Sie Ihre Jugendämter bei gravierenden Änderungen in Ihrem Leben. Stellen Sie möglichst sicher, dass Ihre Erreichbarkeit immer gewährleistet ist. Haben Sie eine Mobilfunknummer? Hinterlassen Sie dann nicht nur Ihre Festnetznummer beim Jugendamt. Kinder warten nicht mit ihrer Ankunft, bis Sie Feierabend haben. Manchmal geht es ganz plötzlich, und der entscheidende Anruf geht bei Ihnen ein.

    Wenn Sie den Anruf mit der frohen Botschaft tatsächlich erhalten haben, informieren Sie, kurz nachdem das Kind bei Ihnen eingezogen ist, die anderen Jugendämter auf Ihrer Liste. Man wird es Ihnen danken. Für die Sozialarbeiter ist es wichtig, Ihre eigenen Daten auf dem Laufenden zu halten, damit einer abgebenden Mutter nicht Bewerber vorgestellt werden, die bereits ein Kind bekommen haben. Und sollten Sie mal ein Geschwisterkind aufnehmen wollen, wissen die
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