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McCreadys Doppelspiel

McCreadys Doppelspiel

Titel: McCreadys Doppelspiel
Autoren: Frederick Forsyth
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Vielleich t wei l da s Centur y Hous e eine s o abgeschlossen e Wel t ist , herrsch t i n seine n Mauer n die Tradition , da ß jede r jede n mi t Vorname n anrede n darf, abgesehen vom Chef, der mit › Si r‹ un d › Chie f ‹ angesprochen wird , währen d ma n hinte r seine m Rücke n vo m › Maste r ‹ oder ähnlichem spricht. Die Tür wurde geschlossen, un d Edwards gebo t mi t seine m Räusper n Stille . Da s w a r s o sein e Art.
    »Schön. Wir sind hier, um uns mit Sams Antrag zu befassen, ein e Anweisun g au s de r Zentral e abzuändern , wobe i e s nicht um die Wiedergutmachun g eine s Unrecht s geht. Einverstanden?«
    All e Anwesende n stimmte n zu . E s wurd e festgestellt , daß Sa m McCread y keine n Anla ß z u eine r Beschwerd e hatte , d a ja gege n kein e Vorschrifte n verstoße n worde n war.
    »Denis, ich nehme an, daß Sie für Sam sprechen wollen?«
    »Ja , Timothy.«
    De r SI S i n seine r heutige n For m wurd e vo n eine m Admiral, Si r Mansfiel d Cumming , geschaffen , un d viel e de r internen Traditione n (allerding s nich t di e Vertraulichkei t i m Umgang) habe n noc h heut e etwas , wa s vag e a n di e Nav y erinnert . Dazu gehör t auc h da s Rech t eines Mannes, sich bei einer Anhörung durch einen › Offizierskame rade n ‹ vertrete n z u lassen.
    Di e Erklärun g de s Personalchef s fie l kur z un d sachlic h aus. Di e maßgebliche n Stelle n hätte n beschlossen , Sa m McCready aus dem Referat DD in einen neuen Tätigkeitsbereich zu versetzen. Er habe sich geweigert, eine der drei angebotenen Positione n z u akzeptieren . Das sei gleichbedeutend mit der Entscheidung, vorzeitig in den Ruhestand zu treten. McCready ersuch e darum , Che f vo n D D bleibe n z u könne n ode r wieder fü r praktisch e Aufgabe n eingesetz t z u werde n ode r einer Abteilun g zugeteil t z u werden , di e sic h mi t de n Außeneinsätzen vo n Agente n befaßte . Ei n solche r Poste n se i nich t z u vergeben. Quo d era t demonstrandum.
    Denis Gaunt erhob sich.
    »Wir kennen doch alle die Regeln«, begann er. »Und wir kenne n all e di e Realitäten . E s stimmt , da ß Sa m daru m gebeten hat , nich t de m Schulungszentrum , de r Rechnungs - ode r der Dokumentenabteilun g zugeteil t z u werden . Wei l e r nac h seiner Ausbildun g un d Begabun g ei n Man n fü r de n Außeneinsat z ist. Und einer der besten dazu, wenn nich t überhaup t de r beste.«
    »Unbestritten«, murmelte der Controller für die Westliche Hemi sphäre. Edwards warf ihm einen warnenden Blick zu.
    »Di e Sach e is t die« , fuh r Gaun t fort , »wen n de r SIS wirklic h wollte, ließe sich wahrscheinlich etwas für Sam finden. Rußland, Osteuropa , Nordamerika , Frankreich, Deutschland , Italien . Ic h schlag e vor , da ß ma n sic h darum bemüht , wei l …«
    Er trat an den Schreibtisch, an dem der Mann von der Dokume n tenabteilun g saß , un d nah m eine n Ak t zu r Hand.
    » … wei l e r noc h vie r Jahr e bi s zu r Pensionierun g mi t vollen Bezüge n hat…«
    » Ma n ha t ih m ein e ansehnlich e Ausgleichszahlung offeriert« , war f Edward s ein , »manch e würde n si e vielleicht sogar als äußerst großzügi g bezeichnen.«
    »Wei l er« , nah m Gaun t seine n Fade n wiede r auf , »de m SIS lang e Jahr e loya l gedien t hat , of t unte r seh r unerq u ickliche n und manchma l unte r höchs t gefährliche n Umständen . E s geh t nich t um da s Geld , e s geht darum, ob der Dienst bereit ist, sich für einen seine r Männe r wirklic h einzusetzen.«
    E r hatt e natürlic h kein e Ahnun g vo n de m Gespräch , da s einige Zei t vorhe r zw i sche n de m Chef , Si r Mark , un d Si r Rober t Inglis i m Außenministeriu m stattgefunde n hatte.
    »Ic h schlag e vor , da ß wi r un s vie r Fäll e ansehen , mi t dene n Sam i n de n letzte n sech s Jahre n befaß t war . Beginne n wi r mit folgendem…«
    Timoth y Edward s war f eine n Blic k a u f sein e Uhr . E r hatte gehofft , di e Sach e werd e sic h noc h a n diese m Ta g erledigen lassen . Jetz t kame n ih m Zweifel , o b da s möglic h war.
    »Ic h denke , wi r erinner n un s all e daran« , sagt e Gaunt . »Die Geschichte mit dem sowjetischen General, Jewgeni Pankrati n …«

Grenzgänge
1
Mai 1983
    Der russische Oberst trat langsam und vorsichtig aus dem Schatten, obwohl er das Signal gesehen und erkannt hatte. Begegnungen mit seinem britischen Führungsoffizier waren gefährlich und daher tunlichst zu vermeiden. Um die heutige aber hatte er selbst gebeten. Er
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