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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal
Autoren: Krappweis Tommy
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kommen war nicht fair, denn dafür fehlte ihr der Decoder.
    Immerhin versuchte der Professor gerade wieder zurückzurudern: »Allerdings bin ich durchaus schon mit Auren konfrontiert worden, Frau Lorbeer, aber nicht in dem Sinne, wie Sie das beschreiben. Zum einen ist mir natürlich die griechische Göttin gleichen Namens bekannt: Aura aus dem Geschlecht der Titanen, Patronin der Morgenbrise.«
    »Ach was, wie interessant«, sagte Mama und schien tatsächlich interessiert zu sein.
    Mara atmete erleichtert auf.
    »Ja, allerdings«, fuhr der Professor fort. »Laut griechischer Mythologie verfällt sie späte r … dem Wahnsinn und ä h … najaistjetztvielleichtnichtsowichti g … ist denn noch Suppe da?«
    »Aber natürlich. Mara, bist du so nett und bringst dem Professor noch einen Teller?«
    Mara nickte und nahm Professor Weissingers Teller mit in die Küche. Im Flur hörte sie ihn noch »Und zum andere n … « sagen, dann schloss sie die Küchentür und lehnte sich erschöpft mit dem Rücken an den Kühlschrank.
    Puh. Bei Gelegenheit würde sie den Professor fragen, was die griechische Göttin denn so Schlimmes angestellt hatte, dass er es am Tisch nicht erzählen wollte. Aber sie wusste ja inzwischen aus eigener Erfahrung, dass alte Götter generell nicht besonders zimperlich waren. Der germanische Halbgott Loki, dessen Flucht aus seinem Gefängnis sie ja eigentlich verhindern sollte, wurde zum Beispiel nicht mit einem Seil auf die Felsen gebunden, sondern mit den Gedärmen seines eigenen Sohnes Narfi. Brr, Mara schüttelte sich jedes Mal, wenn sie nur daran dachte. Und leider dachte sie viel zu oft daran. So in etwa dauernd.
    Mara seufzte und schöpfte dann Maronensuppe aus dem Topf in den Teller. Hier stand sie nun, suppeschöpfend, während man eigentlich von ihr erwartete, dass sie einen Halbgott an der Flucht hinderte, damit der nicht den Anfang vom Ende der Welt auslöste. Aber das Problem war doch, dass sie gar nicht das Gefühl hatte, bei Loki bestünde Fluchtgefahr. Und außerdem fand sie den Kerl eigentlich auch gan z … nett?
    Ja klar, er konnte schreien, dass die Erde bebte, und hatte wohl damals zur Zeit der nordisch-germanischen Götter eine Menge Mist gebaut: Monster geschaffen, Streit angezettelt, gelogen, betrogen, Odins Lieblingssohn in die Hölle geschickt und s o … Nein, ganz sicher war Loki kein harmloser Kumpel von nebenan.
    Aber als sie ihn in seinem Höhlengefängnis aufgesucht hatte, wirkte er eher wie der lebende Beweis für die heilsame Wirkung von über tausend Jahren Gefangenschaft: Er hatte glaubhaft versichert, dass ihm nicht an Rache gelegen war, und Mara sogar einen Teil seiner Götterkraft verliehen.
    Und überhaupt: Nach wie vor hatte sich ihr geheimnisvoller Auftraggeber nicht persönlich gemeldet und vielleicht lag der ja sogar völlig falsch mit seinem Verdacht gegen Loki?
    Denn da gab es ja noch den Feuerbringer namens Loge, diese seltsame Mischung aus Loki, einem Feuerriesen namens Logi und einer Figur aus Richard Wagners Ring-Opern.
    Vor dem hätte man sie mal warnen sollen, denn der hatte schließlich deutlich mehr Probleme gemacht als der arme Loki in seiner Höhle. Also echt!
    Mara hörte auf zu schöpfen, als ihr die Suppe über den Daumen lief. Sie schimpfte leise und wischte den Tellerrand noch schnell mit einem schräg abgerissenen Fetzen Küchenrolle ab. Manchmal hatte sie fast den Eindruck, diese Perforation sollte nur zeigen, wo die Küchenrolle garantiert nicht reißen würde.
    Als sie wieder ins Wohnzimmer kam, schlug ihr ein eisiger Wind entgegen.
    »Alles okay?«, fragte sie leise und las die Antwort bereits an den zusammengepressten Lippen ihrer Mutter ab.
    »Der Professor meint, ich leide an einer Nervenkrankheit«, flötete es aus Mamas gespitztem Mund.
    Mara verdrehte die Augen. Typisch Erwachsen e – da kehrt man ihnen nur kurz den Rücken, und scho n …
    Professor Weissinger war redlich bemüht, sich zu erklären. »Du liebes bisschen, aber nein! Ich wollte wirklich nur rein informationshalber darauf hinweisen, dass ich das Verspüren von Auren eigentlich nur im Zusammenhang mit Epilepsiekranken kenne! ›Aura‹ nennt man das Gefühl, wenn wieder ein Anfall droht. Womit ich selbstverständlich weder Sie noch die bedauernswerten Epilepsiepatienten beleidigen wollte, Frau Lorbeer.«
    »Also, wie darf ich denn das nun wieder verstehen?«
    »Nun ja, nicht falsch, wär’ mir recht«, antwortete der Professor und lächelte dazu entwaffnend unter seinem
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