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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal
Autoren: Krappweis Tommy
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ihre Steine in einen Koffer zu packen.
    »Aber Mama, meinst du nicht, wir finden im Mühlthal auch ein paar Flusskiesel?«, stöhnte Mara und kannte die Antwort bereits.
    »Das sind nicht irgendwelche Flusskiesel, Mara, sondern meine Fokus Stones tm . Bitte sei nicht so ignorant, dazu hast du keinen Grund mehr.«
    »Aber jetzt ist der halbe Koffer voll und du willst doch bestimmt auch noch ein paar Klamotten mitnehmen«, entgegnete Mara lahm.
    »Nicht nur das«, antwortete Mama und legte wie zur Bestätigung auch noch ein Päckchen Räucherstäbchen, den dazugehörigen Aschefänger, zwei Kerzen und eine Kristallpyramide dazu. »Wir fahren schließlich nicht in den Badeurlaub, sondern auf ein Seminar.«
    »Wär’ aber vielleicht auch mal ganz nett«, murmelte Mara zurück und verließ das Wohnzimmer, bevor es vielleicht noch zum Streit kam. Nicht dass sie sich nachher noch im Auto vor Professor Weissinger angiftelten.
    Der Professor stand wie verabredet um Punkt acht Uhr mit seinem Kombi vor ihrer Haustür. Für ihn war die ganze Sache dann doch etwas sehr kurzfristig gewesen, aber er hatte den Stapel mit den zu korrigierenden Arbeiten seiner Studenten einfach eingepackt.
    Sein Auto war nichts anderes als die natürliche Verlängerung seines Büros in der Uni. Nur, dass hier noch nie die Putzfrau das Schloss aufgebrochen hatte, um wenigstens einmal in zwei Jahren durchzusaugen.
    Der Professor nahm die Blicke mit Humor. »Guten Morgen allerseits. Ja, das ist mein Wagen und er ist für mich nichts anderes als ein Transportmittel. Wenn der Berg auf der Rückbank so hoch ist, dass der Kram beim Bremsen nach vorn zwischen die Pedale fällt, schmeiß ich ihn weg.«
    Er öffnete den Kofferraum und stoppte routiniert einen labbrigen Pappkarton, bevor der sich auf die Straße entleeren konnte.
    »Brauch mal eine neue Schachtel, die fällt schon auseinander«, brummelte er und benützte Maras kleinen Koffer, um den Karton zu stabilisieren. Dann griff er zu Mamas Koffer, versuchte, ihn zu heben, und stutzte. »Hoppla, Frau Lorbeer, was haben wir denn da eingepackt? Die Steinsammlung?«
    Mama antwortete einfach nur: »Ja.«
    Der Professor runzelte kurz die Stirn, wuchtete aber dann das Koffermonster mit einem unterdrückten Grunzer in den Kofferraum.
    »Wer ist eigentlich der Nasenbär da am Erdgeschossfenster, der uns schon die ganze Zeit so interessiert zuschaut?«, fragte er dann und deutete mit dem Daumen über die Schulter.
    Mara drehte sich um und sah hinter der Gardine das argwöhnische Gesicht von Nachbar Dahnberger verschwinden.
    Fast schade, dass der so schnell von allein wieder aufgewacht ist, dachte Mara. Wüsste auch gerne, wie ich ihn überhaupt hab einschlafen lassen, dann würde ich das jetzt glatt noch mal machen.
    »Das ist Nachbar Dahnberger«, erklärte Mama. »Ich glaube, er versucht, seine innere Leere zu füllen mit dem Leben anderer Menschen.«
    Wow, Mama, das war echt cool gesagt, dachte Mara und fragte sich, warum sie das jetzt nicht laut ausgesprochen hatte.
    »Ha, schön formuliert, Frau Lorbeer«, übernahm stattdessen der Professor das Lob. »Ach, ist das nicht sogar der, der euch dauernd hinterherspioniert, Mara?«
    Mara nickte und auch Mama verdrehte die Augen. Der Professor nickte nur zurück, setzte dann sein freundlichstes Lächeln auf, stapfte ans Fenster und klopfte. Ununterbrochen, ziemlich heftig und auch ziemlich schnell. Was hatte er vor?
    Es dauerte einen Moment, bis Herr Dahnberger sich zeigte und irgendetwas empört grummelte. Doch Professor Weissinger klopfte weiter. Dabei lächelte er weiterhin liebenswürdig in Herrn Dahnbergers Wohnung hinein, als würde er ihn gar nicht sehen.
    Schließlich sah ihr Nachbar ein, dass der bärtige Mann mit dem Müllwagen nicht aufhören würde zu klopfen, bis er das Fenster öffnete. Also schimpfte er noch einmal irgendwas und machte schließlich das Fenster auf. »Was soll denn das, sind Sie denn verrückt, hier in aller Früh an mein Fenst…«
    »Guten Morgen, Herr Dahnberger«, unterbrach ihn der Professor in einem so höflichen Tonfall, dass man ihm unmöglich böse sein konnte. »Ich wollte mich nur stellvertretend für Familie Lorbeer bei Ihnen abmelden, wenn es recht ist. Unsere Abfahrtzeit ist acht Uhr elf, wir haben also elf Minuten Verspätung. Aber machen Sie sich keine Sorgen, das holen wir hoffentlich unterwegs wieder rein. Ach, und bitte vermerken Sie doch auch in Ihrem Überwachungsprotokoll, dass wir gedenken, in vier Tagen um
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