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Manner Lieben

Manner Lieben

Titel: Manner Lieben
Autoren: Hanna Julian
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sehnsüchtiges Seufzen, das ihr Singledasein eindrucksvoll kommentierte.
    Als Eric das Wohnzimmer betrat, reichte sie ihm zur Versöhnung das Sektglas und sagte: „Es ist so lieb von euch, dass ihr mich für die Karnevalstage aufnehmt!" „Gar kein Problem", erwiderte Eric. „Okay, was zieht ihr an?", fragte Vicky gut gelaunt. Eric verschluckte sich bei der Frage, worauf Daniel diebisch grinste.
    „Das muss ja was ganz Spezielles sein", prustete Vicky. „Nur ein bisschen ." „Frivol", ergänzte Eric.
    Daniel ging zu dem abgetrennten Teil des Raumes, den er als Schlafzimmer bezeichnete. Mit zwei Schottenröcken in der Hand wedelte er in der Luft herum.
    „Oh, chic!", befand Vicky. „Vor allem luftig", erwiderte Eric.
    „Wieso? Wollt ihr etwa nichts drunter ziehen?" Vicky machte runde Augen.
    Daniel grinste. „Du wirst nie erfahren, ob wir was drunter tragen", feixte er amüsiert.
    „Das kostet mich nur einen Handgriff."
    „Wehe!", Daniel starrte sie so böse an, wie es ihm möglich war. Vicky hob die Hand zu einem Schwur: „Ich werde mich zusammenreißen und keine nackten Tatsachen ergründen. Großes Stripperinnen-Ehrenwort."
    „Das ist genau das, worauf ich vertraue", lachte Daniel.
    Als alle drei kostümiert waren, verließen sie die Wohnung.
    Vicky fühlte sich sichtlich wohl als verführerische Meerjungfrau zwischen zwei nicht minder verführerischen Schotten.
    „Cocktailbar?" fragte Daniel.
    „Wenn wir noch reinkommen", erwiderte Vicky.
    Arm in Arm machten sie sich zur nächstbesten Bar auf, aus der laute Musik wummerte.
    Sie hatten Glück, dass gerade eine größere Gruppe die Cocktailbar verließ, und sie so einen Platz an einem Ende der halbrunden Theke ergattern konnten.
    Sie orderten eine Runde Cocktails und ließen die Gläser aneinanderklirren.
    Als Eric nach einer Weile die Toiletten aufsuchen wollte, sah Vicky ihm interessiert hinterher. Unter dem Rock waren nackte Beine zu sehen, bis zu der Stelle, an der die Kniestrümpfe den Blick auf mehr Männerhaut verbargen. „Wirklich sexy", sagte Vicky an Daniel gewandt. „Ja, das Kostüm steht ihm verdammt gut", erwiderte Daniel verträumt.
    Vicky wedelte ihm mit der Hand vor den Augen herum. „Hey, du bist nicht minder sexy in dem Outfit!" „Naja ...", brummte Daniel und sah ebenfalls Eric hinterher, der sich durch einige Kostümierte den Weg bahnen musste.
    Kaum war er außer Sichtweite, entstand plötzlich ein Tumult in der Menge.
    Daniel runzelte die Stirn. Vicky gab einen erschreckten Laut von sich, als Eric plötzlich von einem rustikalen Typ in Rockerklamotten zurückgezogen und am Kragen seines Hemdes gepackt wurde. Der Kerl presste Eric an die Wand, worauf ein Teil der Karnevalsdeko zu Boden fiel.
    „Meine Brieftasche! Du hast sie gestohlen! Gerade eben, als du dich an mir vorbeigedrängelt hast!", schrie der Mann so laut, dass er sogar die Musik übertönte.
    „Scheiße", murmelte Daniel, stellte sein Glas auf die Theke und eilte zum Ort des Geschehens. Vicky folgte ihm, beide wurden jedoch durch die gaffende Menge daran gehindert, bis zu Eric und dem aufgebrachten Kerl vorzudringen.
    Der Mann forderte lautstark seine Geldbörse zurück, während Eric ihm versicherte, dass er sie nicht hätte.
    Vicky blickte Daniel fragend an. Dieser schüttelte den Kopf und zischte: „Eric klaut nicht! Nicht mehr! Das weiß ich. Ganz sicher!"
    „Dann lass uns das aufklären", erwiderte Vicky mit fester Stimme.
    Daniel sah verblüfft, wie sie sich den Weg durch die Menge erkämpfte. Er folgte ihr. Ihm war klar, dass diese Situation unliebsame Erinnerungen bei Eric auslöste. Und tatsächlich waren Erics schöne blaue Augen von Panik erfüllt. „Hey, lass ihn los!", sagte Vicky laut an den Mann gewandt, der Eric festhielt. Sein taxierender Blick traf Vicky, und obwohl ihm offensichtlich gefiel, was er sah, verdüsterte sich sein Blick rasch wieder.
    „Das werde ich erst tun, wenn er mir mein Portemonnaie zurückgibt!"
    „Ich habe es nicht", wiederholte Eric, doch der Mann ließ nicht locker. Die Umherstehenden starrten den vermeintlichen Dieb zornig an, hätte doch ein jeder von ihnen selbst zum Bestohlenen werden können.
    „Das werden wir ja sehen", knurrte der Mann und griff nach Erics Hüfte.
    „NEIN!", schrie dieser wie von Sinnen, und ehe der andere in Deckung gehen konnte, traf ihn Erics Faustschlag genau auf die Nase. Blut schoss dem Mann übers Gesicht, vor Schreck ließ er Eric los. Niemand schaffte es, ihn aufzuhalten, als Eric
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