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Manner Lieben

Manner Lieben

Titel: Manner Lieben
Autoren: Hanna Julian
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eindeutig 'ne Schwuppe! Also hör auf, mit ihm zu flirten!"
    „Haben sich die Regeln geändert?", fragte Vicky empört und lachte. „Ich war doch nur für ein paar Wochen weg und schon gibt es ein Heten-Schwulen-Flirtverbot?"
    „Was für ein schnuckeliger Hintern", dachte Eric laut. Die schöne Griechin blieb plötzlich stehen und deutete auf einen Club.
    „Ob die mich wohl manchmal vermissen?"
    „Natürlich vermissen die dich!", erwiderte Daniel sofort und fügte an: „Du warst die heißeste Stripperin, die die je hatten!"
    „Ach, und woher weißt du das? Wie oft warst du denn drin, seit Vicky dort nicht mehr arbeitet, und hast dir die strippenden Weiber angesehen?", fragte Eric herausfordernd. „Das würde mich ja nun auch mal interessieren", schlug die Freundin in die gleiche Kerbe.
    „Gar nicht, okay? Aber das brauche ich auch nicht. Vicky ist unschlagbar. So einfach sind die Dinge manchmal." Als sie sich bei ihm einhakte und ihm einen Kuss auf den Scheitel drückte, wiederholte Daniel: „Einfach unschlagbar." Eine Gruppe Hexen kreuzte ihren Weg, umringte plötzlich Eric und drängte ihn ab. Irritiert betrachtete Daniel die Szene, während Vicky flüsterte: „Ganz ruhig. Ich bin mir sicher, du bekommst ihn wieder . nachdem sie ihn in eine Hete verhext haben", lachte sie dann.
    „Meiner!", skandierte Daniel, als eine der Hexen mit Eric auf Tuchfühlung gehen wollte.
    Es entstand allgemeines Gemurre darüber, warum die besten Männer eigentlich immer schwul sein müssten, doch schließlich ließ das Grüppchen Eric wieder ziehen.
    „Nur ein einziges Wort, um mich zurückzuerobern? Und dann auch noch so besitzergreifend?", feixte Eric. „Haha", erwiderte Daniel. Sie trafen sich zu einem Kuss, der binnen Sekunden wild und unbeherrscht wurde. „Jungs! Wir stehen mitten auf dem Fußgängerweg. Eine Nonne schüttelt gerade den Kopf über euch. Okay, jetzt nimmt sie einen Schluck aus ihrem Flachmann. Scheint wohl keine echte gewesen zu sein." Vicky lachte, dann sagte sie: „Wir sollten nach Hause gehen und ebenfalls in unsere Kostüme schlüpfen. Wir sind schon viel zu lange als Spielverderber unterwegs." Sie deutete auf eine Tüte in ihrer Hand, in der das neu erworbene Meerjungfrauenkostüm und einige andere Dinge auf ihren Einsatz warteten.
    „Winziges Heim, Glück allein", tönte Daniel, als sie schließlich alle drei im Flur versuchten, ihre Jacken auszuziehen und sich dabei ständig anrempelten.
    „Ich bin dann mal im Bad!", sagte Vicky und verschwand im gleichen Moment auch schon hinter der entsprechenden Tür.
    Eric öffnete den Mund zu einem Protest, schloss ihn aber wieder, als Daniel nur mit den Schultern zuckte.
    „Dauert höchstens eine halbe Stunde", hörte man Vicky rufen.
    „Ich muss aber mal pinkeln", knurrte Eric.
    „Nutzt die Zeit, Jungs!", kam es erneut durch die Tür.
    Daniel hob seine Handflächen und flüsterte Eric zu: „Keine Natursektspielchen. Vergiss es!"
    „Spaßig", brummte Eric, ging ins Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen.
    Daniel setzte sich ihm gegenüber und betrachtete ihn. Eric biss sich auf die Lippe. Ein untrügliches Zeichen, dass er etwas auf dem Herzen hatte.
    „Okay, was ist los?", fragte Daniel nach einer Weile. Eric wich ihm aus. „Ist jetzt vielleicht kein guter Zeitpunkt." „Was auch immer es ist, raus mit der Sprache! Da Vicky im Badezimmer ist, werde ich dich wohl kaum abmurksen, egal was du angestellt hast."
    „Ich habe nichts angestellt. Ich habe mich nur geweigert, etwas zu tun."
    Daniel nickte langsam und sagte: „Das ist jetzt schon ziemlich rätselhaft. Um was geht es?" „Es ist wegen meinem Chef."
    Daniel ahnte nichts Gutes. Er hatte Eric den Job in der Friedhofsgärtnerei besorgt, damit dieser neben dem Studium etwas Geld verdienen konnte. Dank der Stelle konnte Eric seine Schulden zurückzahlen, und gemeinsam mit Daniels Gehalt kamen sie so über die Runden. Im Sommer wollten sie sich vielleicht sogar nach einer größeren Wohnung umsehen. „Könntest du mal ein bisschen ausführlicher antworten?" Daniel wurde zunehmend ungeduldig. In solchen Situationen hasste er es, wenn Eric die Zähne nicht auseinander bekam. „Es ging um ein paar Unterlagen, die ich woanders abholen sollte. Das Faxgerät war kaputt und er meinte, ich soll sie halt persönlich holen fahren."
    „Wo liegt das Problem? Hast du einen Unfall mit dem Firmenlieferwagen gebaut?"
    „Nein. Ich bin nicht gefahren. Genau das ist das Problem." Daniel wartete,
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